Kölner Haie gewinnen das Derby bei den Krefeld PinguinenVorweihnachtliche Geschenkverteilungsaktion in Krefeld

Zwar waren die Pinguine aus allen Derbys der laufenden Saison als Sieger hervorgegangen, doch zeigte ein Blick auf die Tabelle, dass am Sonntag drei Punkte benötigt wurden, um den „kleinen“ Konkurrenten aus dem Westen, die Iserlohn Roosters, auf Abstand zu halten und die beiden großen nicht aus den Augen zu verlieren, zumal die Haie ein Spiel mehr absolviert haben als die Pinguine. Der am Freitag in Wolfsburg überflüssigerweise verschenkte Punkt sollte sich als böses Omen für die Pinguine erweisen, die mit Dimitri Pätzold im Tor spielten, dem bei den Haien Gustaf Wesslau gegenüberstand.
Schon nach 41 Sekunden gerieten die Pinguine wegen eines Wechselfehlers in Unterzahl, die sie jedoch problemlos überstanden. Kaum wieder vollzählig, übernahmen sie sofort das Kommando und erzielten in Minute sechs nach einer schönen Kombination durch Jakob Berglund das 1:0. Es dauerte bis zur zehnten Minute, ehe die bekannte Unsitte, beim Aufbau im eigenen Drittel die attraktive, aber gefährlichere Variante der einfacheren, aber sicheren vorzuziehen, den Ausgleich der Kölner ermöglichte. Nur eine Minute später hätte der gleiche Fehler fast die Kölner Führung zur Folge gehabt. Dezimiert durch zwei Hinausstellungen brachten die Pinguine wenig zustande, andererseits konnten die Haie kein Kapital aus vier Minuten fast ununterbrochener Überzahl schlagen. Pätzold war ein guter Rückhalt und sicherte das Unentschieden bis zur ersten Pause.
In Minute 24 leitete ein Fehler wie beim 1:1 das 1:2 durch Ryan Jones ein, und nur wenig später lag das 1:3 in der Luft, weil die Krefelder Abwehr einem Kölner Angriff nur zuschaute. Mit der 2:1-Führung im Rücken konnten die Haie beruhigt aufspielen und brauchten nur auf den nächsten Schnitzer der Pinguine zu warten, den ausgerechnet der bis dahin so verlässliche Pätzold beging. Als er hinter dem eigenen Tor die Scheibe vertändelte – ein in Krefeld nicht unbekanntes Problem – nahm Frederik Tiffels das Geschenk dankbar an: 1:3. In der 30. Minute wanderte der erste Hai auf die Strafbank und die Pinguine verkürzten auf 2:3 durch Vincent Saponari. Die Risikobereitschaft der Seidenstädter hatte durch die bis dahin verschenkten Tore offensichtlich nicht gelitten. Nur vier Minuten später verlor Chad Costello unnötigerweise im eigenen Drittel die Scheibe und Köln erhöhte auf 4:2. Allerdings war der Unglücksrabe bemüht, seinen Leichtsinnsfehler wieder gut zu machen, was ihm bei der nächsten Krefelder Überzahl mit seinem Treffer zum 3:4 gelang.
Wenn die Pinguine ihren Gegner nicht wieder zum Toreschießen einladen würden, konnten die Fans noch auf den nächsten Derbysieg hoffen, denn einen Klassenunterschied zwischen den Mannschaften gab es nicht, und an Kampfgeist hatte es den Pinguinen trotz der Rückstände nicht gemangelt. Die Pinguine eröffneten das Schlussdrittel mit einem Paukenschlag: Vom Bully weg erzielte eine schöne Kombination der Pietta-Reihe den 4:4-Ausgleich durch Greger Hanson. Danach gab es ein hoch interessantes Schlussdrittel, in dem Pätzold in der 47. Minute die erneute Kölner Führung verhinderte, die er dann acht Minuten später akzeptieren musste: Die erfahreneren Kölner schossen auf Pätzolds Schoner und der nachsetzende Michael Zalewski beförderte den Puck, den Pätzold abprallen lassen musste, zum 5:4 in die Maschen. Damit entschied der einzige von den Haien herausgespielte Treffer das Spiel.
Greger Hanson, der Schütze des vielversprechenden Ausgleichs zum 4:4, erklärte den Kölner Sieg so: „Wir haben zu viele Fehler gemacht. Sie haben sich an ihren Spielplan gehalten und wir nicht.“ Gefragt, ob die Niederlage Einfluss auf die kommenden Spiele habe, meinte er: „Nein. Wir werden und das Video vom Spiel ansehen und daraus lernen.“
Tore: 1:0 (6.) Berglund (Costello, Kabanov), 1:1 (10.) Genoway (Tiffels, Ellis), 1:2 (24.) Jones (Tiffels, Zerressen), 1:3 (29.) Tiffels (Genoway, Ellis), 2:3 (31.) Saponari (Bruggisser/PP1), 2:4 (34.) Uvira (Pfohl), 3:4 (37.) Costello (Lefevbre, Kabanov/PP1), 4:4 (41.) Hanson (Pietta, Mahbod), 4:5 (55.) Zalewski (Oblinger, Uvira). Strafminuten: Krefeld 10, Köln 8. Schiedsrichter: Iwert – Kopitz. Zuschauer: 7105.