Krefeld Pinguine erkämpfen einen Punkt gegen NürnbergPenalty-Niederlage gegen die Thomas Sabo Ice Tigers

Auch wenn der Titelaspirant aus Franken momentan etwas schwächelte (nur 5:7 Punkte im November gegenüber 25:8 im Oktober), durften die Krefelder trotz der guten Leistung am Sonntag in Berlin nur mit gedämpftem Optimismus in die Begegnung gehen. Zwar hatte es am Freitag, 13. Oktober, nur eine knappe 2:3-Niederlage in Nürnberg gegeben, doch schien die Erfahrung aus 2626 NHL-Spielen im Vergleich zu den drei Spielen des Krefelder Top-Torschützen Marcel Müller einfach überwältigend. Die Pinguine hatten acht Punkte aus den letzten fünf Heimspielen ergattert, die Nürnberger deren neun aus den letzten fünf Auswärtspartien mitgenommen und waren nur aus Düsseldorf mit leeren Händen abgereist. Die Heimstatistik der Pinguine verzeichnet lediglich 17 Siege aus 43 Spielen gegen die Franken. Gespannt durfte man sein, ob die leeren Akkus der Seidenstädter, die die Niederlage in Berlin verursacht hatten, wieder aufgeladen sein würden. Krefeld musste antreten ohne die verletzten Engelage, Seifert, Caron, Mieszkowski, Schymainski, Schmitz und Hofland. Bei den Pinguinen stand Neuzugang Dimitri Pätzold im Tor, der in Minute 13 erstmalig einen Puck festhalten musste. Rob Wilson hatte Ex-Pinguin Niklas Treutle aufgeboten, dessen beeindruckende Statistikwerte nicht erwarten ließen, dass den Pinguinen sechs Tore wie gegen Mannheim gelingen würden und der nach genau 60 Sekunden zweimal gegen Daniel Pietta retten musste. Bis zum Powerbreak in Minute 13 sahen die Zuschauer ein verteiltes Spiel mit leichten Vorteilen für Krefeld. Als Alex Trivellato in der 14. Minute die erste Strafzeit absaß, hatte Daniel Pietta bei einem Break das 1:0 auf dem Schläger, konnte Treutle aber nicht überwinden. Nachdem die Pinguine auch eine zweite Strafe gegen Martin Ness schadlos überstanden hatten, führte eine schöne Kombination der ersten Reihe zum nicht unverdienten 1:0 für die Seidenstädter. So ging es in die erste Pause.
Bei der nächsten Strafzeit für Ness dauerte es genau eine Minute, ehe die Ice Tigers einen abgeprallten Puck aufnehmen und zum 1:1 einnetzen konnten. Die rustikale Gangart der schwergewichtigen Nürnberger Abwehr gegen leichtgewichtige Krefelder Nachwuchstalente brachte die Zuschauer auf die Palme, weil vergleichsweise harmlose Vergehen der Krefelder stets mit einer Strafe bedacht wurden so wie in der 28. Minute gegen Müller. Die Pinguine überstanden die Strafzeit und boten auch weiterhin dem Tabellenzweiten sehr gut Paroli. Ihre erste Strafe in Minute 32 überstanden die Ice Tigers ohne große Schwierigkeiten. Noch weniger Probleme hatten sie trotz einer weiteren Strafzeit gegen David Steckel, weil die Pinguine wieder ihre unerklärliche Überzahlschwäche präsentierten. Bis zur Pause blieb es beim Unentschieden.
Die große Frage war, ob die Pinguine konditionell durchhalten würden. Die erste Großchance hatte Mathias Trettenes für die Pinguine in Minute 44, und bis zum Powerbreak in der 50. Minute sah man keinen Unterschied zwischen dem Tabellenzweiten und dem Dreizehnten. Dimitri Pätzold spielte seinen Part ruhig und strahlte Sicherheit aus. Die nächste gute Chance hatten wieder die Pinguine nach einem groben Schnitzer der Nürnberger Abwehr in Minute 52. Drei Minuten vor Schluss hämmerte Dragan Umicevic Niklas Treutle die Maske vom Kopf, so dass die gute Situation für die Krefelder regelkonform unterbrochen wurde. Weder in den verbleibenden Minuten noch in der Verlängerung konnte ein Tor erzielt werden, so musste das Penaltyschießen entscheiden. Die Erfahrung von Steven Reinprecht gab den Ausschlag für die Ice Tigers.
Tore: 1:0 (19.) Müller (Pietta, Davis), 1:1 (24.) Fox (Aronson, Dupuis), 1:2 (65.) Reinprecht (entscheidener Penalty). Strafen: Krefeld 8, Nürnberg 4 + 10 (Festerling). Schiedsrichter: Hunnius – Melia. Zuschauer: 2741.