Kreutzer gibt sich noch nicht geschlagen
Bei
fünf Gegentreffern ist der Torhüter im allgemeinen nicht derjenige
Spieler einer Mannschaft, über den positive Worte gesprochen werden.
Aber nach dem in der Verlängerung glücklich errungenen 6:5 der
Düsseldorfer EG über die Augsburger Panther am Mittwoch Abend machte
DEG-Trainer Harold Kreis seinem Ersatzkeeper Mathias Lange ein
Kompliment. „Wir haben in der Defensive einige Situationen zugelassen,
die wir nicht zulassen dürfen und können uns bei Mathias bedanken, dass
wir dafür nicht bestraft worden sind.“
Gerade
einmal 62 Minuten und 20 Sekunden stand Lange in dieser Saison bisher
zwischen den Pfosten. Nun kamen weitere 61 Minuten und elf Sekunden
hinzu, weil sich Stammtorhüter Jean-Sebastien Aubin in seinen neuen
Schlittschuhen Blasen an den Füßen gelaufen hatte. „Zu Beginn war ich
schon etwas nervös, aber dann habe ich ein paar Schüsse pariert und bin
mit meiner Leistung ganz zufrieden“, sagte der 24-jährige Österreicher
mit deutschem Pass und ergänzte: „Aus so einer Partie kann ich einiges
mitnehmen. Spielpraxis ist einfach super und mit Training überhaupt
nicht zu vergleichen.“ Im ersten Spiel des Jahres 2010, heute um 14.30
Uhr bei den Straubing Tigers, wird Lange aber wohl wieder auf die
Ersatzbank müssen. „Ich denke nicht, dass Aubin länger ausfallen wird“,
sagte Trainer Harold Kreis.
Fehlen
wird hingegen Daniel Kreutzer. Wohl nicht in Straubing, bestimmt aber
in Vancouver. Bundestrainer Uwe Krupp erteilte dem 30-Jährigen nämlich
ebenso eine Absage für das olympische Eishockey-Turnier im Februar wie
auch dem Kölner Andreas Renz. Damit verzichtet Krupp auf die Erfahrung
aus insgesamt 361 Länderspielen. „Geschockt war ich nicht mehr, weil
der Bundestrainer mir seine Entscheidung bereits vor zwei Wochen
mitgeteilt hat. Ich muss sie so akzeptieren, aber das Thema
Nationalmannschaft ist für mich noch nicht beendet. Nach allem was ich
für den Deutschen Eishockey Bund geleistet habe, hätte ich schon einen
anderen Abschied verdient“, sagte Kreutzer.
Der
Kapitän ist derzeit zweitbester Punktesammler der DEG und immer mit
vollem Einsatz bei der Sache. „Also ich bin mit Daniel sehr zufrieden,
mehr möchte ich zu dem Thema lieber nicht sagen“, so Manager Lance
Nethery und auch Trainer Harold Kreis merkte nur süffisant an: „Daniel
freut sich im Februar bestimmt ungemein auf die Freizeit mit seiner
Familie.“
Thomas Schulz