Kritisierter Keeper Beskorowany sichert DEG drittes HeimspielZurück zu alter Stärke

Nicht, dass sich der Kanadier einen Patzer nach dem anderen geleistet hätte. In jedem der ersten drei Duelle mit den Hamburg Freezers allerdings machte Beskorowany einen Fehler, der zu einem Gegentor führte.
So hätte es wohl nicht allzu viel Verwunderung unter den DEG-Anhängern gegeben, wenn Trainer Christof Kreutzer seinen Star-Goalie beim vierten Spiel der Viertelfinal-Serie am vergangenen Dienstag durch Lukas Lang ersetzt hätte. Der 47-Jährige aber vertraute erneut Tyler Beskorowany – und traf damit die goldrichtige Entscheidung. Der 24-jährige Schlussmann aus Ontario parierte 35 der 36 Hamburger Schüsse, was einer Quote von 97,2 Prozent entspricht, und war damit der Matchwinner. Mit dem 2:1 (0:0, 2:1, 0:0) vor 8190 Zuschauern im Rather Dome glichen die Rot-Gelben die Serie nicht nur auf 2:2 Siege aus, sondern bescheren ihrem Publikum nun auch noch ein drittes Heimspiel. Für dieses am Sonntag (14.30 Uhr) sind bereits fast 10 000 Karten verkauft.
„Tyler hat heute mehrfach bewiesen, dass er zurecht der beste Torhüter dieser Saison ist. Es gab keinen Grund für mich, ihn infrage zu stellen“, sagte Kreutzer. Dessen Team präsentierte sich am Dienstag weitaus defensiver als dies noch am Sonntag beim 2:3 in Hamburg der Fall war. Anstatt die durch sechs verletzungsbedingte Ausfälle dezimierten Freezers durch aggressives Forechecking müde zu laufen, wartete die DEG meist ab und agierte damit wieder so, wie man es aus der Hauptrunde gewohnt war.
Ganz anders die Gäste von der Waterkant, denen der Kraftakt der vergangenen Wochen erstaunlicherweise kaum anzumerken war. Besonders die Paradereihe von Trainer Serge Aubin um „DEL-Spieler des Jahres“ Kevin Clark sowie Garret Festerling und Thomas Oppenheimer bereitete den Düsseldorfern immer wieder Probleme. „Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht, sind aber auf einen extrem heißen Torhüter getroffen“, sagte Aubi. Dessen Mannen tauchten schließlich mehrfach allein vor dem DEG-Tor auf. Immer wieder jkedoch fanden sie ihren Meister in Tyler Beskorowany, der sogar zwei 2:0-Situationen entschärfte.
Der Star des Abends aber gab sich bescheiden: „Es war schön, dass ich der Mannschaft helfen konnte“, sagte Beskorowany. Neues Selbstvertrauen hingegen tankte er gewiss schon, weswegen er auch mit einem guten Gefühl zum fünften Spiel am Freitag (19.30 Uhr) in die Arena am Volkspark fährt. „Wir hatten dort schon im dritten Match genügend Chancen, um zu gewinnen. Jetzt wollen wir es packen und in der Serie in Führung gehen.“
Dass die DEG die Chance dazu hat, lag am Dienstag auch am Überzahlspiel. Im dritten Spiel noch der Hauptgrund für die Niederlage, als selbst in 14 Minuten Powerplay nicht getroffen wurde, präsentierte sie sich daheim wieder erfolgreich. Gleich im zweiten Überzahlspiel traf der Norweger Ken-André Olimb nach einem herrlichen Pass von Michael Davies in der 31. Minute zum 1:0. Zwar glichen die Freezers drei Minuten später durch Adam Mitchell aus, doch weitere vier Minuten darauf gelang dem in Abwesenheit des gesperrten Stephan Daschner erneut als Verteidiger aushelfenden Angreifer Alexander Thiel das 2:1. Im Schlussdrittel schnürten die Freezers die Gastgeber nahezu ein, drängten vehement auf die Verlängerung, scheiterten aber immer wieder an Tyler Beskorowany.