Kompletter Fehlstart für die Scorpions
Sie
wollten alles besser machen als beim Saisonauftakt gegen die Frankfurt Lions.
Dennoch legten die Hannover Scorpions mit zwei Heimniederlagen in Folge einen klassischen
Fehlstart hin. Mit 1:5 verloren die Mannen von Trainer Hans Zach das
Niedersachsenderby gegen die Grizzly Adams aus Wolfsburg.
Mit
Schwung gingen die Landeshauptstädter vor den nur 3791 Zuschauern in der TUI
Arena in die Partie, doch die Angriffsbemühungen der Gastgeber verpufften
schnell. Nach und nach verstärkte man auf Gästeseite die Angriffsbemühungen,
die aber vorerst noch nicht von Erfolg gekrönt waren. Dennoch kam die Führung
für die Wolfsburger etwas überraschend. Ex-Scorpion Radek Kresztan, einer der
Aktivposten bei den Grizzly Adams, stand auf einmal alleine vor Levente Szuper
und überwand den Scorpions-Keeper zum 0:1. Die Folge war Unsicherheit bei den
Gastgebern. Bis auf einen Warnschuss von Aris Brimanis brachten die Skorpione
nicht viel zusammen. Den nächsten Schlag mussten die Hausherren in der 15.
Minute hinnehmen, als Sachar Blank nach einem unglücklich verlaufenden Zweikampf
an der Bande von Hauptschiedsrichter Bauer eine Spieldauerdisziplinarstrafe
kassierte. Dass das Powerplay zu Saisonbeginn noch keine Wolfsburger Stärke
darstellt, wurde in den folgenden fünf Minuten deutlich. Ganze drei Torschüsse
durch Paul Traynor, Kai Hospelt und Kresztan brachte man zusammen.
Das
gute Penaltykilling hätte die Hannoveraner eigentlich wecken müssen, und als in
21. Minute mit Blake Sloan erstmals ein Wolfsburger in die Kühlbox musste,
schien die Gelegenheit für die Gastgeber günstig zu sein. Doch man passte sich
dem vorher gezeigten Powerplayniveau der Gäste an, brachte keine wirkliche
Torchance zusammen und so schien es nahezu logisch, dass dem Gast in der 27.
Minute das 0:2 gelang. Martin Heider und John Laliberte hatten Sasa Martinovic
freigespielt und dieser konnte den Puck ungehindert einschießen. Die Scorpions
gaben nicht auf und verstärkten noch einmal den Druck. Als dann kurz
nacheinander David Sulkowsky und Arvids Rekis auf die Strafbank mussten, hatten
die Scorpions 75 Sekunden lang sogar ein 5-3 Powerplay, aber der Puck wollte
die Wolfsburger Torlinie nicht überschreiten. In dieser Zeit bewährte sich
Jochen Reimer im Tor der Gäste, der wie ein Irrwisch von einer Torecke in die
andere sprang und irgendwie die Schoner immer wieder vor den Puck brachte. Dass
man es besser machen kann, bewiesen die Wolfsburger in der Folgezeit. Bei einer
Strafe für Chris Herperger überwand Mike Green (39.) Szuper zum 0:3.
In
den letzten 20 Minuten sollte es noch schlimmer für die Scorpions kommen. Zwar versuchte
man mit Elan den Rückstand aufzuholen, aber gleich der erste Konter der Grizzly
Adams sollte der endgültige Todesstoß für die Gastgeber bedeuten. Sebastian
Furchner (42.), zusammen mit Kai Hospelt einer der stärksten Gästespieler, zog
unwiderstehlich auf und davon und bezwang Szuper. Nach dem vierten Gegentreffer
ließen die Skorpione die Köpfe hängen, aber eine „Zu-Null-Niederlage“ auf
eigenem Terrain sollte es dann doch nicht werden. Thomas Dolak (48.) nahm im
Angriffsdrittel einen Rückpass von Brimanis auf, und versenkte den Puck in
bester Stürmermanier zum 1:4. Hätte jetzt noch ein Aufbäumen stattfinden
müssen, so wurde auch diese Möglichkeit spätestens nach der 51. Minute ad acta
gelegt, als Peter Sarno, den in dieser Szene sehr unglücklich aussehenden, Szuper
zum 5:1 aus Sicht der VW-Städter überwand.
Wolfsburger
Trainer Anton Krinner zeigte sich sehr zufrieden: „Nach dem schlechten Spiel
vom Dienstag wollten wir uns heute stark verbessern. Das ist uns gelungen und
wenn wir im nächsten Heimspiel gegen Berlin uns weiter verbessern, dann haben
wir auch da eine Chance.“ Wortkarg gab sich dagegen Scorpions-Trainer Hans
Zach: „Ein verdienter Sieg für Wolfsburg. Wir mussten wiederum einem Rückstand
hinterherlaufen und dann ist es gegen eine Mannschaft wie Wolfsburg nicht
leicht.“
Statistik: 0:1 (05:08)
Krzestan (Sulkowsky); 0:2 (26:09) Martinovic (Heider, Laliberte) 5-4; 0:3
(38:48) Green (Traynor, Ulmer) 5-4; 0:4 (41:03) Furchner (Fischer); 1:4 (47:06)
Dolak, Brimanis, Dzieduszycki) 5-4; 1:5 (50:20) Sarno (Fischer, Traynor)
Strafminuten:
Hannover 8 + 5 + Spieldauer für Blank - Wolfsburg 10
Schiedsrichter:
Bauer
Zuschauer:
3791
Manfred
Schneider