Krupp lobt - Jackson schweigtStimmen zum dritten DEL-Finalspiel
Fast hätte man den Eindruck gewinnen können, der KEC hätte den „Heimfluch“ durchbrochen – doch erneut gewannen die Gäste. Berlin führt nach dem 6:3-Sieg in der Serie mit 2:1 und ist nur noch einen Erfolg vom nächsten Meistertitel entfernt.
Don Jackson hatte nach dem Spiel gerade im Presseraum Platz genommen, als er verkündete, dass er keinen Kommentar zum Spiel abgeben werde. Und auf die Frage, ob er denn wenigstens kurz erklären können, was los sei, blieb er dabei: „Kein Kommentar.“ Uwe Krupp dagegen lobte seine Mannschaft trotz der 3:6-Niederlage. „Wir haben alles getan, um dieses Spiel gewinnen zu können. Nach dem 1:4 hat die Mannschaft Charakter gezeigt, ist nochmal zurückgekommen.“ Es blieben halt die Chancen, die nicht genutzt worden sind. Aber warum gewinnt immer die Auswärtsmannschaft, wenn sich diese beiden Teams in dieser Saison gegenüberstehen? „Ganz ehrlich. Ich weiß es nicht. Ich kann nur immer wieder sagen, dass ich dafür keine Erklärung habe.“
Heute war die Chancenverwertung der Unterschied – und auch die Torhüterleistung. Denn Danny aus den Birken war nicht immer auf der Höhe, zumindest beim 1:3 griff er daneben. Und die Kölner fanden ihren Torriecher erst mit dem 2:4 wieder. Danach nahm KEC-Coach Uwe Krupp aus den Birken aus dem Tor. Bis auf den 3:4-Anschluss gelang aber nichts mehr. Berlin legte zwei Tore ins leere Netz nach.
Berlin war einfach effektiver an diesem Abend. „Außerdem haben heute Spieler getroffen, die das sonst nicht so oft machen. Das gibt uns Energie“, sagte der Berliner André Rankel. „Außerdem hat Rob Zepp heute sehr stark gehalten.“ Und auf der anderen Seite? Steckt man auf, wenn ein paar Prozent fehlen? Moritz Müller: „Wenn der Spielverlauf wirklich so gewesen wäre, dass wir wirklich keine Chancen gehabt hätten und Berlin dann die Tore macht, dann wäre das vielleicht der Fall gewesen. Aber wir haben ja wirklich ein gutes Spiel gemacht. Wir haben nur einfach unsere Chancen nicht verwerten können.“ Müller hat daher auch noch nicht aufgegeben. „Wir haben in dieser Saison schon dreimal gezeigt, dass wir in Berlin gewinnen können. Deswegen sprich auch nichts gegen ein viertes Mal.“
Da Jackson nicht sagen wollte, was ihn die Sprache verschlagen hatte, bleiben nur Spekulationen. Eine Szene liegt aber nahe – ein Stockstich gegen Ryan Caldwell durch Nathan Robinson in der 38. Minute, als Robinson wegen Stockschlags zwei Minuten kassierte hatte. Der Berliner Jens Baxmann sagte dazu: „Ja gut, wir spielen ja Eishockey und das ist dann ein Finale. Die Kölner sind natürlich heiß darauf zu gewinnen. Ich habe die Aktion allerdings nicht gesehen. Aber mir wurde erzählt, dass es ein ganz klarer Stockstich ins Gesicht war. Das sieht man auf dem Video wohl ganz deutlich. Und eigentlich wäre das mindestens eine Spieldauerstrafe gewesen – oder sogar eine Matchstrafe.“
Auch Baxmann hat eine klare Meinung zu den Auswärtssiegen: „Köln ist zwar eine schöne Stadt. Aber unbedingt nochmal hierher fahren wollen wir nicht. Wir hoffen, dass wir das Heimspiel gewinnen können. Wir denken jetzt noch nicht an irgendwelche Feierlichkeiten. Wir haben noch schwere 60 Minuten vor uns. Ich denke, Köln wird am Sonntag nochmal alles probieren.“