Kölner Klasse schlägt Straubinger KampfStraubing – Köln 3:6

Beide Teams starteten ohne langes Überlegen in die Begegnung, wobei den Hausherren die Anfangsminuten gehörten. Straubings Sandro Schönberger meint: „Wir sind im ersten Drittel ganz gut gestartet und haben eigentlich alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben.“ Straubing hatte auch gleich einige gute Chancen, eine davon konnte Sebastian Osterloh zur Führung nutzen. Doch je länger das Drittel dauerte, desto mehr übernahmen die Haie das Kommando und deckten Straubings Goalie Jason Bacashihua ordentlich mit Arbeit ein. Stürmer Michael Endraß kommentiert: „Wir sind verdient in Führung gegangen. Köln hatte natürlich auch Chancen, aber wir haben Druck gemacht. Eigentlich war es so, wie wir es wollten.“ Besonders brenzlig wurde es aber als die Kölner bei fünf gegen fünf ein kleines Powerplay aufziehen konnten. Bacashihua hielt seinen Kasten jedoch noch sauber. Die Niederbayern konnten in dieser Phase nur einige Konter setzen, aber diese waren zumeist brandgefährlich.
Im Mitteldrittel hielten die Tigers zu Anfang noch mit. Das meint auch Kölns Alex Weiß: „Straubing war in Führung und hat versucht mitzuspielen, aber ich denke, wir haben wenig zugelassen. Ab dem zweiten Drittel waren wir die dominierende Mannschaft.“ Dazu kommt ein Nathan „Robo“ Robinson, der den wichtigen Ausgleich erzielten. Schönberger meint tief bedrückt: „Da haben wir einen vergessen und der ist dann eiskalt. Relativ schnell bekommen wir dann noch zwei und dann wird‘s gegen die extrem schwer. Die sind breit aufgestellt und wir sind halt arg dezimiert.“ Denn Chris Minard gelang das, was in Play-offs bisher nicht gelungen war. Er erzielte ein Überzahltor gegen die Tigers. Weiß freut das auch: „In den ersten Spielen hatten wir viele Chancen in Überzahl und haben jetzt endlich auch getroffen.“ Als John Tripp auf der Sünderbank saß, nahm das Unglück für die Straubinger seinen Lauf. Erst hatte Marco Sturm ein Unterzahlsolo, bei dem er erfolglos blieb, doch Sekunden später machte es Marcel Ohmann besser und traf. Zu allem Überfluss packte „Robo“ dann auch noch den Hammer aus und nagelte die Scheibe von der blauen Linie aus in die niederbayrischen Maschen. Endraß sagt dazu: „Im zweiten Drittel sind ein paar blöde Toren gefallen, dass wollten wir so natürlich nicht. Dann wollten wir uns zurückkämpfen, haben noch eins kassiert und dann wird natürlich unglaublich schwer.“ Straubing Übungsleiter Dan Ratushny fällt zu dem Drittel ein: „Köln hat in den zweiten zwanzig Minuten ein hohes Niveau gezeigt.“
Kölns Mirko Lüdemann erkannte die Stärken seines Teams: „Wir haben heute nicht die Fehler gemacht, die wir beim letzten Spiel hier gemacht haben, und haben unseren Stiefel runtergespielt. Deshalb haben wir das Spiel heute gewonnen. Außerdem waren wir sehr diszipliniert und haben uns nicht von der Atmosphäre anstecken lassen.“ Doch die Tigers geben sich noch nicht geschlagen. Endraß kommentiert: „Aufgesteckt haben wir nie, haben dann auch Moral bewiesen und auch noch ein paar Tore gemacht.“ Doch zuerst erzielte Felix Schütz den fünften Kölner Treffer. Jason Bacashihua hatte nun genug und ging für Backup Jan Guryca vom Eis. Die Moral zahlte sich durch Dustin Whitecottons Anschlusstreffer aus. Gäste-Coach Uwe Krupp registriere das auch: „Im letzten Drittel hat Straubing dann nochmal Gas gegeben, dann waren sie wieder dran und es wurde nochmal eng. Insgesamt bin ich sehr stolz, wie meine Mannschaft hier heute dieses schwere Auswärtsspiel gespielt hat.“ Denn auch in der Folge hatten die Niederbayern noch einige gute Gelegenheiten. Als Daniel Tjernqvist drei Minuten vor Spielende auf die Strafbank musste, nahm Coach Ratushny Guryca für einen sechsten Feldspieler vom Eis. Und tatsächlich, Florian Ondruschka traf und die Hoffnung keimte. Es ging weiter mit einer Strafe gegen Sturm und Guryca ging wieder runter. Doch ein zweites Mal gelang das Kunststück nicht, stattdessen machte Alex Weiß endgültig den Deckel auf das Spiel. Während Micheal Endraß abschließend meint: „Es ist brutal ärgerlich“, sagt ein gut gelaunter Alex Weiß beim Verabschieden mit einem Augenzwinkern: „Ich hoffen dann mal, dass wir uns diese Saison in Straubing nicht mehr sehen.“
Tore:
1:0 06:00 Sebastian Osterloh (Sandro Schönberger, Dustin Whitecotton)
1:1 23:32 Nathan Robinson (Moritz Müller, Charly Stephens)
1:2 25:27 Chris Minard (Daniel Tjernqvist, Andreas Falk) PP1
1:3 27:04 Marcel Ohmann (Felix Schütz, Ales Kranjc) SH1
1:4 35:02 Nathan Robinson (Daniel Tjernqvist, Andreas Holmqvist) PP1
1:5 49:27 Felix Schütz (Marco Sturm, Alex Weiß)
2:5 51:24 Dustin Whitecotton (Sebastian Osterloh, Matt Hussey)
3:5 58:25 Florian Ondruschka (Laurent Meunier, René Röthke) PP1 6MAN
3:6 59:53 Alex Weiß (Torsten Ankert, Mirko Lüdemann) SH1 EN
Strafen: Straubing 8; Köln 10
SR: Marcus Brill, Georg Jablukov; LR: Robert Hauber, Martin Holzer
Zuschauer 5.817 (ausverkauft)