Kommentar: Was wirklich deprimierend ist...

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Das Aus des Profi-Eishockeys in Duisburg ist hausgemacht. Daran besteht kein Zweifel. Das Insolvenzverfahren wurde eingeleitet, um aus Verträgen mit Spielern herauszukommen, die der EVD nicht mehr beschäftigen konnte oder wollte.

Und das hat seine Vorgeschichte. Ralf Pape rettete den EVD zu Zweiliga-Zeiten vor dem Konkurs, führte die Füchse 2005 in die DEL, in der die Duisburger sogar eine akzeptable erste Saison mit dem sportlichen Klassenerhalt spielten. Danach sorgte ein unprofessionelles Umfeld mit einer überforderten sportlichen Leitung dafür, dass die Chancen, die sich für das Duisburger Eishockey ergaben, nicht genutzt wurden. So versuchte man es zuletzt mit abgehalfterten Profis à la Jan Alinc, die aber nur mit Zwei-Jahres-Verträgen zu bekommen waren. Die wollte man nun loswerden, das führte zur Insolvenz, das zum Aus. Vier schlimme DEL-Jahre im Schnelldurchlauf.

Nun aber zu sagen, die sind es selber schuld und zur Tagesordnung überzugehen, wäre schon verdammt kurzsichtig. Das deutsche Eishockey verliert in der Oberliga gerade reihenweise Vereine – und nun werden Duisburg und Leipzig rausgekegelt. Duisburg, weil’s die falsche GmbH im Lizenzantrag war. Leipzig, weil die so in keiner anderen Sportart denkbaren Regelung „Verzichtet mal auf die Play-offs, dann bleibt ihr dafür in der Oberliga“ anscheinend nur für eine Oberliga Nord gegolten haben soll, nicht aber für eine nicht geteilte Oberliga. Abgesehen davon, dass die Leipziger dem so nicht hätten zustimmen dürfen:

So darf ein Verband nicht mit seinen Vereinen umgehen!

Ist es nach den zurückliegenden Jahrzehnten eine Überraschung, dass die deutsche Nationalmannschaft (mal wieder) im Jahr 2008 mit einem nicht spielberechtigten Akteur angetreten ist? Ist das unprofessionelle Verhalten der Verantwortlichen im Fall Busch eine Überraschung? Das Versagen der Nationalmannschaft? Das Zusammenbrechen der Ligenstruktur? Dass es Clubs gab, die die DEL verlassen, ihre Organisationsform geändert und dennoch in der 2. Liga gespielt haben, was nun plötzlich ein Problem für Duisburg ist?

Versagt haben nicht nur die Füchse. Oder die Blue Lions Leipzig. Sondern angesichts des Zustandes der Nationalmannschaft, des abgeschafften Abstiegs aus der DEL, der wankenden Oberliga, der völlig unsicheren künftigen Ligenstruktur auch die Herren bei DEL, DEB und ESBG.

All das wäre in jeder anderen Sportart – man möchte beinahe sagen: in jeder anständigen Sportart – ein Grund, den Rücktritt des Verbandspräsidenten und der meisten anderen Entscheidungsträger zu fordern.

Bleibt die ernst gemeinte Frage: Wer soll’s denn machen?

Und das ist das wirkliche Deprimierende!

Friedhelm Thelen


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