Kommentar: Das schadet dem Eishockey

Sicher. Die Aufstiegsregelung, die die DEL der ESBG vorgeschlagen hat, war nicht gerade das Gelbe vom Ei. Kein Direktauf- und -abstieg. Eine Relegation, bei der der DEL-Club im entscheidenden Spiel Heimrecht gehabt hätte. Aber immerhin wäre es zumindest erlaubt – wenn auch nur äußerst schwer umzusetzen – gewesen, als Zweitligist zehn Ausländer einzusetzen.
Nicht toll. Aber wenigstens etwas.
Doch dieser Spatz in der Hand wurde nun verjagt. Sollte der Meister der 2. Bundesliga aufsteigen, ist die DEL mit 16 Teams voll. Weitere Aufsteiger, sollte es auch künftig keine Einigung geben, wird es damit zunächst nicht geben. Die DEL-Teams im Tabellenkeller spielen auch weiterhin um die goldigste Ananas der Saison, und der Zweitliga-Meister darf sich bald über einen schönen Pokal freuen, hat aber nicht die Perspektive in die erste Liga aufzusteigen. Auch das schmeckt nach der viel zitierten Südfrucht.
Wie gesagt, die Regelung war alles andere als optimal. Aber sie hätte wenigstens die Möglichkeit offen gelassen, in die DEL aufzusteigen. Sie war das, was mehrheitsfähig, zumindest unter den DEL-Clubs, umsetzbar war. Alles andere geht nicht.
Dass diese Regelung, so nachbesserungswürdig sie auch war, nun zumindest bis auf weiteres geplatzt ist, schadet dem deutschen Eishockey. Aber daran mussten sich Deutschlands Eishockeyfans ja schon seit Jahrzehnten gewöhnen: Dass in den Führungsgremien Entscheidungen nicht mit dem nötigen Blick über den Tellerrand hinaus gefällt werden.
Herzlichen Glückwunsch!
(Friedhelm Thelen)