Kommentar: Adler zeigen Stil

Der Torwart der Adler Mannheim, Robert Müller, ist noch immer in der Kopfklinik
in Heidelberg und genau jetzt erweist sich der Zusammenhalt der Mannheimer Fans,
der Adler und auch der einheimischen Presse. Jeder respektiert die Privatsphäre
des Sportlers, bis auf einen Ausreißer, halten sich auch die Journalisten mit
allen Spekulationen zurück.
Klar ist bislang auch nur, dass, wie die Adler
offiziell verlauten lassen, eine Gewebeprobe bei Müller entnommen wurde, die
jetzt untersucht wird. Über ein Ergebnis, das verbietet sich von selber, wird
nicht spekuliert, darf nicht spekuliert werden. Klar ist nur, dass der junge
Mann im Krankenhaus ist und dass ihm alle wünschen, er möge möglichst bald an
seinen Platz zwischen den Pfosten zurückkehren.
Was neben der deutlichen
Zurückhaltung, leider nicht mehr selbstverständlich, wenn es um sogenannte
Promis geht, beeindruckt ist die Sympathie der Fans, die "ihrem" Robert auch von
Düsseldorf aus ein Genesungsständchen sangen. In dieser Situation zeigen die
Mannheimer Klasse: Der Sportler und seine Familie werden geschützt, Robert und
seine Frau Jenny sollen selber entscheiden, was sie nach außen dringen lassen.
Es wäre schön, wenn sich mehr Menschen solche Zurückhaltung auferlegen würden im
Umgang mit Sportlern und sonstigen Personen des offentlichen Interesses. Und
noch schöner wäre es, wenn Robert, dieser sympathische Klassetorhüter möglichst
bald zurückkäme aufs Eis, wenn sich seine Krankheit als vorübergehende Schwäche
erwiese. Es gibt wohl niemanden, der ihm das nicht aus vollem Herzen wünscht in
Mannheim.
Angelika von Bülow