Krefeld entführt drei Punkte aus MannheimMannheim - Krefeld 2:4

Lesedauer: ca. 2 Minuten

Einige Premieren gab es für die 10.249 Zuschauer in der SAP-Arena. Erstmals in dieser Punkterunde hatte Adler- Trainer Harry Kreis alle Spieler zur Verfügung. Verteidiger Christopher Fischer machte sein erstes Spiel nach 18 Monaten und das ordentlich, Kai Hospelt debütierte nach seiner Bandscheibenverletzung beim Spiel gegen Zürich im Rahmen der European Trophy ebenfalls gut, auf der Tribüne „rotieren“ mussten daher Matthias Plachta, Martin Buchwieser und Florian Kettemer. Ken Magowan schoss sein erstes Tor für die Adler und es mag seltsam klingen, von den letzten fünf Spielen, von denen vier gewonnen wurden, war die Niederlage gegen die Frackträger gestern Abend das beste Spiel, das die Adler zeigten, in Sachen Konstanz, was Spielaufbau, Spielwitz und strafzeitfreien, körperlich präsenten Druck auf den Gegner anging, gefühlt gute 45 Minuten. Die fehlenden 15 Minuten verteilten sich auf zwölf Minuten im ersten Drittel, in denen die Krefelder erst das 1:0 (3.) im Powerplay von Frank Mauer durch Daniel Pietta ausglichen (5.), zwei Tore durch Kevin Clark in der elften und 17. Minute nachlegten, und drei Minuten im letzten Drittel, wiederum bestraft  durch den vierten Treffer der Pinguine in der 59. Minute durch Daniel Pietta.

Die Adler hatten gute erste Minuten, die Pinguine hielten mit schnellem Passspiel und sehenswertem Umschalten von Abwehr auf Angriff dagegen. Das 1:0 der Adler zeigte keine Wirkung bei den Krefeldern, der Ausgleich für die Pinguine als Resultat eines „Turnovers“, wie es Harold Kreis beschrieb, bei den Adlern schon. Ab diesem Zeitpunkt ließen die Krefelder Puck und Gegner laufen, die Entscheidungen, wohin der Puck gespielt wird, fielen wesentlich schneller als bei den Adlern, die Mannheimer versäumten außerdem, die Schnittstellen in der neutralen Zonen zu besetzen, das erlaubte den Frackträgern mit hoher Geschwindigkeit ins Drittel der Adler einzudringen. Spätestens nach dem 1:2 verkrampften die Adler zusehends, die Furcht, etwas falsch zu machen, ließ das Spiel der Mannheimer zögerlich werden, in jeder Hinsicht. Manchem Zuschauer wurde angst und bange, ob dessen, was sie da sahen.

Die erste Pause brachte Besserung. Die Raumaufteilung in der neutralen Zone wurde korrigiert, das Passspiel erfolgte schneller, die Adler ließen den Puck nun ebenfalls laufen, entsprechend erhöhte sich die Geschwindigkeit des Spiels. Krefelds Defensive konnte sich fortan über Arbeit nicht beschweren, Scheibenpech und ein gut aufgelegter Lukas Lang im Tor der Pinguine, der wie immer, wenn er zumindest in Mannheim spielt, zusätzlich mit seiner Ausrüstung zu kämpfen hat, verhinderten mehr als den Anschlusstreffer zum 2:3 von Ken Magowan in der 30. Minute. Die Schlagzahl und Klasse dieses Spiels änderten sich bis auf oben erwähnte drei Minuten im letzten Drittel nicht. Die Pinguine nutzten eine Unkonzentriertheit im Deckungsverband der Adler zum 2:4 aus und haben sich gestern Abend neben ihrer attraktiven Spielweise zumindest den Anspruch auf den Titel „Meister der Effektivität“ verdient. Für die Adler heißt es, vor allem für die zwei „Neulinge“ Hospelt und Fischer, Köpfe hängen lassen ist unnötig, auf dieser gezeigten Leistung kann man aufbauen und auf diese Art und Weise kann man mal verlieren, wenn es nicht zur Gewohnheit wird. Dieser Meinung schien auch der überwiegende Teil des  fachkundigen Mannheimer Publikums zu sein, die ihre Mannschaft mit Applaus verabschiedeten.


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