Köln vs Ingolstadt 3:4 - Haie verspielen ein 3:0

Die "Alex Hicks Initiative"Die "Alex Hicks Initiative"
Lesedauer: ca. 3 Minuten

Die packende Viertelfinal-Serie zwischen Köln und Ingolstadt war auch

im fünften von sieben möglichen Spielen nichts für schwache Nerven.

Bereits nach 47 Sekunden kochte die Stimmung über: Gäste-Verteidiger

Adam Ward blieb an der Bande liegen, musste verletzt vom Eis und mit

Verdacht auf Oberschenkelbruch ins Krankenhaus gebracht werden.

Schiedsrichter Schütz machte Eduard Lewandowski als Übeltäter aus und

schickte den Kölner Stürmer zum duschen. Die 3 Minuten Überzahl (Marco

Sturm hatte zeitgleich eine kleine Strafe erhalten) waren aus Sicht der

mitgereisten Ingolstädter Fans allerdings eine einzige Enttäuschung.

Wieder einmal konnten die NHL-Stars der Bayern nicht unter Beweis

stellen, warum sie normalerweise Stammspieler in der besten Liga der

Welt sind. Erst als Köln längst wieder komplett war, entfachten die

Ingolstädter, die doch eigentlich mal in Köln gewinnen mussten, um ins

Halbfinale einzuziehen, etwas Druck. Doch dann trafen die Haie mit

ihrer ersten Torchance. Juliens Schuss prallte von der Bande zur Seite

ab, Jeremy Adduono nahm den Puck auf und passte sofort in den Slot vors

Tor, wo Marquis Mathieu keine Mühe hatte, das 1:0 zu erzielen.


Die Begeisterung auf den Rängen schlug kurze Zeit später in pure

Euphorie über, als Köln in der 11. Minute binnen 32 Sekunden auf 3:0

erhöhte. Armstrong saß auf Ingolstädter Seite auf der Strafbank und die

Gäste konterten in Unterzahl, rückten viel zu weit auf und verloren die

Scheibe. Plötzlich stürmte Köln zu Dritt auf Jimmy Waite zu, Adduono

führte die Scheibe und schloss auch selbst ab. Ingolstadts Raubein Ken

Sutton wanderte direkt danach auf die Strafbank, er verpasste dem

Kölner Torschützen nach dem Abpfiff einen Stockcheck. Köln bedankte

sich mit dem 3:0 durch Dave McLlwain und wieder fingen die Gäste direkt

nach dem Torpfiff Rangeleien an. Ingolstadts Trainer Ron Kennedy nahm

eine Auszeit und Köln musste Yannic Seidenberg zur Behandlung in die

Kabine schicken, damit fehlten Hans Zach nun drei Stürmer, Alex Hicks

war wegen Übelkeit gar nicht erst zum Spiel erschienen. Seidenberg

konnte später weiterspielen. Ingolstadt hatte noch im ersten Drittel

die Gelegenheit, wieder ins Spiel zu kommen. 76 Sekunden lang durfte

man in doppelter Überzahl aufs Eis, doch wieder brachten die Stars

nicht zustande.
Wer nun glaubte, die Haie könnten einen

deutlichen Schritt in Richtung Halbfinale machen und das Spiel souverän

nach Hause schaukeln, sah sich getäuscht. Im zweiten Drittel tat sich

zunächst nicht viel, dann schlugen die Gäste plötzlich zu - binnen

einer Minute erzielten sie zwei Treffer durch Doug Ast und Marco Sturm

(endlich zeigten die Top-Spieler ihre Klasse) und alles begann wieder

von vorn.



Im Schlussabschnitt nämlich spielten beide Teams so, wie man es

eigentlich zu Beginn der Partie erwartet hatte: Abwartend, bloß keinen

Fehler machen, keine Strafzeit riskieren. Mit zunehmender Spieldauer

allerdings lief das Spiel mehr und mehr in Richtung Kölner Tor. Hans

Zach hatte verkündet, sein Team sei fitter als die Ingolstädter, doch

hier schien der Kölner Coach gewaltig zu irren, wie er nach dem Spiel

auch zugab: “Wir dachten, sie seien am Boden, doch am Ende hatten wir

nichts mehr zuzusetzen.” Beim Ausgleich durch McDonald in der 52.

Minute hatten die Gäste noch Glück, weil Chris Rogles den Puck nicht

festhalten konnte und die Scheibe ins Tor holperte. Danach allerdings

brach Köln zusammen, Ingolstadt hatte nun weit mehr Platz zum

kombinieren und nutzte den Zustand der Gastgeber direkt zum Siegtreffer

durch Craig Ferguson in der 53. Minute nach einer 3-2 Situation die

dadurch entstanden war, dass Boris Blank in der neutralen Zone

ausrutschte und hinfiel. In der Schlussminute nahm Zach noch Rogles vom

Eis, doch alle Bemühungen waren vergeblich. Ingolstadt holte sich den

notwendigen Auswärtssieg und kann nun am Ostermontag auf eigenem Eis

den Einzug ins Halbfinale klar machen.
Alexander Brandt



Tore:

1:0 (09:50) Mathieu (Julien/Adduono), 2:0 (10:59)Adduono

(McLlwain/Julien), 3:0 (11.35) McLlwain (Adduono/Julien), 3:1

(34:16)Ast (Mann/von Stefenelli), 3:2 (35:09) Sturm

(Armstrong/Langenbrunner), 3:3 (51:35) McDonald (Ficenec/Sutton), 3:4

(52:20) Ferguson (Mondt/Goodall)



Strafminuten: Köln 17+Spieldauer Lewandowski, Ingolstadt 12


Zuschauer: 12.338


Schiedsrichter: Schütz


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