Krefeld Pinguine unterliegen den Adlern MannheimSchiedsrichter entscheiden gegen den Videobeweis

Das oft benutzte Bild vom gerupften Vogel schien für die Pinguine schon vor Spielbeginn zu gelten, konnte Franz Fritzmeier doch gerade einmal 16 Feldspieler aufbieten, und von der einstigen Paradereihe stand nur Daniel Pietta auf dem Eis. Nach kuriosem Beginn – nach drei Sekunden wanderten ein Adler und ein Pinguin auf die Strafbank – entwickelte sich ein interessantes Spiel, in dem die Schiedsrichter von Anfang an durchgreifen mussten, da zumindest die Adler sehr kampfeslustig erschienen. So hatten sie nach acht Minuten schon 16 Strafminuten auf ihrem Konto. Krefeld versteckte sich nicht, griff an und nutzte die zweite Überzahl zum 1:0-Führungstreffer. Die Schiedsrichter bemühten den Videobeweis, und obwohl die TV-Bilder – wie jeder am heimischen Computer überprüfen kann – klar beweisen, dass die Scheibe die Linie eindeutig überschritten hatte, bevor Endras Fanghand sie zurück beförderte, erkannten sie den Treffer nicht an. Warum die Unparteiischen, die keine schlechte Leistung boten, nach sehr langem Studium der Aufzeichnungen so entschieden, wird wohl ihr Geheimnis bleiben. Die Pinguine spielten unverdrossen weiter auf Angriff, und nach genau 11:11 Minuten Spielzeit hämmerte Mikko Vainonen den Puck von der blauen Linie unten links in die Maschen. Den Adlern wollte nichts gelingen, weder einen 3-auf-1-Konter noch einen Blackout der Pinguin-Verteidigung fünf Sekunden vor Drittelende konnten sie ausnutzen. Patrick Galbraith zeigte eine glänzende Leistung in Tor, einen Qualitätsunterschied zwischen dem Tabellenzwölften und dem Fünften gab es nicht.
Die Adler kamen mit viel Druck aus der Kabine, den sie im ganzen Drittel aufrechterhielten. In Minute 25 tankte sich David Wolf durch die Pinguin-Defensive durch und legte quer auf Chad Kolarik, der die Scheibe nur ins leere Tor zu schieben brauchte. Auch nach dem Ausgleich boten die Pinguine den Adlern beherzt und engagiert Paroli, mussten aber in Minute 34 nach Scheibenverlust im eigenen Drittel das 1:2 hinnehmen. Knapp drei Minuten später erhöhten die Kurpfälzer in Überzahl auf 1:3.
Im Schlussdrittel fiel die Entscheidung früh in Minute 44 mit dem 1:4. Zwar konnten die Niederrheiner noch in eigener Überzahl auf 2:4 verkürzen und gaben auch nicht auf, jedoch war die Herausnahme des Torwarts zwei Minuten vor Schluss mehr Routine als vom Spielgeschehen her berechtigt. Folgerichtig fiel das 2:5. Damit hat nun auch Mannheim in Krefeld gewonnen. So hoffen die Pinguine, dass das Derby gegen die ebenfalls im Tabellenkeller vor sich hin dümpelnden Düsseldorfer den Krefeldern neues Leben einhaucht. Die Einstellung stimmte am Sonntag, aber der Kampfgeist konnte die technische und körperliche Überlegenheit der gewohnt ruppigen Mannheimer nicht ausgleichen.
Tore: 1:0 (12.) Vainonen, 1:1 (25.) Kolarik (Wolf, Festerling), 1:2 (34.) Colaiacovo (Wolf, Festerling), 1:3 (37.) Carle (Adam, Kink) PP1, 1:4 (44.) Adam (Goc, Kink), 2:4 (49.) Rosa (Mancari, Little), 2:5 (59.) Colaiacovo (Goc, Akdag) EN. Strafen: Krefeld 12, Mannheim 10 + 10 (Sparre). Schiedsrichter: Schukies – Steinecke. Zuschauer: 4512.
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