Konfliktherd Eishockey: Nun auch European Trophy vs. KHL?

Peter John Lee von den Eisbären Berlin. (Foto: Oliver Schwarz - www.stock4press.de)Peter John Lee von den Eisbären Berlin. (Foto: Oliver Schwarz - www.stock4press.de)
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In den Augen der KHL-Führung sind die Eisbären Berlin neben etlichen anderen ein Klub, mit dessen Teilnahme an ihrem Spielbetrieb sich die mächtige Liga gern schmücken würde. Das dahinter steckende Kalkül liegt auf der Hand: Die Hoffnung der KHL besteht darin, dass ein möglichst namhafter westeuropäischer Eishockeyklub als „Büchsenöffner“ dienen und eine Sogwirkung auslösen könnte, der sie ihrem erklärten Ziel, auf dem gesamten Kontinent tonangebend zu sein, näher brächte. „Davor haben alle die größte Angst. Das könnte das europäische Eishockey kaputt machen“, warnte Eisbären-Manager Peter John Lee Lee jüngst in der Berliner Morgenpost. Nicht nur Lee gibt klar der European Trophy den Vorrang als zukunftsweisendes Modell eines grenzüberschreitenden Spielbetriebs. Maros Krajci, Manager von Slovan Bratislava (wie die Eisbären Teilnehmer an der European Trophy), stieß schon Ende Juli gegenüber sportky.sk in dasselbe Horn, als er sagte, dass für ihn nicht eine expandierende KHL, sondern die schrittweise Weiterentwickelung der European Trophy der optimale Weg zu einer engeren Verknüpfung des europäischen Spitzeneishockeys sei. Krajci führte als eine Begründung die großen wirtschaftlichen Unterschiede an, da mit der Finanzkraft der KHL-Klubs kaum mitzuhalten sei. Aussagen, die in Russland auf wenig Gegenliebe stoßen dürften und schon jetzt im Internet von den KHL-Fans heiß diskutiert werden.

Gespannt gilt es abzuwarten, wie erfolgreich die neuesten KHL-Projekte verlaufen. Der HC Lev Poprad aus der Slowakei wird bekanntlich schon die bevorstehende Saison in der KHL bestreiten. Die Erwartungen im Land des einstigen Weltmeisters sind alles andere als einhellig, man schwankt zwischen Begeisterung und Ablehnung. - Geradezu abenteuerlich erscheint das Unternehmen des italienischen KHL-Kandidaten Milano Rossoblu, das derweil noch in Italiens zweiter Liga herumkrebst. Die Frage, inwieweit sich die auf Fußball fixierten Tifosi für KHL-Hockey begeistern lassen, wo schon die Spiele der ersten Liga nicht von Zuschauermassen überrannt  werden, lässt doch gewaltige Zweifel zu. Selbst dann noch, wenn die KHL dem Projekt logistisch und vor allem finanziell extrem unter die Arme greift, wie es die Planungen für die erste Zeit der KHL-Zugehörigkeit Mailands vorsehen. Klingt nach dem Motto: Fuß fassen, koste es was es wolle!

So wie sich die Dinge derzeit darstellen, gibt es nicht nur reichlich Konfliktpotenzial im deutschen Eishockey. Hierzulande heißt es DEL gegen ESBG und auf der großen Spielwiese des Welteishockeys steht man sich gleich an mehreren Fronten gegenüber: NHL vs. IIHF (Teilnahme der NHL-Profis am olympischen Eishockeyturnier in Sotschi 2014), NHL vs. KHL, IIHF vs. Hockey Europe (im Hinblick auf die eigenständige European Trophy) und nun wohl auch noch KHL vs. European Trophy. Eishockey gilt zwar als Kampfsportart und wird von seinen Fans wegen seiner Aggressivität und Dynamik geliebt, aber die sich offenkundig mehrenden Interessenkonflikte nehmen dann doch langsam überhand. Im Kleinen wie im Großen wird es Zeit, endlich ein konstruktives Miteinander zu finden und Vernunft walten zu lassen. Ein nützlicher Schritt wäre für alle Beteiligten zum einen, lieb gewonnene Klischees abzulegen und zum anderen, den Kopf über all den Pulverdampf hinweg zu erheben und sich eine Übersicht über den eigenen Tellerrand hinaus zu verschaffen. Zu viel steht auf dem Spiel, als könnte nur die jeweilig eigene Sicht der Dinge als der Weisheit letzter Schluss gelten. Während in anderen populären Sportarten längst erkannt wurde, dass man im Wettbewerb um Sponsoren und öffentliche Wahrnehmung viel besser fährt, wenn ein Mindestmaß an Gemeinsamkeit herrscht, heißt es im Eishockey gnadenlos jeder gegen jeden. Es muss aber darum gehen, die Belange gegenseitig abzustimmen und vernünftig miteinander zu verknüpfen, anstatt sie ständig auseinander dividieren zu wollen! Ein beliebtes Sprichwort unter Managern heißt: Probleme sind Lösungen im Arbeitsanzug. Wird Zeit, die Herren, endlich allerorten in die Puschen zu kommen!


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