Kuhl: Richer hat alle Chancen
Klare Worte bei den AdlernNein, sagt Marcus Kuhl zu Hockeyweb, es habe weder eine Krisensitzung gegeben,
noch sei im Moment daran gedacht, Stephane Richer von seinen Aufgaben als
Headcoach der Adler zu entbinden. Dem Manager der Mannheimer ist klar, dass die
Luft dünn wird, dass jetzt eigentlich nur noch Siege zählen, aber er will
Stephane Richer jede Chance einräumen: "Ich hoffe, dass er vier Siege
einfahren kann", sagt er.
Und wenn nicht? Kuhl hält sich bedeckt, "dann müssen wir weiter
nachdenken". Mit Serge Pelletier sei noch nicht geredet worden, betont Kuhl, und
ob Hans Zach nächste Saison kommt, das stehe absolut in den Sternen. Sicher
sei, dass man versuchen wolle, deutsche Nationalspieler zurückzuholen. Robert Müller
steht fest, ein anderer alter Bekannter, Tomas Martinec, soll auf der Prioritätenliste
stehen, obgleich Kuhl dazu keinen Kommentar abgibt. An Stefan Schauer, der noch
einen weiterlaufenden Vertrag in Nürnberg besitzt, soll Interesse bestehen,
aber auch das ist bislang reine Spekulation.
Kuhl will sich auf die momentane Situation konzentrieren und natürlich ist ihm
klar, dass vieles im Argen liegt. Was Stephane Richer bislang schützt, sind
wohl zwei Dinge: Er ist mit den Adlern in der vergangenen Saison Vizemeister
geworden und er ist ein Adler mit Herz und Seele. Einer jener Männer, die sich
über alle Gebühr für diesen Verein eingesetzt haben, einer, der auch heute
rund um die Uhr für die Mannheimer da ist. Kuhl weiß das durchaus zu schätzen,
weiß auch, was sein Coach derzeit mitmacht, dass er kaum schläft, sich quält
mit Gedanken, wie es besser werden könnte. Diese Beziehung zum Verein, die sei
viel wert, weiß man in Mannheim. Aber auch sie kann auf lange Sicht keine
Garantie auf einen Posten sein. Die nächste Woche dürfte die entscheidende
sein im Trainerleben des Stephane Richer. Siegt sein Team, dann bleibt er wohl,
verlieren die Adler, muss man neu überlegen, wie es weitergeht.
Angelika von Bülow