Krefeld siegt beim Deutschen Meister
Markus Jocher bleibt ein "Löwe"Am ersten Spieltag nach der Deutschland Cup Pause unterlagen die Frankfurt
Lions überraschend in einem weitestgehend niveauarmen Spiel den Krefeld
Pinguinen mit 1:2. Lions Manager Lance Nethery ahnte bereits vor dem Spiel, welch
unangenehmer Gegner die Gäste aus Krefeld in dieser Begegnung sein würden. Er
sollte Recht behalten. Krefeld spielte sehr defensiv und es so war es kein
Wunder, dass es bis zur 13. Spielminute dauern sollte, ehe sie ihren ersten
Torschuss auf das Lions Gehäuse abgaben. Dieser hatte es aber in sich. Vom Bulli
weg scheiterte Daniel Kunce mit einem harten und verdeckten Schuss am linken
Torpfosten.
Zu diesem Zeitpunkt führten die Lions bereits 1:0, weil sie ihrerseits eine
der wenigen Torchancen in einen Treffer ummünzen konnten. Im ersten
Ueberzahlspiel des Abends bediente Peter Ratchuk mustergültig von hinterm Tor aus den
vor dem Tor postierten Dwayne Norris, der per Direktschuss Robert Müller im
Tor der Krefelder bezwingen konnte.
Auch im zweiten Drittel blieben Torchancen
absolute Mangelware. Die erste und gleichzeitig beste Einschussmöglichkeit vergab
Lions Stürmer Christian Kohmann, als er sehr schön frei gespielt wurde, allein
stehend vor Müller aber scheiterte.
Krefeld hatte beim zweiten Pfostentreffer des Abends nach einem Schuss
von Herperger Pech, nicht gegen Ende des zweiten Drittels zum Ausgleich zu kommen.
Auf der anderen Seite verhinderte ebenfalls der Pfosten einen weiteren
Treffer für die Lions. Verteidiger Bouchard hatte Müller bereits umspielt, traf
aber aus spitzem Winkel nicht mehr zwischen die beiden Torpfosten.
Die letzten
20 Minuten begannen mit einem hohen Stock mit Verletzungsfolge von Krefelds
Steve Brule gegen Lions Kapitän Jason Young. Hauptschiedsrichter Langer
verhängte regelgerecht fünf Minuten plus Spieldauerdisziplinarstrafe gegen Brule.
Diese grosse Möglichkeit, in den fünf Minuten Powerplay dem Spiel eine
Vorentscheidung herbeizuführen misslang den Lions. Keine einzige zwingende
Torchance produzierten die Spieler von Trainer Rich Chernomaz. Krefeld agierte weiter
sehr diszipliniert und wartete geduldig auf eine Torchance. Sechs Minuten
vor Schluss wurde die Geduld belohnt. Rob Guillet kam aus fünf Meter frei zum
Schuss, und traf genau in den rechten Torwinkel zum 1:1 Ausgleich. Und es kam
noch besser für den Gast. Bei einem Konter gewann Krefelds Stürmer Alexander
Seliwanov das Laufduell gegen Lions Verteidiger Joe Murphy, scheiterte aber
zunächst noch an Lions Goalie Ian Gordon. Da aber auch beim Nachschuss die
Krefelder schneller am Puck waren, konnte Vadim Slivchenko zum 2:1 abstauben.
Nun erwachten die Lions aus ihrer Lethargie, und man erspielte sich in den
verbleibenden knapp fünf Minuten fast dreimal so viele Torchancen, wie in 55
Minuten zuvor. Doch weder Kohmann, Ratchuk noch Robidas in der Schlussekunde
kamen an Robert Müller im Tor der Pinguine vorbei.
Sichtlich verärgert und
enttäuscht äusserte sich Lions Trainer Rich Chernomaz nach dem Spiel: "Wir haben
erst nach dem Rückstand Eishockey gespielt. Davor waren wir schlapp. Alles zu
ruhig, ohne Leidenschaft. Die Spieler ohne Scheibenbesitz haben den armen
Spieler mit Puck nicht unterstützt." Sein Gegenüber Bob Leslie war mit dem Sieg
und dem Spiel seiner Mannschaft sehr zufrieden: "Der Schlüssel zum Erfolg
war, dass wir die fünf Minuten Unterzahl überstanden haben. Da kippte das Spiel
zu unseren Gunsten." (Frank Meinhardt)
Tore:
1:0 (09:32) Norris (Ratchuk, Lebeau) 5-4 PP
1:1 (53:23) Guillet (Gosdeck, Ziesche)
1:2 (55:32) Slivchenko (Seliwanov, Herperger)
Strafzeiten:
Lions: 10 Minuten
Krefeld: 17 Minuten + Spieldauerdisziplinarstrafe fuer Steve Brule
Zuschauer: 6.100
Schiedsrichter: Michael Langer