Krefeld: Viermal Spieldauer, zweimal Video

Wer hätte schon in der zweiten
Drittelpause der bis dahin mehr oder weniger langweiligen Partie gedacht, dass
sich noch soviel Hektik abspielen würde? Denn in den ersten 40 Minuten zeigten
die Pinguine, was man alles mit Überzahlsituationen nicht machen sollte. Bereits
nach 14 Sekunden musste Nürnbergs Kapitän Laflamme wegen hohen Stocks mit
Verletzungsfolge unter die Dusche geschickt werden. Doch die Hausherren
schafften es nicht, ein vernünftiges Powerplay aufzubauen. Nur ein einziges Mal
schossen die Schwarz-Gelben aufs Tor. Kein Wunder, dass Nürnberg seinerseits
eine Überzahlmöglichkeit nutzte und in Führung ging. Als durch einen harmlosen
Schuss von Dück und einen Seliwanow-Treffer (in Überzahl!) die Gastgeber gar das
Spiel drehten, waren die Krefelder drauf und dran, ihre Führung auszubauen. Doch
sowohl Seliwanow und der wieder einmal emsige Blank patzten vor dem von Lukas
Lang gehüteten Nürnberger Kasten. Ein 5:3-Powerplay wurde gar zur Lachnummer,
denn nicht eine einzige Torchance wurde herausgespielt. Nach dem verdienten
Ausgleich ging es dann in das spektakuläre letzte Drittel.
Innerhalb einer guten Minute
schritt der redselige Unparteiische zweimal zum Videobeweis. Beide Male wäre
Seliwanow der Torschütze gewesen, beide Male war der schlitzohrige Russe zweiter
Sieger. Und als in der 56. Minute Krefelds Verteidiger Pavlikovsky von Brennan
von hinten gecheckt wurde, der Krefelder in einer Reflexbewegung mit hohem Stock
auf Lang stürzte und sich dafür ebenfalls eine Spieldauer einhandelte, stand die
Rheinlandhalle kopf. Dazu bekam auch noch der Krefelder Vasiljevs Kurzarbeit
verpasst, weil er sich nach Ansicht des Schiedsrichters als erster Unbeteiligter
in die Auseinandersetzung mischte. Vorsorglich legten die Pinguine Protest gegen
beide Spieldauerstrafen ein
In der Verlängerung fälschte der
Ex-Pinguin King einen Schlagschuss von Periard ab und sorgte somit für den
Zusatzpunkt.
Tore: 0:1 (11;05) King (Periard,
Leeb), 1:1 (17;00) Dück (Blank, Loyns), 2:1 (18;55) Seliwanow (Pavlikovsky,
Jan), 2:2 (32;13) Maurer (Polaczek), 3:2 (55;51) Loyns (Dück, Seliwanow), 3:3
(57;25) Savage (Swanson, Fical), 3:4 (63;19) King (Periard). – Zuschauer: 3.259.
– Strafminuten: Krefeld 14 + 5 + Spieldauer Pavlikovsky + Spieldauer Vasiljevs,
Nürnberg 24 + je 5 + Spieldauer Laflamme und Brennan. – Schiedsrichter: Piechaczek (Ottobrunn).