Krefeld Pinguine beenden Heimniederlagenserie gegen MünchenOvertime-Sieg gegen den Deutschen Meister

Am 48. Spieltag der DEL waren die Krefelder Fans gespannt, ob und wie die Pinguine die krasse Benachteiligung vom Sonntagsspiel in Berlin weggesteckt hatten und ob es sozusagen als Trotzreaktion im elften Heimspiel seit dem 19. November 2014, als man einen 3:2 Erfolg im König-Palast feierte, endlich wieder einen Dreier gegen den mittlerweile dreifachen Meister von der Isar geben würde, nachdem man am 6. Januar die Heimniederlagenserie gegen die Eisbären beendet hatte. Allerdings lag die letzte Münchner Niederlage in dieser Saison schon 17 Spieltage zurück, und die Bilanz von 46:5 Punkten bei 74:29 Toren war nicht gerade ermutigend für den Tabellenelften, aber – wie Stadionsprecher Christian Lach zutreffend sagte – wenn man keine Chance hat, muss man sie nutzen. Das Tor der Pinguine hütete Ilia Proskuryakov, sein Gegenüber war Danny aus den Birken.
Bis zum ersten Powerbreak nach neun Minuten boten beide Mannschaften viel Stückwerk, ohne dass einer der Torhüter hätte eingreifen müssen. Direkt im Anschluss brachten die Pinguine die Scheibe erstmals gefährlich vor das Münchner Tor und versuchten, die Kontrolle über das Spielgeschehen zu übernehmen, was aber nicht ganz gelang, da Konrad Abeltshauser nach exakt zwölf Minuten von der blauen Linie einfach mal auf das Pinguin-Gehäuse schoss. Da Yasin Ehliz seinen Schläger in den Schuss hielt, stand es 0:1. In Minute 14 tankte sich Kirill Kabanov durch die Münchner Abwehr, konnte aus den Birken aber nicht überwinden. Die Pinguine erspielten sich bis zur Pausensirene noch vier weitere gute Torchancen und hätten den Ausgleich verdient gehabt, allein der krönende Abschluss fehlte.
Im Mitteldrittel gingen die Schiedsrichter nach zwei Minuten zum Videobeweis, um zu entscheiden, ob Mathias Trettenes aus den Birken in der kurzen Ecke überlistet hatte – und entschieden auf Tor. In der 27. Minute bescherte der Torschütze seiner Mannschaft die erste Unterzahl, die die Krefelder gut überstanden. Den ersten Angriff der Pinguine nach dem Powerbreak beendete Phillip Bruggisser mit einem satten Schuss von der blauen Linie, und diesmal hielt Jacob Berglund mal sein Spielgerät in die Schussbahn, und es stand 2:1 für den Außenseiter. Auch danach setzten die Seidenstädter die Münchner Abwehr ziemlich unter Druck, erst ab Minute 35 konnten die Bayern das Spiel ausgeglichen gestalten. In Minute 37 zogen beide Mannschaften kurz hintereinander eine Strafzeit, und in der 38. Minute wiederholte sich das Geschehen, so dass kurzzeitig drei gegen drei gespielt wurde. In der kurzen 4:3-Überzahl vergab Daniel Pietta eine doppelte Chance auf das 3:1. Begeisterte Fans entließen die Pinguine mit Applaus in die Pause.
Kurz nach Beginn des Schlussdrittels überraschte Jason Jaffray Ilia Proskuryakov mit einem scharfen Schuss von rechts außen, der genau auf seine Füße kam und im Tor landete. Krefeld spielte weiter auf Sieg, konnte aber bis zum Powerbreak in Minute 48 zwei Überzahlsituationen nicht nutzen. Danach versuchte der Meister das Tempo zu erhöhen, doch die Pinguine hielten dagegen. In Minute 56 vergaben die Pinguine wiederum zwei gute Chancen auf die Vorentscheidung. 54 Sekunden vor Schluss zog Trevor Parkes noch eine Strafe, aber vor der Schlusssirene gab es keine Ergebnisveränderung. Also begann Krefeld die Verlängerung in Überzahl, und die Paradereihe spielte nach 33 Sekunden Bruggisser prächtig frei, der die Scheibe links oben in die Maschen hämmerte und den Erfolg perfekt machte, auch wenn so nur zwei Punkte auf das Pinguin-Konto wanderten.
Philip Riefers, der mit Alex Trivellato verteidigte, begründete die Leistungssteigerung im Vergleich zum Sonntag wie folgt: „Ich glaube, wir haben heute noch ein wenig mehr gearbeitet, ein wenig mehr gemacht als am Sonntag. Wir haben vorne die Chancen genutzt, die wir hatten, und wir haben hinten wenig zugelassen.“ Torschütze Mathias Trettenes meinte: „Wir haben heute strukturiert gespielt, haben einander vertraut, einfach gespielt und uns an den Spielplan gehalten. Aus meiner Sicht war klar, dass ich ein Tor erzielt hatte, aber ich war mir nicht sicher, wie die Schiedsrichter entscheiden würden. Wenn wir so weiterspielen, sind wir noch nicht aus dem Rennen.“
Münchens Trainer Don Jackson urteilte, sein Team sei auf eine sehr gut vorbereitete Mannschaft getroffen, über die ihr Trainer Brandon Reid sagte: „Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft, die durch schwere Zeiten geht und eine Menge Druck aushalten muss. Wir haben 60 Minuten konzentriert gespielt, und es ist eine gute Leistung, seine eigenen Fehler in einem Spiel gegen München zu minimieren. Wir haben uns an unser System gehalten, und ich bin heute sehr glücklich. Aus dem heutigen Spiel können wir für Freitag viel Selbstvertrauen mitnehmen. In Bremerhaven müssen wir auf jeden Fall vermeiden, in Unterzahl zu geraten.“
Tore: 0:1 (10.) Ehliz (Abeltshauser, Wolf), 1:1 (23.) Trettenes (Hanson, Bettauer), 2:1 (30.) Berglund (Bruggisser), 2:2 (43.) Jaffray (Voakes, Bodnarchuk), 3:2 (61.) Bruggisser (Pietta, Berglund) PP1. Strafen: Krefeld 6, München 10. Schiedsrichter: Bauer – Rantala. Zuschauer: 3558.
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