Korbinian Holzer ist „Rookie of the Week“
Korbinian Holzer ist zurzeit
Deutschlands vielleicht größtes Abwehrtalent. Das sahen auch die
Hockeyweb-Leser so und wählten den erst kürzlich 20 Jahre alt gewordenen
Verteidiger zum „Rookie of the Week“. Trotz seiner jungen Jahre hat sich Holzer
bereits einen Namen im deutschen Eishockey gemacht, gab schon mit 17 sein
Debüt bei den Profis, als er für den EC Bad Tölz erstmals in der zweiten
Bundesliga auflief. In der ersten Spielzeit seiner Profikarriere machte
Holzer als kompromissloser Verteidiger, der auch offensiv
Akzente setzten kann, auf sich aufmerksam. Zwei Tore und drei Vorlage gelangen Holzer im ersten
Zweitliga-Jahr bei Bad Tölz. Nach dem Wechsel zu Ligakonkurrent
Regensburg setzte der 190 cm große Hüne seine kontinuierliche Entwicklung fort.
Holzers Leistungen wurden konstanter, er bekam mehr Kompetenzen auf dem Eis und
erfüllte die in ihn gesetzte Erwartung vollends.
Den Sprung ins DEL-Wasser
meisterte Holzer dann zur laufenden Saison. Mit überzeugenden Auftritten im
DEG-Dress etablierte sich der junge Rechtsschütze im Team der Metro Stars. Nach
dem starken Saisonstart stand eine Rückkehr Holzers in die Zweite Liga trotz
Förderlizenz eigentlich nie zur Debatte. Denn er lernte schnell und verbesserte
sich weiter. Was der gebürtige Münchener in so jungen Jahren an Ruhe in der
eigenen Zone ausstrahlt, beeindruckt. Ausdruck seiner starken
Defensivleistungen ist die hervorragende Plus/Minus-Bilanz von plus 8, womit
Holzer teamintern den dritten Platz belegt. Seinen ersten DEL-Treffer konnte er
ebenfalls feiern, gab zudem fünf Torvorlagen.
Einfach hatte es der Junior unter
den gestandenen Profis in der höchsten deutschen Spielklasse aber nicht immer. In der Partie zu Saisonbeginn bei den Nürnberg Ice Tigers fand
sich Holzer plötzlich im ersten Faustkampf seiner Profi-Karriere gegen den zehn
Jahre älteren Colin Beardsmore wieder. Zwar wirkte der damals 19-Jährige in der
Auseinandersetzung fehl am Platze, musste einiges einstecken, kämpfte sich aber
durch. „He learned his lesson“ – er hat seine Lektion gelernt, würden man in
Eishockeymutterland Kanada an dieser Stelle wohl sagen. Als dann wenige Wochen später im Heimduell gegen
Iserlohn die Fetzen folgen, war Holzer einer der ersten, der die Handschuhe
wegschmiss. Auch wenn sich Gegenspieler Colin Danielsmeier nicht auf die
Auseinandersetzung einlassen wollte, schien Holzer wieder ein Schritt weiter, wieder
ein Stück Profi-Eishockeyspieler mehr geworden zu sein.
Das Talent des Korbinian Holzer
sorgt nicht nur in Deutschland für Aufsehen. Bereits nach seiner ersten
Profisaison in der zweiten Bundesliga streckte die NHL seine Fühler nach ihm
aus. Von der Statur bringt Holzer als mit, was man für die NHL braucht. Wenn
der junge Bayer noch weiter an Muskelmasse zulegt, wird er auch in der besten
Liga der Welt keine Probleme mit den bulligen Angreifern haben. Auch wenn es
dahin noch ein langer und steiniger Weg ist, der erste Schritt ist bereits getan. Im Draft
2006 sicherten sich die Toronto Maple Leafs die Rechte an Holzer, der bereits in Runde vier von den Kanadiern
gezogen wurde.
Die Zeichen für eine großartige
Karriere stehen also bestens. Korbinian Holzer hat es selbst in der Hand, einmal auf
den Spuren der deutschen NHL-Größen wie Uwe Krupp oder Marco Sturm zu wandeln
und sich in der Eishockey-Welt einen respektablen Namen zu verschaffen. (dp)
Der Deutsche Eishockey-Bund (DEB)
und Hockeyweb gratulieren zur Wahl!