Köln zittert sich zum Sieg über Augsburg
Die Augsburger hatten in ihren ersten drei
Saisonspielen nur einen einzigen Zähler verbuchen können und ihr Kader
sah zumindest auf dem Papier deutlich schwächer aus als der des etwa
doppelt so teuren Kölner Teams. Auf dem Eis schien sich die
theoretische Überlegenheit aber nur anfangs zu bestätigen, Köln dominierte die Partie, Augsburg hatte erst in der siebten Minute bei
Überzahl die erste Torchance durch Joseph, doch nicht etwa durch ein
Powerplay, sondern durch einen Konter, weil die Kölner selbst mit einem
Mann weniger auf dem Eis angriffen. Doch mit zunehmender, ungenutzter
Spieldauer verloren die Kölner ein wenig die Lust am Spiel, der Druck
ließ nach und Augsburg kam besser in die Partie. In der 14. Minute fiel
dann plötzlich sogar das 0:1 durch Travis Brigley, der Kölns Torhüter
Oliver Jonas den Puck durch die Schoner schob.
Kölns
Trainer Doug Mason wirkte ob der Lustlosigkeit seines Teams wenig
amüsiert und auch im weiteren Spielverlauf hellte sich seine Miene
nicht auf. Umständlich agierten seine Spieler, die Scheibe lief nicht,
Pässe landeten zuhauf beim Gegner. Immerhin gelang den Haien der
Ausgleich, als Stéphane Julien bei Kölner Überzahl mit dem Puck ins
Augsburger Verteidigungsdrittel fuhr und einfach mal schoss. Der Puck
schlug halbhoch neben Augsburgs Torhüter Rolf Wanhainen ein, der
Gäste-Torhüter machte ansonsten eine starke Partie. Sein Kollege Oliver
Jonas musste bei einem Break von Henderson retten, kurz bevor Julien
den Ausgleich markierte. Ärgerlich aus Sicht der Schwaben, so stand es
nach dem zweiten Drittel 1:1 statt 2:0 aus ihrer Sicht. Doch auch die
Kölner hätten nach dem zweiten Drittel in Führung liegen können, denn
in der 29. Minute scheiterten Sebastian Furchner und Aaron Gavey
nacheinander bei Kontern in Unterzahl.
Doug Mason ließ
seine Stars Ivan Ciernik und Bill Lindsay im letzten Drittel auf der
Bank schmoren, brachte dafür immer öfter die jungen Spieler wie
Sebastian Furchner und Philip Gogulla. Überzeugend spielte sein Team dadurch zwar nicht, machte aber endlich Druck. Augsburg hielt sich wacker und stand kurz vor einem
nicht unverdienten Punktgewinn. Doch dann brachen die letzten 20
Sekunden an, Wanhainen konnte einen Schuss von links nur zur Mitte hin
parieren, dort hechtete der heran eilende Sean Tallaire in den
Abpraller und brachte die Scheibe 16 Sekunden vor Schluss doch noch zum
Siegtreffer im Augsburger Tor unter.
Paulin Bordeleau: "Ein Punkt wäre für uns verdient gewesen, das war das dritte Spiel, das wir in der letzten Minute verloren haben. Wir haben defensiv sehr solide gespielt, hoffentlich lernen wir daraus."
Doug Mason: "Augsburg hat ohne Ende gekämpft und die neutrale Zone dicht gemacht. Wir waren zwar offensiv, es ist aber eigentlich nichts passiert. Ich habe dann die Aufstellung geändert, nicht alle haben so gespielt, wie ich mir das vorgestellt habe und prominente Namen spielen dabei keine Rolle. Mit drei Reihen haben wir dann am Ende endlich Eishockey gespielt. Am Freitag fangen wir wieder mit vier Reihen an, die Umstellung hat keine Konsequenzen."
Alexander Brandt
Foto: Sportfoto-Cologne
Tore: 0:1 Brigley (14.), 1:1 Julien (24.)., 2:1 Tallaire (60.) Strafminuten: Köln 12, Augsburg 12 Zuschauer: 13.359
Köln:
Jonas, Hauser (Backup), Pielmeier – Julien, Lüdemann, Trygg, Renz,
Marshall, Kopitz, Ankert- Ciernik, McLlwain, Lindsay, Tallaire, Gavey,
Adams, Gogulla, Boos, Furchner, Hospelt, Müller, Martens
Augsburg:
Wanhainen, Morczinietz (Backup) – Rekis, Damgaard, Bolibruck, Pratt,
Fendt, Tölzer, Frenzel, Lavallee- Suchan, Darby, Henderson, Buzas,
Brigley, Joseph, Kofler, Mayr, Menauer, Hammer