Kölner Haie wollen "die richtige Antwort geben"
Im
Eishockeysport sind die Zuständigkeiten im Abwehrbereich klar
definiert: Der Torhüter muss den ersten Schuss des Gegners halten, dann
müssen die Verteidiger verhindern, dass es zu Nachschüssen kommt.
Demzufolge lag die Schuld am 2:7 Debakel der Kölner Haie vom Sonntag im
ersten Halbfinalspiel der Deutschen Eishockey Liga (DEL) bei den
Mannheimer Adlern nicht an Torhüter Adam Hauser, sondern an seinen
Vorderleuten, die Mannheims Stürmer nach Belieben zweite und dritte
Versuche nutzen ließen. Hauser ließ seinem Unmut über die mangelnde
Unterstützung seiner Vorderleute noch auf dem Eis freien Lauf, Trainer
Doug Mason schritt bereits auf der Rückfahrt nach Köln zur ersten
Analyse der Fehler.
Bereits
am Dienstag Abend findet das zweite Spiel der nach dem Modus „Best of
Five“ ausgetragenen Serie statt, es könnte das letzte Heimspiel der
Kölner Haie in dieser Saison sein. Doch Eishockeyspieler sind daran
gewöhnt, Niederlagen binnen kürzester Zeit wegzustecken. „Es ist egal,
ob man 1:2 oder 0:25 verliert, man liegt mit einer Niederlage hinten
und greift im nächsten Spiel neu an“, sagte Kölns Stürmer Sebastian
Furchner. Man erinnerte sich auf Seiten der Haie
gerne an die Finalserie 2002: Damals hatte der KEC im ersten Spiel in
Mannheim nicht den Hauch einer Chance, gewann dann mit viel Einsatz
sein folgendes Heimspiel und holte am Ende den Titel. Hoffnung leiten
die Haie auch aus der Tatsache ab, dass sie am Sonntag eigentlich gut
gespielt hatten. Sie machten zeitweise sogar das Spiel, doch Mannheim
machte die Tore.
„Wir haben unsere Drucksituationen nicht genutzt und
hatten keine gute Zuordnung in der eigenen Zone“, sagte KEC-Manager
Rodion Pauels. „Nach dem Doppelschlag zum 2:4 hätten wir uns sammeln
und defensiv weiterspielen müssen, statt dessen haben wir angegriffen,
waren viel zu offensiv. Man sollte die Niederlage aber nicht
dramatisieren. Wir haben im ersten Drittel gut gespielt, dabei zweimal
versäumt, unsere Führung zu halten. Dann haben wir zwei Tore durch
Nachschüsse bekommen, ab dem fünften Tor war das Spiel gelaufen,
dadurch ging es hoch verloren und hätte sogar noch höher ausgehen
können.“
Nur
rund 24 Stunden nach dem Heimspiel steigt bereits Spiel 3 in Mannheim,
im ungünstigsten Fall könnte eine sieben Monate währende Saison für die
Haie urplötzlich in kürzester Zeit vorüber sein. Rodion Pauels sieht im
engen Spielplan jedoch keinen Nachteil. „Die Situation ist für beide
Teams gleich. Für unsere Spieler ist es vielleicht sogar gut, dass sie
nach einem schlechten Spiel sofort wieder zeigen können, dass es besser
geht. Wir müssen am Dienstag an unsere zuletzt guten Heimspiele
anknüpfen, mental bereit sein und das Geschehen auf dem Eis richtig
einordnen. Man muss auf bestimmte Situationen reagieren und die
richtige Antwort geben.“
Immerhin können die Haie am Dienstag auf einen kompletten Kader zurückgreifen,
denn seit Sonntag ist auch Philip Gogulla trotz einer Schulterverletzung wieder dabei.
Alexander Brandt