Krefeld: Fünf Überzahltore
Trikotversteigerung bei den PinguinenÜberzahltreffer waren Trumpf in diesem alles in allem nicht
berauschenden Match. Von den sechs Toren fielen fünf im Powerplay, bevor
Charlie Stephens in der Schlussphase mit einem Schuss ins leere Tor den
Endstand herstellte.
Vor der schwächsten Kulisse der laufenden Saison lieferten sich beide
Kontrahenten zu Anfang ein Match mit Freundschaftsspielcharakter. Und das,
obgleich Stadionsprecher Kristian Lach die Besucher so richtig zum Lachen
brachte. „Eine Niederlage wäre wie NPD wählen, nämlich Sch… (er
sprach allerdings das Wort aus)!“ Ein Fehlpassfestival wurde den
Zuschauern über weite Strecken in den ersten 20 Minuten geboten. Erst nach 5;07
Minuten erfuhr das Match die erste Unterbrechung. Nur gut aus Krefelder Sicht,
dass zwei Überzahlsituationen zu Treffern für die Gastgeber führten. Pech für
Kassel, dass ihr ansonsten guter Verteidiger Bryan Schmidt in einen Querpass
hineinrutschte und die Scheibe ins eigene Tor lenkte. Beim 2:0 wartete Kapitän
Herberts Vasiljevs seelenruhig ab, bis Richard Pavlikovsky herangebraust kam
und den Puck genau auf den Schläger serviert erhielt. Auch der Rest des
Anfangsdrittels stand im Zeichen der Hausherren, die zahlreiche Chancen
vergaben und durch Allan Rourke in der 6. Minute noch einen Pfostenschuss
verzeichneten.
Die Gäste aus Nordhessen mussten lediglich auf die beiden jungen
Stürmer Philipp Schlager und Michael Christ verzichten. Beide laborieren an
Handgelenkverletzungen. Viel schwerer wiegen die Verluste bei den Hausherren,
wo das Verteidigerpaar Dusan Milo und Benedikt Schopper nicht ersetzt werden
kann. Man rechnet mit einem Comeback von Milo ohnehin nicht vor Februar 2010.
Wann Schopper wieder seinen Teamgefährten zur Verfügung stehen wird, steht noch
in den Sternen.
Im Mittelabschnitt war das Match längst nicht mehr einseitig. Kassel
merkte wohl, dass die Krefelder auch nur mit Wasser kochen würden. Zwar
scheiterten Michael Endraß und Charlie Stephens auf Krefelder Seite an
Huskies-Ersatztorwart Stephen Ritter, doch Mitte der Partie kamen die Gäste
auf. Sebastien Bisaillon schoss Pinguin-Goalie mitten auf die Figur, doch eine
Minute später war es soweit, als in Überzahl Bryan Schmidt mit seinem zweiten
Treffer (der erste ging bekanntlich in den verkehrten Kasten) aus Nahdistanz
den Anschluss herstellte. Die Krefelder wirkten zögerlich, wollten viel zu oft
den vermeintlich besser postierten Mannschaftskameraden in Szene setzen, als
lieber selbst einmal herzhaft abzuziehen. Dass Josh Soares kurz vor Ertönen der
zweiten Pausensirene nur den Pfosten traf, war mehr als ein Warnschuss.
Hochklassig war die Partie auch im Schlussdrittel nicht, doch immerhin
bot sie genug Spannung. Zwei weitere Überzahltore bedeuteten erst das 3:1 durch
eine vorbildliche Zusammenarbeit der neu formierten „alten“ Reihe
Verwey/Payer/Pietta, und dann den erneuten Anschluss, der mit einem satten
Schuss hergestellt wurde. In der anschließenden hektischen Schlussphase
behielten die Krefelder kühle Köpfe und machten mit einem Schuss ins leere Tore
alles klar.
Tore: 1:0 (7;08) Stephens (Vasiljevs), 2:0 (12;45) Pavlikovsky
(Vasiljevs, Stephens), 2:1 (29;18) Schmidt (Damon, Soares), 3:1 (50;57) Payer
(Verwey, Pietta), 3:2 (51;27) Schmidt (Card, Damon), 4:2 (59;45) Stephens. –
Zuschauer: 2.467. – Schiedsrichter: Vogl (Thanning). - Strafminuten:
Krefeld 14, Kassel 16 + 10 Schmidt.