Krefeld auf Play-off-KursKrefeld - Mannheim 5:2
Istvan Sofron wurde von den Fans gefeiert. (Foto: Imago)„Oh, wie ist das schön“, sangen hochzufriedene Krefelder Fans und feierten, nachdem die guten Schiedsrichter Bauer und Schukies das Spiel beendet hatten, ihre Lieblinge und ganz besonders István Sofron, den wiedergenesenen Christian Kretschmann und natürlich Tomás Duba, wobei allerdings Nick St. Pierres ausgezeichnete Leistung im allgemeinen Jubel „unterging“.
Beflügelt vom Auswärtserfolg in Straubing gingen die Pinguine von Spielbeginn an konzentriert zu Werke, begünstigt durch eine Mannheimer Strafzeit in Minute 1. In Überzahl produzierten sie aber nur einen Torschuss. Auf der anderen Seite dauerte es fast fünf Minuten, ehe Tomás Duba erstmals eingreifen musste. Nach exakt sechs Minuten zog Mannheim die zweite Strafe, und nun bekam Youri Ziffzer richtig Arbeit: zuerst entschärfte er einen schönen Schlagschuss von Nick St. Pierre, dann rettete er gegen Daniel Pietta, weitere Schüsse der Pinguine verfehlten das Tor. Bis zum Powerbreak in Minute zwölf ging das Spiel hin und her, die Krefelder raubten ihrem Spiel teilweise dadurch Druck, dass sie sich im Aufbau auf überflüssige Zweikämpfe um die Scheibe in den eigenen Ecken einließen, anstatt den Puck auf freistehende Mitspieler auf der anderen Seite zu spielen. Nachdem die Pinguine ihre erste Strafzeit aufgrund solider Abwehrarbeit, u.a. von Kyle Sonnenburg, schadlos überstanden hatten, startete Tyler Beechey mit einem Heber aus dem eigenen Drittel heraus einen Gegenangriff. Der Mannheimer Verteidiger bekam die springende Scheibe nicht unter Kontrolle, und der nachsetzende Joel Perrault spitzelte sie ihm ab, tanzte Ziffzer aus und schlenzte sie unter die Querlatte zum 1:0. Mit diesem Ergebnis ging es in die Pause.
Zum Auftaktbully des Mitteldrittels konnte man bei den Adlern eine andere Körpersprache beobachten, und zwei Tore durch Kai Hospelt in den ersten fünf Minuten bewiesen, dass die Adler sich etwas vorgenommen hatten. Zwar drängten die Pinguine danach auf den Ausgleich, aber auch die Adler hatten ihre Chancen – Duba hielt die Pinguine unter anderem in Minute 30 im Spiel. Mannheim nahm sich selbst den Schwung durch eine weitere Strafzeit gegen Kurtis Foster. Als diese vorbei war, fuhren die Pinguine einen schönen Angriff: rückwärts auf das Tor von Ziffzer zufahrend schirmte Daniel Pietta die Scheibe ab und spielte dann blind auf den links mitlaufenden Tyler Beechey, der vom Bullypunkt abzog und Ziffzer zum 2:2-Ausgleich überwand.
Auch das letzte Drittel begannen die Adler mit viel Druck und zwei Großchancen, die Tomás Duba vereitelte, aber dann bremste Mannheim sich durch die fünfte Strafzeit gegen Frank Mauer in Minute 43 wieder selbst aus. Konsequenterweise folgte eine starke Krefelder Druckphase, aber es dauerte bis zur 50. Minute – jetzt saß Daniel Richmond in der Kühlbox – ehe der entschlossene Einsatz von Nick St. Pierre und sein gutes Zuspiel auf István Sofron dessen Überzahltreffer zum 3:2 bewirkten. Die Pinguine erarbeiteten sich nun ein Übergewicht, begünstigt durch eine weitere Mannheimer Strafzeit. Die spielentscheidende Situation kam in Minute 58: Yared Hagos führte die Scheibe auf dem linken Flügel ins Mannheimer Drittel und hörte das energische Klopfen von Christian Kretschmann, der in der Mitte die Scheibe forderte und das Zuspiel von Hagos direkt im Tor versenkte. Zwar nahmen die Adler noch Youri Ziffzer vom Eis, doch resultierte daraus nur noch das 5:2 durch St. Pierre in Minute 60.
In der abschließenden Pressekonferenz meinte Geoffrey Ward, der Trainer der Adler: „Die Pinguine haben verdient gewonnen. Wir hatten genug Chancen im zweiten Drittel, aber der Krefelder Torwart hat großartig gehalten. Wir müssen disziplinierter spielen.“ Rick Adduono pflichtete ihm in Bezug auf Tomás Duba bei und meinte, das Überzahltor zum 3:2 sei sehr wichtig gewesen. Er war mit der ganzen Mannschaft und der Unterstützung durch die Fans sehr zufrieden.
Sollten die Pinguine am Dienstag ihr Nachholspiel gegen Schwenningen gewinnen, würden sie nicht nur zum ersten Mal in dieser Saison drei Partien hintereinander gewinnen, sondern auch die Chancen der Haie auf die Pre-Play-offs minimieren.
Tore: 1:0 (15.) Perrault (Mieszkowski, Beechey), 1:1 (22.) Hospelt (Plachta, Rheault), 1:2 (25.) Hospelt (Goc, Plachta), 2:2 (37.) Beechey (Pietta, St. Pierre), 3:2 (50.) Sofron (St. Pierre, Sonnenburg/5-4), 4:2 (58.) Kretschmann (Hagos, Mieszkowski, 5:2 (60.) St. Pierre (Sofron/ENG).
Schiedsrichter: Bauer / Schukies
Strafen: Krefeld 2, Mannheim 14.
Zuschauer: 4849