Kölner Haie blamieren sich beim 2:3 gegen Augsburg

Nur drei Tage nach ihrem furiosen Auftritt im
Pokal-Finale blamierten sich die Kölner Haie in der Deutschen Eishockey
Liga vor eigenem Publikum mit einem peinlichen 2:3 (1:2/1:1/0:0) gegen
die Augsburger Panther und wurden mit einem gellenden Pfeifkonzert
verabschiedet. Augsburg war mit einem
minimalen Kader angereist, nur ein Torhüter und ganze acht Stürmer
standen den Schwaben zur Verfügung. Grund genug für die Kölner Haie,
den Vorletzten der DEL-Tabelle auf die leichte Schulter zu nehmen. Nach
acht Minuten stand es plötzlich 0:2, Roland Mayr hatte den ersten
Augsburger Torschuss zur Führung genutzt, 31 Sekunden später ließ Kölns
Torhüter Adam Hauser den Puck auf den Schläger von Manuel Kofler
prallen, der das Geschenk zum zweiten Augsburger Treffer nutzte. Schon
hallten erste Pfiffe durch die Kölnarena, die Zuschauer hatten nach der
guten Vorstellung der Kölner beim Pokalfinale am Dienstag sicherlich
eine andere Leistung ihres Teams erwartet. Köln nutzte immerhin das
erste Überzahlspiel zum Anschlusstreffer durch Dave McLlwain, Trainer
Doug Mason durfte seinen Spielern dann in der Pause noch einmal
erklären, dass die Teilnahme an den Play-offs noch nicht vollständig
gesichert ist und man ein Heimspiel gegen einen stark dezimierten
Vorletzten eigentlich nutzen sollte.
Doch
es war nicht der Tag der Kölner Haie, Stéphane Julien musste mit einer
Adduktoren-Verletzung in der Kabine bleiben und fällt für 4 bis 6 Wochen aus, das zweite Drittel begann
wegen Bohrarbeiten an der Eisfläche verspätet und spielerisch lief es
weiterhin nicht nach Wunsch. Durch die individuelle Klasse ihrer
Top-Spieler kamen die Kölner in der 24. Minute zum Ausgleich durch Ivan
Ciernik nach toller Vorarbeit von Dave McLlwain, doch in der 35. Minute
machte Verteidiger Mats Trygg alle Hoffnungen auf eine Wende zugunsten
des Favoriten wieder zunichte, als er einen bösen Fehlpass vors eigene
Tor spielte. Adam Hauser konnte den daraus resultierenden Schuss von
Craig Darby noch abwehren, gegen den Nachschuss von Patrick Buzas war
er machtlos.
Nicht
alle Kölner spielten schlecht, insbesondere Ciernik, Kai Hospelt und
Mirko Lüdemann setzten immer wieder positive Akzente, doch insgesamt
entfachten die Haie selten den nötigen Druck, um Augsburg in
Verlegenheit zu bringen. Rolf Wanhainen im Tor der Gäste hatte zudem
einen sehr guten Tag erwischt. Eigentlich hätte man für
die letzten 20 Minuten einen Sturmlauf der Gastrgeber erwarten dürfen,
doch Köln war zwar optisch überlegen, man hatte aber nie das Gefühl,
das Spiel könnte noch kippen. Ab der 50. Minute nahmen die Gäste das
Spiel sogar in die Hand, der junge Stürmer Patrick Buzas hätte die
Partie mehrfach entscheiden können. Als Buzas zwei Minuten vor Schluss
auf der Strafbank saß, nahm Doug Mason seinen Torhüter vom Eis und ließ
mit sechs gegen vier Feldspieler angreifen, doch auch diese Maßnahme
blieb ohne Erfolg.
Trainer Doug Mason war nach dem Spiel sehr enttäuscht, aber auch entschlossen: "Wir haben in den letzten fünf Spielen auswärts sehr gut gespielt, aber heute waren einige unserer Spieler zu nonchalent und zu egoistisch. Jeder dachte nur an seine eigenen Punkte, dann lagen wir 0:2 hinten und standen vor einem Berg. Einige Spieler müssen sich jetzt vor den Spiegel stellen und sich fragen, ob sie sich bewusst sind was es bedeutet, für die Kölner Haie spielen zu dürfen. Morgen beim Training werden harte Worte fallen und dann müssen wir am Sonntag gegen Duisburg endlich mal wieder unsere Fans begeistern." Auf die Frage von Hockeyweb, warum es über die gesamte Saison immer wieder Probleme gegen vermeintlich leichte Gegner gegeben habe, sagte Mason: "Wir hatten zu wenig Respekt gegenüber den Teams aus dem sogenannten Tabellenkeller, das ist katastrophal. Eine Erklärung dafür habe ich nicht."
Alexander Brandt
Foto: Sportfoto-Cologne
Tore: 0:1 Mayr (8.), 0:2 Kofler (8.), 1:2 McLlwain 16.), 2:2 Ciernik (24.), 2:3 Buzas (35.) Strafminuten: Köln 6, Augsburg 12 Zuschauer: 11.380