Kölner Haie: Herzensangelegenheit für Peter DraisaitlSohn Leon schickt dem Papa Grüße aus der NHL

Peter Draisaitl (51) ist neuer Cheftrainer der Kölner Haie (Hockeyweb berichtete). Das freut auch Sohn Leon (22), NHL-Shootingstar von den Edmonton Oilers. „Leon hat sich sehr gefreut, dass ich Trainer bei den Haien bin“, erzählt der Papa stolz am Dienstag bei seiner Vorstellung.
In den vergangenen beiden Sommerpausen hat der Junior bereits bei den Haien mittrainiert. Nun ist Papa, dessen Hauptwohnsitz immer in Köln lag, der neue Boss an der Bande. Für den ist der Job in der Domstadt „etwas Besonderes“. Das Stürmer-Idol, der die Haie als Spieler 1995 zur Meisterschaft führte, freut sich auf seinen Traumjob: „Ich habe hier die schönste Zeit meines Lebens verbracht. Geheiratet und meine Kinder großgezogen“, sagt der Mann, der die strauchelnden Rheinländer wieder auf Kurs bringen soll. Dabei strahlt sein Gesicht. Mit Draisaitl zurück in die Zukunft sozusagen.
Nur Stunden nach der Demission von Cory Clouston wurde Peter Draisaitl als Nachfolger installiert. Auf den Ex-Nationalspieler wartet viel Arbeit. Unter dem ehemaligen NHL-Coach Clouston rutschten die Haie, als Titel-Aspirant in die Spielzeit gestartet, mit der zweitschlechtesten Defensive zuletzt sogar aus den Play-off-Rängen. Die teilweise desaströsen Auftritte in Augsburg (4:7) und gegen Meister München (2:6) demonstrierten die Schwächen deutlich. Die Abwehr soll verbessert, dazu die „mentale Blockade” gelöst werden.
Klar, dass ein Sieg bei Draisaitls Debüt am Mittwoch in Iserlohn helfen würde, neue Aufbruchstimmung zu erzeugen. "In Iserlohn, am Freitag in Schwenningen und am Sonntag in Düsseldorf weiß doch jeder, dass man den Kampf dort annehmen muss. Da müssen wir mitgehen und uns die Erfolge erarbeiten." Der neue Chefübungsleiter, der zuletzt in seinem Geburtsland Tschechien bei Pardubice unter Vertrag stand, hatte die Deutsche Eishockey-Liga immer fest im Blick. „Ich hatte genug Zeit, mich mit der DEL zu beschäftigen. Ich habe die Haie ja auch in der Zwischenzeit verfolgt. Ich werde viel fordern, aber menschlich und fair bleiben“, formulierte Draisaitl sein Aufgabengebiet. Er will „schneller, härter, einfacher“ spielen lassen. "Es wird kleine Anpassungen geben. Immer mit der Zeit und immer mit der Ruhe. Aber wir sind uns alle einig hier, dass vor mir ein hervorragender Eishockeytrainer gearbeitet hat. Wir müssen hier nicht alles von Null auf wieder zusammenschustern", sieht Draisaitl eine gute Basis.
In der Meister-Saison stellte der damalige Mittelstürmer auch den immer noch gültigen DEL-Rekord von 21 Spielen in Serie mit mindestens einem Scorerpunkt auf. Sicher auch diese Geschichte, vor allem aber die Leidenschaft für Köln bewog die Haie dazu, Peter Draisaitl zu holen. „Peter weiß, wie es sich anfühlt, in Köln erfolgreich zu sein”, sagte Sportdirektor Mark Mahon. Na dann.