Krefeld Pinguine: Wie die Harlem Globetrotters
Trikotversteigerung bei den PinguinenWas soll man zu diesem Spiel
sagen? Dass sich die Krefelder gegen jeden anderen Gegner der Liga schwer getan
hätten, überhaupt einen Dreier zu landen? Dass die Duisburger fast über die
gesamten 60 Minuten mit ganz, ganz wenigen Ausnahmen (Szuper, Dzieduszycki,
Engel) nie die rechte Einstellung hatten? Dass die Krefelder mit ihren
Torchancen geradezu schlampig umgingen? Dass Reto Pavoni im Pinguin-Gehäuse in
den brenzligen Situationen nach der erneuten Führung seine Mannschaft vor einem
2:2 bewahrte? Und last but not least: dass sich Pinguin-Chefcoach Jiri
Ehrenberger nicht traute, sein von der spärlichen Kulisse stürmisch gefordertes
Youngster-Trio mit Hendle, Huebscher und Fischbach vor der 60. Spielminute zu
bringen? Immerhin durften die Drei während der allerletzten Zeigerumdrehung
endlich ´ran.
Die Gastgeber begannen, als
wollten sie die Partie schon in der Frühphase entscheiden. Es waren keine zwei
Minuten vorbei, da hatten Vasiljevs und Pavlikovsky schon die dicksten
Torchancen, wobei Letzterer eine Minute später gar das leere Tor verfehlte. Erst
die x-te Möglichkeit wurde zur Führung verwertet, als Verwey nur noch das vom
guten Szuper verlassene Tor zu treffen brauchte. Doch das war´s auch schon mit
der Treffsicherheit der Pinguine. Und wie es so oft im Sport ist: eine der
wenigen Chancen der Gäste von der anderen Rheinseite nutzten die an diesem Abend
´mal wieder nicht listigen Füchse zum Ausgleich, der den Spieverlauf fast auf
den Kopf stellte. Doch die Schwarz-Gelben beherrschten weiter Scheibe und
Gegner. Vor allen Dingen Vasiljevs, der eine 2:1-Situation mit dem gleichen
Ergebnis abschloss, sich beim 5:2 gegen den Neu-Duisburger Hommel durchsetzte
und den Endstand mit einem tollen Solo herstellte, konnte nach Herzenslust
schalten und walten.
Die an diesem Abend trotz des
klaren Ergebnisses über weite Strecken drucklosen Pinguine hatten in Duisburg
einen dankbaren Gegner gefunden, der die mitunter allzu pomadige (oder war es
eine angesichts der mangelnden Quantität der Stürmer müde?) Spielweise nicht
entscheidend störte (oder stören konnte). Duisburg spielte jedenfalls wie ein -
die DEL-Leitung möge dieses Wort verzeihen – Absteiger, Krefeld streckenweise
wie ein Team, das Geld für seinen Auftritt bekommt wie weiland die Harlem
Globetrotters. Unterhaltungswert hatte der Abend auf jeden Fall. Bleibt
eigentlich nur die Frage, wie oft die Krefelder noch gewinnen müssen, damit im
KönigPALAST die Ränge wenigstens einigermaßen gefüllt sind?
Noch ein Wort zum Unparteiischen:
Der stets gemütlich wirkende Franke, der sich dem niederbayrischen Klub Passau
angeschlossen hat, bestach wie so oft dadurch, dass er nicht auffiel. Kleine
Hinfaller wurden übersehen, nur die tatsächlichen Fouls wurden gepfiffen. Es war
richtig wohltuend, wie der abgespeckte Schiedsrichter das Match leitete.
Krefeld Pinguine - Füchse
Duisburg 6:2 (1:0, 2:1, 3:1)
Tore: 1:0 (6;04) Verwey (Loyns,
Pietta), 1:1 (20;30) Dzieduszycki (Del Monte, Baschkatow), 2:1 (21;30) Vasiljevs
(Alinc), 3:1 (26;57) Kunce (Seliwanow, Drury), 4:1 (45;39) Pavlikovsky
(Martinovic, Alinc), 4:2 (49;43) Baschkatow (Engel, Del Monte), 5:2 (56;44)
Vasiljevs (Drury, Blank), 6:2 (57;22) Vasiljevs. – Zuschauer: 3.280. –
Schiedsrichter. Deubert (Passau). - Strafminuten: Krefeld 8, Duisburg 6.