Krefeld Pinguine verweigern Annahme der Roten Laterne4:0-Erfolg gegen die Straubing Tigers

Beide Mannschaften hatten Verletzte zu beklagen, doch konnte Straubings Coach Tom Pokel 19 Feldspieler aufbieten, wohingegen Rick Adduono lediglich 17 zur Verfügung standen. Gespannt durfte man sein, wie sich nach seiner langen Verletzungspause nach dem Ingolstadt-Spiel Dragan Umicevic in der zweiten Reihe anstatt des in seine Heimat zurückgekehrten Tommy Kristiansen einfügen würde. Im Tor stand wiederum Patrick Klein, der in den letzten Spielen durch gute Leistungen überzeugt hatte.
Auszeichnen konnte sich Klein schon im ersten Spielabschnitt, insbesondere bei einem 3:1-Überzahlangriff der Tigers, allerdings hatten die Pinguine selbst Chancen im Minutentakt, z.B. für Justin Feser, Marcel Müller und Adrian Grygiel. Beiden Mannschaften merkte man die Anspannung an. In Minute acht konnte Kurt Davis dann im siebten Versuch der Pinguine das wichtige 1:0 von der blauen Linie erzielen. Danach schwächte sich Straubing durch zwei Strafzeiten, doch die Pinguine konnten selbst eine halbminütige doppelte Überzahl nicht nutzen, überstanden ihrerseits aber auch eine Strafzeit gegen Davis, in der sie fast das 2:0 gemacht hätten. Mit der verdienten Führung gingen die Pinguine in die Pause.
Die Anspannung des unbedingt Gewinnen-Müssens für beide Mannschaften war auch im Mitteldrittel deutlich zu spüren. In der 26. Minute fuhr die zweite Reihe einen schönen Angriff: Justin Feser spielte sich durch die gegnerische Abwehr und legte dann quer für Mathias Trettenes, der die Scheibe ins weit offene Tor beförderte, Drew MacIntyre war chancenlos. Nicht ohne Chancen waren die Straubinger Angreifer, fanden aber immer ihren Meister in Patrick Klein. In Minute 34 kratzte Maximilian Renner die Scheibe für den schon geschlagenen MacIntyre von der Torlinie. Noch in der gleichen Spielsituation brachte Marcel Müller den Puck zwar im Tor unter, aber wegen eines angezeigten Hakens gab es statt des 3:0 eine Strafzeit gegen ihn. Dabei verhinderte Klein mit sicheren Paraden die Tormöglichkeiten der Tigers. Kurz vor Drittelende erhöhte dann die dritte Reihe der Pinguine auf 3:0 – nach herrlichem Zuspiel von Christoph Gawlik konnte Martin Ness einnetzen. Unmittelbar vor Drittelende wanderte Colton Jobke noch auf die Strafbank.
Weder diese Strafzeit noch eine weitere gegen die Tigersführten im Schlussdrittel zu einer Ergebnisveränderung. Bis zum Powerbreak in Minute 49 sah man ein weitgehend ausgeglichenes Spiel. Beim Tabellenletzten Straubing vermisste man den letzten Einsatz, und die Pinguine konnten mit ihrer Führung im Rücken unaufgeregt spielen, auch wenn sie sich durch Leichtsinn den einen oder anderen Schnitzer erlaubten. Zwei Minuten vor dem Ende schlug dann auch Krefelds Paradereihe zu: nach Zuspiel von Daniel Pietta konnte Marcel Müller sich endlich wieder in die Liste der Torschützen eintragen. Durch ihren 4:0-Erfolg verhinderten die Niederrheiner nicht nur das Abrutschen auf den letzten Platz, sondern ermöglichten Patrick Klein seinen ersten und hochverdienten Shutout.
Dragan Umicevic erklärte den Sieg seiner Pinguine und seine neue Rolle im zweiten Sturm so: „Wir haben heute alle gut gespielt, Patrick war wirklich gut heute, ich freue mich sehr für ihn. Ich spiele natürlich gerne mit Pietta und Müller, aber nachdem sie nun eine ganze Zeit mit Jordan Caron harmoniert haben, habe ich versucht, gut zu spielen und so Justin Feser und Mathias Trettenes zu unterstützen. Ich glaube nicht, dass jemand heute besonders unter Druck stand. Wenn man unter Druck spielt, bringt das nur Probleme. Wir waren alle entspannt. Ich hatte sechs Wochen nicht gespielt, und dann wäre es sehr schwer, wenn man sich sofort unter Druck setzte. Ich habe versucht, ruhig zu spielen und die einfachen Sachen richtig zu machen.“
Christoph Gawlik, der den dritten Treffer der Pinguine vorbereitete, meinte: „Wir haben gewonnen, weil wir von Anfang bis Ende unser Spiel durchgezogen haben. Ich glaube, es hat uns gut getan, dass wir Freitag spielfrei waren, der freie Tag hat uns physisch und mental gestärkt. Wir haben heute versucht, einen Mittelweg zwischen dem Druck und einer gewissen Lockerheit zu finden, und das ist uns gut gelungen.“ Patrick Klein fand, dass die Pinguine verdient gewonnen hätten und sagte über seine eigene Leistung: „Kein Tor kassiert zu haben, heißt nicht automatisch, dass dies mein bestes Spiel war. Ich denke, man hat diese Saison gemerkt, dass ich einen Schritt nach vorne gemacht habe, das hat man bereits im ersten Spiel gegen München gesehen, und auch in den letzten drei , vier Spielen habe ich mich sehr wohl gefühlt und meiner Meinung nach ganz gut gehalten.“
Justin Feser, der nach überstandener Verletzung auf dem Weg zu alter Leistungsstärke zu sein scheint und das zweite Pinguin-Tor herrlich vorbereitete, führte den Sieg auf den Teamgeist der Pinguine zurück: „Wir sind als Mannschaft stark aufgetreten, alle haben gut zusammen gespielt, Klein war wirklich stark im Tor das ganze Spiel, es war eine solide Leistung. Alle Sturmreihen haben heute getroffen, wenn jeder seinen Beitrag leistet, fühlt es sich wirklich gut an. Ich denke, jeder war sich der Bedeutung des Spiels bewusst, aber wir haben es nur als ein weiteres Spiel betrachtet und uns nicht selbst unter Druck gesetzt, und ich glaube, das ist uns gut gelungen.“
Gäste-Coach Tom Pokel konstatierte nach dem Spiel: „ Wir hatten uns viel vorgenommen, aber Krefeld war immer einen Tick besser. Wir mussten unsere Chancen besser ausnutzen, so gab es einen verdienten Sieg für Krefeld. „ Pinguine-Trainer Rick Adduono lobte seinen Torwart: „Patrick war heute unglaublich. Ihm gebührt das Verdienst des Sieges, auch wenn alle elf Stürmer und sechs Verteidiger heute gut gespielt haben.“
Tore: 1:0 (8.) Davis (Orendorz), 2:0 (26.) Trettenes (Feser), 3:0 (40.) Ness (Gawlik, Grygiel), 4:0 (59.) Müller (Pietta). Strafen: Krefeld 4, Straubing 8. Schiedsrichter: Paule – Schukies. Zuschauer: 2772.