Kölner Haie gewinnen 238. Rhein-Derby gegen die Düsseldorfer EGKEC-Fans feiern den 5:2-Sieg euphorisch
Jason Bast packte mit seinem Empty-Net-Goal den Deckel aufs Rhein-Derby: Die Kölner Haie besiegten die Düsseldorfer EG mit 5:2. (Foto: dpa/picture alliance/Eibner-Pressefoto)Man bemerkte bereits im Auftaktdrittel die Probleme der DEG im Spielaufbau und in den Umschaltmomenten. Die Haie schienen den Jahresübergang besser verkraftet zu haben, waren körperlich präsenter, variabler im Spiel und druckvoller in den Abschlusssituationen. Fast jeder Schuss war brandgefährlich und Düsseldorf gelang es nicht, sich ins Spiel zu kämpfen. Gäste-Torhüter Henrik Haukeland musste sich mehrmals auszeichnen und stand unter Dauerbeschuss. Die Kompaktheit in der Defensive war der DEG abhanden gekommen und oft war ein Haie-Spieler völlig frei und alleine im Slot. Dann gab es zu allem Überfluss eine Hinausstellung eines Düsseldorfers und Köln hatte die Gelegenheit, seine Überlegenheit in ein Tor umzumünzen. Doch ein Scheibengewinn durch DEG-Spieler Stephen MacAulay brachte die überraschende 1:0-Führung der Gäste. Sein Anspiel nahm Torschütze Tobias Eder auf, umkurvte Ex-DEG-Torhüter Mirko Pantkowski und netzte mit der Rückhand ein. Die Domstädter blieben ihrem Spielstil treu und erzielten nach zehn Minuten den verdienten 1:1-Ausgleich durch Andreas Thuresson. Auch der Haie-Torschütze hat eine DEG-Vergangenheit. Weiterhin bestimmte Köln das Spiel und brachte sich sieben Minuten später wieder auf die Anzeigetafel durch den 2:1-Führungstreffer erzielt von Brady Austin.
Das Mitteldrittel ist eigentlich das Paradedrittel der Landeshauptstädter, es sollte sich aber dieses Mal nicht bestätigen. Auch weiterhin diktierten die Gastgeber das Spielgeschehen und markierten im Powerplay den Treffer zum 3:1-Zwischenstand, es dauerte lediglich fünf Sekunden und Louis-Marc Aubry konnte einnetzen. Natürlich ein Nackenschlag für Düsseldorf, allerdings folgte kein weiterer Treffer mehr der Gastgeber und die DEG versuchte weiterhin, in den Derby-Flow zu kommen. Phasenweise wurde es etwas besser und die Gäste versuchten sich dem zweiten Erfolgserlebnis zu nähern. Die abgegebenen Schüsse sollten aber nicht wirklich gefährlich sein beziehungsweise brauchte Rot-Gelb oft zu lange, um überhaupt zum Abschluss zu kommen. Dieses Drittel ging also auch ergebnismäßig an die Haie. Trotzdem hatte man das Gefühl, wenn Düsseldorf noch in den zweiten 20 Minuten zugeschlagen hätte, sei es nochmal interessant werden. Aber mit diesem Drittelgewinn der Gastgeber ertönte dann die Sirene.
Somit brach das Schlussdrittel an und die Aktionen der Gäste wurden etwas zielstrebiger, der Puck wollte allerdings vorerst nicht wieder ins Kölner Tornetz und landete dann aber auf der anderen Seite in den Maschen. Eine erneute Überzahl verwerte David McIntyre zum vielleicht vorentscheidenden 4:1. Aber das „vielleicht“ konnte acht Minuten vor Spielende in ein „noch nicht“ umgewandelt werden. Denn dann erzielten die Düsseldorfer ihr zweites Tor. Stephen MacAulay ließ mit dem 4:2-Hoffnungstreffer die circa 1000 DEG-Fans nochmal jubeln. Immerhin waren noch acht Minuten zu spielen und alles war möglich. Es gab tatsächlich weitere gute Möglichkeiten, um die Kölner nochmal in Schwierigkeiten zu bringen, aber auch in diesen Sequenzen des Spieles hatte die Scheibe eigene Interessen und fand nicht den Weg ins Tor. Somit hatte Düsseldorf nicht mehr viel Zeit und zog dann, wie erwartet, alle Register. Die DEG nahm ihren Torhüter vom Eis und wollte mit Sechs-gegen-Fünf die Kölner unter Druck setzen. Ein Scheibenverlust im Spielaufbau ermöglichte es den Haien noch einmal zu zuschnappen: Jason Bast vollendete zum 5:2-Finalsieg ins leere Tor. Als Fazit kann man festhalten: Köln zog seinen Spielplan konsequent durch und Düsseldorf konnte sein Vorhaben nicht umsetzen. Somit gehen die Domstädter in der Serie nach drei Begegnungen in Führung und die DEG kann im vierten Vergleich noch den Serienausgleich schaffen. Auswärts klappte es dieses Mal nicht.
Zunächst geht es aber am Mittwoch weiter. Die Düsseldorfer EG empfängt den CHL-Teilnehmer Straubing Tigers und die Kölner Haie müssen zum Deutschen Meister, den Eisbären Berlin.