Krefelder Torflaute und Überzahlschwäche halten anPinguine unterliegen Meister München mit 1:4

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Als die Pinguine zum Abendspiel das Eis betraten, war bekannt, dass alle ihre Mitbewerber um Platz zehn verloren hatten und damit eine gute Chance bestand, verlorenen Boden wieder gut zu machen, wenn der Gegner das zuließ. Gegen den Meister von der Isar hatte man das erste Spiel auf heimischem Eis mit 0:2 nach Empty-Net-Tor verloren, in München hatte man 3:0 und 4:2 geführt und dann die Bayern durch grobe Abwehrfehler zweimal zurück ins Spiel gebracht. Nach der guten Leistung vom 23. Dezember durften die Zuschauer also darauf hoffen, dass man am Ende des letzten Heimspiels des Jahres etwas Zählbares in der Hand halten würde. Vor dem Spiel wurde Publikumsliebling Martin Schymainski für sein 500. DEL-Spiel geehrt.

Zwar gehörte der Spielanfang wie fast immer den Pinguinen, doch wurden die Hoffnungen der Zuschauer schon Ende der zweiten Minute schwer gedämpft, als direkt nach dem ersten Bully im Krefelder Drittel zwei Pinguine übereinander fielen und Konrad Abeltshauser mit der Scheibe unbehindert in den Slot fahren und abziehen konnte. Niklas Treutle hatte keine Sicht, und es stand 0:1. Nur drei Minuten später vernachlässigte Mike Collins seine Defensiv-Arbeit, so dass sein Gegenüber Deron Quint ungestört halbrechts zum Schuss kam, und wieder war Treutle geschlagen. Trotzdem mühten sich die Pinguine bis zum ersten Powerbreak in Minute neun redlich, blieben aber ohne jede Durchschlagskraft. Das wurde nach der Unterbrechung anders. Krefeld drängte stark, in Minute 13 klingelte zunächst das Metall von David Leggios Gehäuse, dann zog München die erste Strafzeit, und endlich fand einer der häufigen Schussversuche das Tor: Kyle Klubertanz hämmerte die Scheibe ins Netz. Krefeld drängte weiter, Schymainski hätte sein Jubiläum in Minute 16 mit dem Ausgleich krönen müssen, danach hatte Lukas Koziol den Ausgleich auf dem Schläger. Als in der 19. Minute München die nächste Strafzeit kassierte, wechselte sich ohne Zutun des Trainers der bekannte Pinguin-Bruder Leichtsinn mit ein. München konnte die Scheibe ins Krefelder Drittel befördern, und drei Pinguine schafften es nicht, sie vor dem nachgelaufenen Jason Jaffray zu bewahren, so dass der aufrückende Maximilian Kastner das 1:3 erzielen konnte, woraufhin Treutle entnervt seinen Platz für Patrick Klein frei machte. So ging es in die Pause.

Im Mitteldrittel kämpften die Pinguine um den Anschlusstreffer, hätten aber beinah den vierten Treffer kassiert, als nach missglücktem Schussversuch Brooks Macek zwei Pinguinen davon lief, aber in Klein seinen Meister fand. Chancen für Müller, Rosa, Sonnenburg und Orendorz brachten keine Ergebnisveränderung, Krefeld überstand seine einzige  Strafzeit, konnte aber  vier Strafen gegen München nicht verwerten.

Das Schlussdrittel begannen die Pinguine wieder in Überzahl, ohne jedoch wirklich gefährlich werden zu können. Ihr möglicher Anschlusstreffer in Minute 45 wurde wegen Torraumabseits von Daniel Pietta nicht anerkannt. Die endgültige Entscheidung fiel in Minute 52: die Pinguine bekamen die Scheibe nicht aus ihrem Drittel und Mads Christensen besorgte das 1:4. Zwar kämpften die Pinguine weiter, aber jeder wusste, dass die Messe gelesen war.

Verteidiger Mike Little, der eine solide Leistung abrief, sagte nach dem Spiel: „Wir hatten einen unglücklichen Start. Gegen ein Team wie München darf man nicht 0:2 in Rückstand geraten. Die Fans waren super und haben uns den ganzen Abend unterstützt, und ich hatte den Eindruck, wir fingen an, dagegen zu halten. Dann kam das Unterzahltor zum ungünstigsten Zeitpunkt. Das Momentum war auf unserer Seite, und ich glaube, es bereitet uns schon die ganze Saison Probleme, es aufrecht zu erhalten, wenn es denn gerade bei uns ist.“ Gefragt, ob er wegen der großen Zahl von Schüssen auf das Münchner Tor glaube, das Team brauche Scharfschützentraining, antwortete er: „Ich glaube, wir haben viele talentierte Spieler im Team, aber aus irgendeinem Grund spiegelt sich das im Spiel nicht wieder, und das ist äußerst frustrierend. Der Druck wird immer größer, und wir versuchen alles, aber man kann nichts erzwingen. Wir müssen als Mannschaft so auftreten wie wir es in Köln getan haben, aber es ist schwer, das jeden Abend zu erreichen. Die Resultate [unserer Arbeit] werden kommen, denn jeder arbeitet dafür.“

Pinguine-Coach Rick Adduono bedauerte das Ergebnis natürlich: „Das ist wirklich hart für den gesamten Verein. Heimspiele zu gewinnen, ist ein absolutes Muss. Ich treffe keine Schuldzuweisungen, ich habe eine Aufgabe zu erledigen, ich muss das Team wieder in die Spur bekommen; wir haben gut gespielt gegen Köln und trotzdem verloren, aber jeder muss jeden Abend sein Bestes geben. Trotz unserer guten Trainingsarbeit haben wir keinen Punkt geholt, das heißt, wir müssen besser sein, der Kampfgeist und die Einsatzbereitschaft müssen besser sein. Wir haben heute Abend wenige Fehler gemacht, aber jeder Fehler wurde mit einem Gegentor bestraft. Wir waren nicht schlecht gegen München. Ich war ziemlich sicher, dass wir in den ersten beiden Spielen Punkte holen würden. Ich bin ein wenig enttäuscht, denn ich habe die Reihen nicht verändert, um den Jungs zu zeigen, dass ich an sie glaube und daran, dass sie ihre Aufgaben erfüllen. Krefeld hat in der DEL einen guten Namen, aber ich denke, uns fehlt auf dem Eis die Identität, die wir uns in sechs Jahren erworben haben, dass es schwer ist, gegen uns zu spielen, dass niemand wusste, ob er Krefeld an dem Abend würde schlagen können. Dahin müssen wir zurückfinden, und zwar schnell. Ich werde mein Bestes dafür tun.“

Tore: 0:1 (2.) Abeltshauser (Seidenberg), 0:2 (5.) Quint (Joslin, Wolf), 1:2 (14.) Klubertanz (Hambly, Pietta) PP1, 1:3 (20.) Kastner (Jaffray) 4:5, 1:4 (52.) Christensen (Abeltshauser). Strafen: Krefeld 2, München 10. Schiedsrichter: Melia – Piechaczek. Zuschauer: 4443.


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