Krefeld: Wenigstens einen Punkt gerettet
Trikotversteigerung bei den PinguinenAm Ende eines Spieles mit völlig
verschiedenen Abschnitten mussten die Pinguine froh sein, dass sie im Fernduell
gegen Iserlohn (1:3 in Hannover) wenigstens einen Punkt retteten und somit ihren
Vorsprung auf zwei Zähler vergrößerten.
Dabei war es die beste der
bisherigen vier Partien, die die Schwarz-Gelben nach der Länderspielpause
absolvierten. Lediglich im Mittelabschnitt wurden Herberts Vasiljevs (wurde als
Spieler des Jahres von der Fachzeitschrift „Eishockey News“ gekürt, was auch
Chefcoach Jiri Ehrenberger widerfuhr) & Co. von den favorisierten Gästen
dominiert. Doch da machte sich schon wieder Frust im erneut schwach besetzten
KönigPALAST breit, wobei die Fans vergaßen, dass es sich bei den Donaustädtern
um einen der Titelfavoriten handelte, die sich am Niederrhein vorstellten. Nur
gut aus Krefelder Sicht, dass zwei Überzahltore auf der Habenseite standen, die
sowohl die 1:0-Führung als auch den 3:3-Ausgleich brachten. Zu bemerken war
noch, dass beim Penaltyschießen kein einziger Schwarz-Gelber die Scheibe
unterbringen konnte, während Reto Pavoni, der zuvor viele Scheiben abprallen
ließ und immer wieder für Verwirrung vor dem eigenen Kasten sorgte, dreimal
überwunden wurde. Die Fans feierten sich gegenseitig mit Sprechchören
„Ingolstadt“ (Pinguin-Anhänger) und „KEV“ (Schlachtenbummler aus Ingolstadt). Es
wäre schön, wenn dieses Beispiel Schule machen würden.
Zum Nachdenken regte eine
Entscheidung von Jiri Ehrenberger an. Ted Drury, in seiner wahrscheinlich
letzten Saison als Aktiver und mit einer niederschmetternden Plus/Minus-Bilanz
behaftet, wurde dem vierten Flügelpärchen Pietta/Martinovic als Center
zugeordnet, während zu Anfang des Mittelabschnitts (danach wurden die beiden
Youngster nicht mehr als Stürmer gebracht) Vasiljevs die Aufgabe übernahm. Der
an diesem Tag wieder einmal beste Mittelstürmer Lynn Loyns blieb außen vor. Das
verstehe, wer will.
Noch ein Wort zum Unparteiischen,
der es nicht nur einmal in dieser Saison weiß Gott nicht gut mit den Krefeldern
meinte: Der Mann, dem der Ruf eines Heimschiedsrichters anhaftet, leitete das
Match so gut wie fehlerlos. Und hätte er nicht in der 39. Minute, als er dem
guten Ingolstädter Center Robert Valicevic eine Strafe aufbrummte, einen
Krefelder Vorteil abgepfiffen, wäre er mit null Fehlern „ins Stechen gekommen“.
Die Endphase des Mitteldrittels hatte es ohnehin in sich, was die Herren in
Schwarz-Weiß anbelangte. Denn vor dem Ausgleichstor der Oberbayern übersah der
nicht ausgeschlafen wirkende Linienrichter nicht nur, dass sich sechs
Ingolstädter auf dem Eis tummelten, sondern auch ein Abseits eines
Gästestürmers.
Krefeld Pinguine – ERC Ingolstadt
3:4 n.P. (2:0, 0:2, 1:1, 0:0, 0:1)
Tore: 1:0 (13;48) Dück
(Niinimäki, Pavlikovsky), 2:0 (15;04) Blank (Loyns), 2:1 (31;18) Keller
(Ficenec, Cornacchia), 2:2 (38;02) Ast (Tripp), 2:3 (49;17) Melischko (Tkaczuk,
Keller), 3:3 (54;55) Vasiljevs (Jan), 3:4 (65;00) Keller (Penalty). – Zuschauer:
2.816. – Strafminuten: Krefeld 6, Ingolstadt 14 + 10 Schmidt. – Schiedsrichter:
Aumüller (Planegg).