Kölner Haie siegen gegen Düsseldorf in der Verlängerung
In einer teilweise
hektischen Partie mit vielen kuriosen Szenen behielten die Domstädter im 184.
Derby knapp und ein wenig glücklich die Oberhand. Die Domstädter hatten Dusel,
dass nur 49 Sekunden nach dem neuerlichen Ausgleich Martin Bartek als gefährlichster
Haie-Angreifer mit einem Schuss aus dem Handgelenk seine Farben zum dritten Mal
in Führung brachte. Doch in der Schlussphase der regulären Spielzeit sorgte der
über weite Strecken unglücklich agierende Gast für erneute Überstunden in der
nur mäßig besetzten Kölnarena. Nach 49 Sekunden der Verlängerung war es soweit:
Marcel Müller leitete mit einem fulminanten Schuss von der blauen Linie die
Entscheidung ein. Den Abpraller von DEG-Keeper Aubin verwertete Dusan Frosch
zum vielumjubelten Sieg.
Seit Gründung der
Bundesliga 1958 (fünf Jahre eher als im Fußball) trafen die beiden Kontrahenten
bis dahin 183-mal in Pflichtspielen aufeinander. Dabei gewannen die Haie
91-mal, während die DEG nach 81 Matches als Sieger das Eis verließ. Elfmal hieß
es in „eisgrauer“ Vorzeit unentschieden. Kölns Chefcoach Igor
Pawlow musste nach wie vor auf die verletzten Mats Trygg und Gerrit Fauser
verzichten, während seinem Düsseldorfer Kollegen Harold Kreis Chris Harrington,
Patrick Traverse und Bradley Tutschek fehlten.
Das Match begann so
recht nach dem Geschmack der meisten Zuschauer, nachdem DEG-Stürmer Brandon
Reid schon nach 14 Sekunden die erste Chance für die Gäste hatte. Dann
übernahmen die Haie das Kommando. Die Führung der Domstädter resultierte aus
einem haltbar scheinenden Rückhandschuss, wobei Gästegoalie Jean-Sebastien
Aubin auf dem falschen Fuß erwischt schien. Als nach guter Vorarbeit von Martin
Bartek der zweite Treffer fiel, glaubten Optimisten schon an eine
Vorentscheidung. Doch Düsseldorf war unbeeindruckt und deckte immer wieder
schonungslos die Schwächen der Haie-Defensive auf. Beim Anschlusstreffer
schienen die Verteidiger der Gastgeber den einsam vor Keeper Lars Weibel
stehenden DEG-Kapitän Daniel Kreutzer übersehen zu haben, beim Ausgleich wurde
der junge Sören Sturm wie ein Anfänger überlaufen. Köln hatte durch Bartek in
der 19. Minute noch eine klare Chance, doch der Slowake versagte vor dem nicht
immer souverän wirkenden Aubib. Auf der anderen Seite war Kreutzer bei einem
Alleingang kurz vor Ertönen der ersten Sirene nicht schnell genug: Kevin
Hecquefeuille holte den Mann mit dem „C“ im Laufduell ein.
Dass auch beim Eishockey
nicht Torchancen, sondern lediglich Treffer zählen, bewies das Mitteldrittel.
Was die Gästestürmer Rob Collins und Adam Courchaine in Zusammenarbeit mit
Brandon Reid zwischen der 24. und 30. Minute versiebten, ging kaum auf die
berühmte Kuhhaut. Dazu traf Collins noch den Pfosten. Ab Minute 31 kamen die
Hausherren endlich auch zu ihren Möglichkeiten. Jason Jaspers schoss aus der
Nahdistanz Aubin an, und Verteidiger Torsten Ankert ballerte den Puck eine
Zeigerumdrehung später unbehindert über den Kasten. Kurios das 3:2: Moritz
Müller zog von der blauen Linie ab. Die Scheibe wurde von Jason Jaspers
abgefälscht, traf den Pfosten und verwirrte die ganze Spieler-Ansammlung vor
dem Tor. Ivan Ciernik reagierte am schnellsten und sorgte so für die erneute
Führung der Domstädter.
Tore: 1:0 (3;37) Hauner
(Melischko, Brandl), 2:0 (9;27) Frosch (Bartek), 2:1 (11;59) Kreutzer
(Collins), 2:2 (12;19) Reimer (Holzer, Bazany). 3:2 (33;28) Ciernik (Jaspers),
3:3 (41;12) Reimer (Kreutzer, Collins), 4:3 (42;01) Bartek (Frosch), 4:4
(59;25) Holzer (Kreutzer,Collins), 5:4 (60;49) Frosch (Marcel Müller). –
Zuschauer: 13.568. – Schiedsrichter: Schütz (Moers). –
Strafminuten: Köln 8, Düsseldorf 18.