Krefeld: Kuriose Tore drehen das Spiel gegen Augsburg
Trikotversteigerung bei den PinguinenDie Szene nach dem 1:2 war
irgendwie bezeichnend: Der Hauptschiedsrichter unterhielt sich grinsend mit
Pinguin-Star Herberts Vasiljevs, der ebenfalls sein Gesicht zu einmal Lächeln
verzog. Man lag eben hinten gegen den Tabellenvorletzten aus dem Schwabenland,
ein Betriebsunfall, mehr nicht. Doch die Mienen auf der Krefelder
Mannschaftsbank gefroren immer mehr, und das auch mit gutem, (besser gesagt, schlechtem) Grund. Augsburg
spielte seinen Stiefel (oder Schlittschuh) herunter, was gegen die Piinguine im
ersten Drittel vollständig reichte.
Doch dann machte Krefeld Ernst.
Trainer Jiri Ehrenberger stellte die Reihen um, verwies Youngster André
Huebscher, bis dahin einer der wenigen, die sich auf schwarz-gelber Seite auch
schon mal trauten, aufs gegnerische Tor zu schießen, zum Duo Drury/Pietta,
beorderte Roland Verwey zum Pärchen Blank/Loyns und wies Altstar Alexander
Seliwanow seinen Platz neben dem Finnen Jesse Niinimäki und Herberts Vasiljevs
an. Es lief nun besser, und nachdem sich Verwey erfolglos an Panther-Torwart
Rolf Wanhainen x-mal austobte, staubte Dusan Milo zum Anschlusstreffer ab. Jetzt
hatten die Panther kaum noch etwas zu beißen. Trotzdem kamen die Treffer, die
das Spiel erneut drehten, nur auf kuriose Weise zu Stande. Seliwanow traf in
Überzahl (die erste Strafe wurde erst nach 26;48 Minuten ausgesprochen) fast von
der Torauslinie, und ausgerechnet der angeschlagen ins Spiel gegangene Richard
Pavlikovsky leitete mit einem verunglückten Schuss die 4:3-Führung ein.
Im dritten Drittel, als
Ehrenberger Huebscher herausnahm und anfangs nur noch mit acht Stürmern
operierte, war Schaulaufen und Spaß (wenn man die Handvoll AEV-Fans ausnimmt)
angesagt. Mit ganz „krummem“ Stock gelang Kapitän Drury der fünfte Treffer, die
Panther zogen nun endgültig die Krallen ein. Zum zweiten Mal (nach dem
offiziellen vor gut zwei Jahren) gab es einen stimmungsvollen Abschied von der
Rheinlandhalle. Oberfan „Ömmes“ durfte sogar seinen Möpse-Song intonieren und zu
allseitiger Freude machte der gerade mal „18“ gewordene Huebscher nach dem 7:3
wieder mit.
Ach ja, da war noch etwas: Der
finnische Neuzugang Jesse Niinimäki feierte ein gelungenes Heimdebüt. Die
Bullies gelangen dem 23-jährigen Center immer noch nicht, aber alles andere war
okay. Als er wegen eines harmlosen Fouls auf die Strafbank gehen musste, wurde
er von der begeisterten Menge trotzdem gefeiert.
Tore: 1:0 (1;56) Vasiljevs
(DiLauro, Niinimäki), 1:1 (3;05) Damgaard (Dubé), 1:2 (9;04) Mayr (Joseph), 1:3
(19;05) Brigley. 2:3 (25;05) Milo (Loyns), 3:3 (27;34) Selivanov (Martinovic,
Milo), 4:3 (37;17) Pietta (Pavlikovsky, Dück), 5:3 (42;52) Drury (Milo,
Seliwanow), 6:3 (44;27) Niinimäki (Verwey), 7:3 (54;59) Seliwanow (Vasiljevs,
Niinimäki). - Zuschauer: 2.974. - Strafminuten: Krefeld 12, Augsburg 18 + 10
Kofler. - Schiedsrichter: Piechaczek (Ottobrunn).