Kölner Haie vor Saisonstart
Die "Alex Hicks Initiative"Die Kölner Haie zählen vor ihrem ersten Spiel in der neuen Saison der Deutschen Eishockey Liga (DEL) wieder einmal zum Kreis der Favoriten. Trainer und Manager der Liga-Konkurrenten bescheinigen den Haien, dass sie sich sinnvoll verstärkt hätten, zudem gilt der Mannschaftskader als eingespielt, da der Stamm des Teams in den vergangenen Jahren kaum verändert wurde. Doch gerade in diesem Mannschaftsteil besteht das große Risiko des KEC, die Leistungsträger wie Alex Hicks (36), Brad Schlegel (37) und Dave McLlwain (38) kommen allmählich in die Jahre, Hicks und Schlegel fielen in der Saisonvorbereitung verletzungsbedingt aus. Ob und wann sie wieder in Top-Form für die Haie auflaufen können, ist derzeit noch nicht gewiss.
Trainer Hans Zach fordert nicht nur deswegen Top-Verstärkungen in Abwehr und Angriff, er selbst hat sich für die kommende Saison offensichtlich einiges vorgenommen. „Es ist meine letzte Chance, mit den Haien Meister zu werden“, verkündete Zach im offiziellen KEC-Guide. Zach kennt die Gesetze des Marktes und weiß, dass sein nach der kommenden Saison auslaufender Vertrag kaum verlängert werden dürfte, sollte der KEC wie in den vergangenen beiden Jahren frühzeitig in den Play-offs scheitern.
Trotz der noch bestehenden Personalprobleme machten die Kölner in den letzten beiden Wochen vor dem Saisonstart mit sehr guten Leistungen auf sich aufmerksam. Zum ersten Mal überhaupt seit Zach als Trainer hinter der Kölner Bande steht, gewannen sie mit dem „Mercure-Cup“ in Nürnberg ein hochkarätig besetztes Sommer-Turnier und wären im schweizerischen Lugano um Haaresbreite ins Finale eines nicht minder prominent besetzten Wettbewerbs gekommen, im Halbfinale scheiterte man erst im Penaltyschiessen am Gastgeber-Team des HC Lugano, das später auch das Turnier gewann.
Die guten Ergebnisse sind die Früchte der kontinuierlichen Aufbauarbeit der vergangenen Jahre. War man vor zwei Jahren noch von der Produktivität des Paradeblocks um McLlwain und Co abhängig, so nehmen mittlerweile die Spieler der vormals hinteren Reihen die Verantwortung auf sich. Kölns Nationalsturm mit Tino Boos, Sebastian Furchner und Eduard Lewandowski gilt als beste deutsche Sturmreihe überhaupt und auch die Nachwuchsspieler überzeugen, allen voran Philip Gogulla, der gerade erst 18 Jahre alt wurde und sich in den Vorbereitungsspielen bereits als Torjäger empfahl. Die Buffalo Sabres aus der nordamerikanischen Profiliga NHL sicherte sich bereits die Rechte am Kölner Youngster.
Doch auch die erwähnten „sinnvollen Verstärkungen“ wussten schnell zu überzeugen. Nationaltorhüter Oliver Jonas wurde im April mit Berlin Deutscher Meister und wechselte dann zu seinem „Wunschverein“ nach Köln, Nationalverteidiger Lasse Kopitz übernahm gleich eine Führungsrolle im Abwehrbereich und der slowakische Aussenstürmer Ivan Ciernik bewies mit zunehmender Spielpraxis, dass er der erhoffte Torjäger für die Haie werden kann.
Sollten Hicks und Schlegel tatsächlich wieder zur gewohnten Form zurück finden, McLlwain von Verletzungen verschont bleiben und noch zwei starke Neuzugänge verpflichtet werden, könnte die „letzte Chance“ des Hans Zach am Ende durchaus mit Erfolg gekrönt sein.
AB