Krefelder Sonderzug mit drei Punkten im GepäckStraubing – Krefeld 2:4
Krefelds Goalie Tomas Duba war ein starker Rückhalt und bekam ein Sonderlob von beiden Coaches. (Foto: Heribert Böckl)Straubings Coach Dan Ratushny beließ die erste Reihe aus dem Freitagsspiel mit Karl Stewart, Laurent Meunier und Carsen Germyn zusammen. Der nach seiner Sperre wieder spielberechtigte Blaine Down rückte zu Kris Beech und René Röthke. Nach den Eindrücken vom Freitag eine durchaus nachvollziehbare Maßnahme. Ob die Reihen auch nach Weihnachten so bleiben, steht noch nicht fest. Auf der Pressekonferenz meint der Coach: „Ich weiß noch nicht, ich muss erst noch die Videoanalyse machen, danach werden wir uns entscheiden.“ Auch Stürmer Carsen Germyn ist sich nicht sicher: „Stewi spielte in Augsburg gut und es hat gut gepasst, warum nicht. Man muss sehen.“ Straubing mit der ersten Chance im Spiel, doch insgesamt hatten die Krefelder Gäste das Drittel gut im Griff, attackierten die Tigers sehr früh und standen ihnen förmlich auf den Schlittschuhen. Dadurch hatten die Hausherren Mühe mit einem geordneten Spielaufbau. Echte Chancen waren Mangelware. Die besten hatte Kapitän Sandro Schönberger nach einem Unterzahlbreak, scheiterte bei seinem Solo jedoch an Tomas Duba. Dieser bekam nicht nur von seinem Coach Adduono ein Sonderlob: „Tomas Duba machte ein starkes Spiel und hat super gehalten.“ Auch der Straubinger Trainer sagte: „Krefeld war stark, Duba war stark.“ Großchancen waren im ersten Drittel aber auch bei den Gästen nicht weitverbreitet. Trotzdem hatten sie ein deutliches Chancenplus und nutzten die sich bietenden Gelegenheiten. Francois Méthot verwandelte früh im Spiel einen Rebound nach Akdag-Schuss und David Fischers Schuss von der blauen Linie wurde beim Blockversuch unhaltbar abgefälscht. Straubings Verteidiger Jordan Hendry meint: „Wir kamen schnell in Rückstand, aber wir haben gut gespielt. Unter dem Strich nutzten sie ihre Chancen und wir ließen unsere aus.“ Die Führung der Schwarz-Gelben nach zwanzig Minuten aber mehr als verdient. Coach Ratushny über das erste Drittel: „Im ersten Drittel hatten wie vier oder fünf qualitative Torchancen, aber kein Tor gemacht. Krefeld hat seine Chancen genutzt.“ Für Jordan Hendry waren die zwei Tore Rückstand nicht zu viel und noch war nichts verloren: „Nein, ich denke nicht. Klar, zwei Tore zurück ist nie gut, aber in der Kabine haben alle an das Comeback geglaubt.“ Auch Germyn meinte: „Nein, wir hatten ja noch zwei Drittel vor uns.“
Im Mitteldrittel begannen die Niederbayern mit dem nächsten Unterzahlkonter. Doch auch Thomas Brandl konnte nicht vollenden. Als Straubing erneut in Überzahl kam, hoffen viele Fans, dass der viertbesten Überzahl der Liga nun endlich der Anschluss gelingt. Germyn, der selbst einige gute Chancen hatte, meint: „Ja, so ist das Spiel. Manchmal geht es ganz einfach und man macht aus dem nichts ein schmutziges Tor und manchmal läuft es eben nicht.“ Die Tigers wurden erst besser, als beide Teams wieder vollzählig waren. Ein Tor wäre inzwischen verdient gewesen, denn die Pinguine nahmen sich eine Auszeit auf dem Eis. Als die Gäste die Scheibe vertendelten, fuhren die Tigers den nächsten Konter und Kris Beech hatte die Wahl zwischen mehreren Optionen. Er entschied sich dafür, den Puck ins Tor zu schießen. Die Hausherren nun die Herren im Haus, doch immer wieder war ein Pinguin im Weg und verhinderte den möglichen Ausgleich. Gerade als wieder eine Krefelder Strafe abgelaufen war, konnte Adam Courchaine den alten, aber jetzt fast etwas schmeichelhaften Abstand wieder herstellen. Dan Ratushny zum Mittelabschnitt: „Im zweiten Drittel haben wir besser gespielt, speziell nach unserem ersten Tor. Das gab uns wieder gute Energie, aber ein kleiner Defensivfehler, ein Scheibenverlust, führte zum 1:3.“
In den letzten zwanzig Minuten knüpften die Tigers an den Mittelabschnitt an und trafen früh in Überzahl. Blaine Down zog ab, Sean Sullivan brachte den Schläger dazwischen und ließ Duba keine Chacne. Straubing zwar weiter bemüht, tat sich aber wieder schwerer. Ratushny kommentiert das so: „Im letzten Drittel hatten wir Probleme in der neutralen Zone und die Schiebe kontrolliert in die Offensivzone zu bringen. Wir hatten zu viele Scheibenverluste in der neutralen Zone.“ Germyn meint: „Wir haben hart gearbeitet, aber keinen Weg gefunden, Tore zu machen. Wir hatten einige Fehler gegen ein Team mit einer starken Offensive.“ Krefeld störte immer wieder und mit dem Treffer von Kevin Clark war die Entscheidung gefallen. Für den scheidenden Backup Jan Guryca reichte es auch im letzten Spiel nicht für einen Kurzeinsatz, da Straubing zum Schluss alles auf eine Karte setzte und Goalie Jason Bacashihua für einen sechsten Feldspieler vom Eis nahm. Doch Straubings Anhang vergaß ihn nicht und feuerte ihn ein letztes Mal mit dem bekannten „Gu-Gu-Guryca“ an.
Tore:
0:1 02:31 Francois Méthot (Sinan Akdag, Boris Blank)
0:2 13:54 David Fischer (Francois Méthot, István Sofron)
1:2 33:54 Kris Beech (René Röthke, Sebastian Osterloh)
1:3 36:58 Adam Courchaine (Mark Voakes, Kevin Clark)
2:3 41:41 Sean Sullivan (Kris Beech, Blaine Down) PP1
2:4 53:02 Kevin Clark (Daniel Pietta, Adam Courchaine)
Strafen: Straubing 4; Krefeld 12
Schiedsrichter: Lars Brüggemann, Steffen Klau; Linienrichter: Markku Büse, Martin Holzer
Zuschauer: 5.394