Krefeld Pinguine: Die Tiger fuhren die Krallen ein

7:3, ein Ergebnis, das sich so
richtig gut anhört und anliest. Doch die allermeisten (nur 22 Fans aus
Niederbayern waren anwesend) Vertreter der spärlichen Rekordkulisse waren
zumindest, was die ersten 40 Minuten anbelangt, überhaupt nicht zufrieden mit
den Darbietungen ihrer Lieblinge. „Die sitzen wohl noch im Bus von Nürnberg“,
oder „Hier ist die Hölle los!“ waren Aussprüche, die immerhin zeigten, dass die
Krefelder Fans durchaus etwas von Ironie verstehen.
Es war einfach zuwenig, was die
schwarz-gelb gewandeten Cracks ihren Zuschauern nach der 1:7-Klatsche vom
Freitag präsentierten. Wer weiß, wie das Spiel ausgegangen wäre, hätte Mike
Bales im „Tigerkäfig“ nicht einen rabenschwarzen Tag erwischt. Der 35-jährige
Kanadier, schon in der dritten Saison in der Gäubodenstadt, riskierte einen
Ausflug und musste hilflos zusehen, wie Roland Verwey von der Torauslinie der
Ausgleich gelang. Doch auch im weiteren Verlauf des müden Matches war der
Schlussmann, der beim ersten Aufeinandertreffen am heimischen Pulverturm gegen
die Pinguine keinen einzigen Gegentreffer zuließ, nicht auf dem Posten. Beim 3:1
war der Goalie nicht in der Lage, den Schlagschuss von Daniel Kunce zu fixieren,
beim 4:2 hatte Alexander Dück den Zerberus weichgeschossen. Herberts Vasiljevs
bzw. Ivo Jan hatten leichtes Spiel, dem Puck den entscheidenden Schubs zu
geben.
Dass die eine Mannschaft um einen
Platz in den Play-offs bzw. für deren Vorgeplänkel („pre-play-offs“ genannt, man
darf auch Qualifikation sagen) kämpft und der Kontrahent zu den Kellerkindern
zählt, war erst im Schlussabschnitt ersichtlich. Da fuhren die Tiger ihre
Krallen ein und da ließen die Kräfte der mit vier Reihen angetretenen
Kühnhackl-Schützlinge nach. Die Krefelder kamen nunmehr dazu, etwas für einen
vermehrten Torjubel ihrer treuen Fans zu tun. Nachdenken blieb allemal über die
rätselhafte Einstellung der ersten 40 Minuten bei vielen Zuschauern haften.
Tore: 0:1 (1;10) Severson (Kinch,
Chouinard), 1:1 (9;06) Verwey
(Drury, Martinovic), 2:1 (24;53) Pavlikovsky (Seliwanow, Drury), 3:1
(34;19) Vasiljevs (Kunce), 3:2 (35;53) Barrett (Oswald, Elfring), 4:2 (36;40)
Jan (Alinc, Dück), 5:2 (41;40) Loyns, 6:2 (52;59) Loyns (Kunce, Seliwanow), 7:2
(55;59) Dück (Blank, Loyns), 7:3 (59;31) Severson (Kinch). – Zuschauer: 2.469. –
Strafminuten: Krefeld 10, Straubing 10 + je 10 Severson + Kapzan. –
Schiedsrichter: Dahle (Berlin).