Krefeld unterliegt Augsburg nach PenaltyschießenWenig Licht und viel Schatten

Vor dem Match wurde Herberts Vasiljevs für seine 600 DEL-Spiele geehrt. Die Partie gegeg die Augsburger Panther ging mit 3:4 (0:0, 0:2, 3:1, 0:1) nach Penaltyschießen verloren.
Die erste Chance aufgrund schlechter Zuordnung in der Abwehr gehörte zwar den Panthern, aber dann übernahm Krefeld bis zum Powerbreak in Minute 13 das Kommando. Mark Mancari, Marcel Müller und Mike Mieszkowski konnten gute Chancen nicht nutzen, eine Augsburger Strafzeit verstrich ungenutzt. Niklas Treutle war weitgehend beschäftigungslos, konnte sich aber in der Augsburger Drangphase von der 13. bis zur 17. Minute mehrfach auszeichnen. Vor Drittelende war Krefeld wieder am Drücker, traf aber nicht. Im Pauseninterview konstatierte Kapitän Vasiljevs: „Wir können nicht zufrieden sein und müssen agieren.“
Nicht zum ersten Mal in dieser Saison kamen die Pinguine schläfrig aus der Kabine und schon stand es 0:1 durch Andrew Leblanc. Danach waren die Spielanteile zunächst ausgeglichen. In Minute 29 wanderte Mike Collins auf die Strafbank und nach 22 Sekunden Unterzahl erhöhte Benjamin Hanowski auf 0:2. Nun waren die Pinguine wach. In Minute 33 fischte Boutin eine Scheibe von der Linie, aber eine weitere Strafzeit gegen die Panther in Minute 35 brachte nur eine tolle Breakchance für Augsburg hervor, die Treutle hervorragend parierte. Die Pinguine brachten nichts zustande. Im Pauseninterview sagte Kevin Orendorz selbstkritisch: „Im zweiten Drittel haben wir gar nichts gemacht, aber wir haben ja noch 20 Minuten.“
Also setzten die Pinguine im Schlussdrittel auf Angriff. Die zweite Strafe gegen die Panther war gerade zu Ende, als Martin Schymainski in Minute 48 erstmalig zuschlug zum 1:2. Zwar erhöhten die Panther nur zwei Minuten später in Überzahl auf 1:3, aber Schymainski schoss Jonathan Boutin von hinter dem Tor in den Rücken, von wo die Scheibe zum 2:3 ins Tor trudelte. Fünf Minuten später konnte Mike Collins den Puck über die Linie drücken und ausgleichen, nachdem der Puck von der Scheibe hinter dem Tor zurückgeprallt war. Vor dem Ende der regulären Spielzeit hatten beide Teams noch je eine tolle Chance, aber es blieb beim Unentschieden. Die Verlängerung brachte trotz einer Strafzeit für Krefeld keine Ergebnisveränderung, auch das Penaltyschießen endete zunächst 1:1 (Müller, Cundari), ehe Mark Cundari mit dem vierten Penalty den Augsburger Zusatzpunkt sichern konnte, weil Müller seine zweite Chance vergab.
Kyle Sonnenburgs Meinung zum Spiel war: „Wir hatten ein gutes erstes Drittel, haben aber im zweiten Drittel eine Anzahl Fehler gemacht. Man kann in einem Spiel nicht 40 oder 50 Minuten gut spielen, dazu sind die Mannschaften zu stark. Man muss 60 Minuten gut spielen. Wir gehören nicht zu den Teams, die sich in nur einem Drittel voll reinhängen und so ein Spiel entscheiden. Auch wenn die Fans mehr erhofften, muss man bedenken, dass die Mannschaftsleistung hoch und runter geht. Man kann nicht von uns erwarten, dass wir jedes Spiel 60 Minuten lang hunertprozentig da sind. Hätten wir unsere Chancen in Drittel eins genutzt, wäre es ein ganz anderes Spiel geworden.“
Panther Adrian Grygiel sah das etwas anders: „Wir haben zwei Drittel lang gut gespielt. Krefeld hat Schwierigkeiten gehabt, gegen uns durchzukommen.“
Drei-Punkte-Mann Martin Schymainski meinte: „ Ich glaube, das war mit unser schlechtestes Spiel diese Saison, ein typisches Dienstagspiel gegen einen Gegner, der von weit weg kommt. Manchmal hat man einen schlechten Tag, und ich glaube, dass heute beide Mannschaften einen schlechten Tag hatten.“
Panther-Coach Mike Stewart war mit dem Ergebnis zufrieden: „Im ersten Drittel waren beide Mannschaften gleich, auch etwas müde, aber dann sind beide schneller geworden. Krefeld hat Qualität gezeigt und sich nach dem Rückstand ins Spiel zurück gekämpft.“
Ganz anders sein Pendant Franz Fritzmeier: „Ich bin ziemlich enttäuscht. Wir haben versucht, die Scheibe zum Tor zu bringen, aber ohne die letzte Konsequenz. Das erste Drittel war okay, aber irgendwann muss uns mal klar sein, dass in solchen Momenten, wenn wir im ersten Drittel unsere Chancen nicht nutzen, wir dann anschließend hellwach sein müssen. Wenn wir dann im ersten Einsatz im zweiten Drittel so ein Gegentor kriegen, ist das so, als wenn man sich selbst das Tor reintut. Beim zweiten Tor waren wir zwar in Unterzahl, aber wenn man dann so einen individuellen Fehler macht, ist das schon echt gravierend. Am Kämpfen liegt es nicht, jeder meiner Spieler will gewinnen, aber der eine Punkt heute ist echt enttäuschend.“
Tore: 0:1 (21.) Leblanc (Valentine, Parkes), 0:2 (30.) Hanowski (Davies, Günzel) 4:5, 1:2 (48.) Schymainski (Müller, Mancari), 1:3 (50.) Parkes (Trupp, Davies) 4-5, 2:3 (53.) Schymainski (Mancari, Sonnenburg), 3:3 (57.) Collins (St. Pierre, Schymainski), 3:4 (65.) Cundari (entscheidender Penalty). Strafen: Krefeld 6, Augsburg 6. Schiedsrichter: Kopitz – Schukies. Zuschauer: 3167.
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