Kommentar: Warum wir den Aufstieg brauchen…

Was passiert eigentlich, wenn der REV Bremerhaven in den nächsten Jahren einmal Meister der 2. Bundesliga wird? Oder der SC Bietigheim-Bissingen? Ob die beiden Vereine in die DEL aufsteigen? Nun, die Deutsche Eishockey-Liga hat bald ihre Sollstärke von 16 Clubs erreicht. Weitere Aufsteiger wird es nach dem jetzigen Stand der Dinge danach nicht mehr geben, sollte kein DEL-Club aus der Liga aussteigen. Und überhaupt. Bremerhaven und Bietigheim. Die Stadien sind zu klein, um die 9000-Punkte-Regel der DEL zu erfüllen.
Im Endeffekt heißt das: Derzeit könnten sich sowohl Bremerhaven als auch Bietigheim über den Zweitliga-Titel freuen – und würden dennoch in der darauf folgenden Saison nicht gegen Köln, Düsseldorf und Mannheim spielen, sondern weiterhin gegen Regensburg, Weißwasser und Landsberg.
Und das ist nicht haltbar.
Auch aus anderen Gründen. Und einer dieser Gründe heißt Abstieg aus der DEL. Als der EV Duisburg 2005 souverän Meister in der 2. Bundesliga wurde und aufstieg, wurde beschlossen nach der Saison 2005/06 keinen Absteiger mehr zu ermitteln. Ohne die Stimme des EVD, der damals noch nicht stimmberechtigt war – und der auch immer in Form von Hauptgesellschafter Ralf Pape betont hat, für eine Auf- und Abstiegsregelung zu sein.
Denn mit der Durchlässigkeit der Ligen hätte der EVD nicht das Problem, vor dem er nun steht: aufgrund der Perspektivlosigkeit in der DEL immer wieder über die eigene Zukunft nachdenken zu müssen.
Aber ist denn die Strukturschwäche in Duisburg ein Grund, gegen Auf- und Abstieg zu sein?
Nein! Ist sie nicht!
Der EVD und andere sportlich eher zweitrangige Erstligisten hätten ein Ziel, um das die spielen könnten: den Klassenerhalt. Und wer absteigt, steigt eben ab. Und hat jederzeit die Chance, wieder aufzusteigen, wenn die Strukturen verbessert worden sind.
Das wäre besser für den EVD, besser für die Deutsche Eishockey-Liga, besser für das deutsche Eishockey.
Denn so könnte sich auch die sinnvolle Forderung des Bundestrainers Uwe Krupp auf Reduzierung der DEL auf zwölf Vereine angehen lassen.
Ein Punkt, den es bei Auf- und Abstieg zu beachten gilt, ist sicherlich das Ansinnen der Red Bulls Salzburg, in die DEL aufgenommen zu werden. An sich einen interessante Sache. Russland denkt über die Öffnung seiner Liga nach, das Vorbild aller, die NHL, ist eine Zwei-Staaten-Liga, warum sollte Salzburg nicht in Deutschland mitspielen?
Aber was passiert, wenn Salzburg sportlicher Absteiger wäre, was angesichts der finanziellen Potenz zunächst kaum wahrscheinlich wäre. Wohin stiege Salzburg ab? In die deutsche 2. Bundesliga? In die österreichische 1. Bundesliga? Und da wir zu Beginn von den Stadien gesprochen haben. Salzburgs Eissporthalle ist zehn Jahre älter, als die Duisburger Eissporthalle und um 1000 Plätze kleiner. Wieso sollten die DEL-Gesellschafter derzeit einer Lizenzübertragung an die Red Bulls Salzburg zustimmen.
Ach, wie naiv von mir. Einen Grund gibt es ja immer.
Das Geld . . .
Friedhelm Thelen