Köln verliert zweites Halbfinale gegen Mannheim mit 4:6
Die Meisterschaftsträume der Kölner Haie in der Deutschen Eishockey Liga haben einen herben Dämpfer erhalten. Nach dem 4:6 (1:2/1:2/2:2) gegen die Mannheimer Adler am Dienstag Abend in der Kölnarena liegen sie im Halbfinale mit 0:2 Siegen zurück und müssten nun schon dreimal in Folge gegen den Titelfavoriten gewinnen, um doch noch ins Finale einzuziehen.
Mannheim war von Beginn an bemüht, jegliche Kölner Hoffnungen im Keim zu ersticken. Die Adler setzten die Kölner Abwehr permanent unter Druck, Christoph Ullmann schoss folgerichtig in der 2. Minute aus der Drehung zum 0:1 ein. Köln hatte in den nachfolgenden Minuten gar keine Möglichkeit, eine entsprechende Antwort zu geben, Mannheim bestimmte weiterhin das Spiel.
Erst in der 7. Minute gelang es den Gastgebern, erstmals Druck auf Mannheims Torhüter Jean-Marc Pelletier zu entfachen, doch nur eine Minute später leistete sich Mats Trygg die erste Strafzeit des Spiels. Als dann während des Mannheimer Powerplays auch noch der Schläger von Bryan Adams entzwei brach, nutzten die Gäste die Gelegenheit zum 0:2 durch Nationalverteidiger Martin Ancicka.
Erst mit einem Bauerntrick von Daniel Rudslätt in der 12. Minute kamen auch die Haie zum ersten Treffer, dem Spiel gab das nach Sichtung des Videobeweises anerkannte Tor allerdings keine Wendung, Mannheim blieb tonangebend.
Auch das zweite Drittel verloren die Kölner mit 1:2, obwohl sie nun besser im Spiel waren. Gleich zu Beginn des Mittelabschnitts hatten sie in Überzahl die Gelegenheit zum Ausgleich, doch dann machte Adam Hauser keine gute Figur, als er einen harmlosen Schuss von Rick Girard zum 1:3 durchrutschen ließ. Köln war den Gästen spielerisch unterlegen, doch immerhin stimmte der Kampfgeist. Als Nathan Robinson auf der Mannheimer Strafbank saß, drückte Kapitän Dave McLlwain die Scheibe zum Anschlusstreffer ins Tor und die fast 17.000 Zuschauer in der Kölnarena schöpften neue Hoffnung. Bryan Adams und Aaron Gavey hatten in der 34. Minute gute Gelegenheiten zum Ausgleich, doch dann gab Mannheim im Stile eines Meisterschaftsfavoriten die Antwort. Nur zwei Minuten nach dem knapp verpassten Ausgleich schloss Colin Forbes eine tolle Kombination von Robinson und Lewandowski mit dem 2:4 ab.
Ausgerechnet der sonst so zuverlässige Mirko Lüdemann bereitete in der 44. Minute mit einem Fehlpass im eigenen Drittel das 2:5 durch Jeff Shantz vor, Dave McLlwains 3:5 bei doppelter Kölner Überzahl in der 53. Minute kam scheinbar zu spät, doch die Haie kämpften und Mannheim wackelte plötzlich. In der 56. Minute brachte McLlwain in Überzahl den Puck vor das Mannheimer Tor und Aaron Gavey war zur Stelle, es stand nur noch 4:5, der nicht mehr für möglich gehaltene Ausgleich lag in der Luft. Doch zweieinhalb Minuten vor Schluss zerstörte Jason Jaspers mit dem 4:6 alle Kölner Hoffnungen.
Tore: 0:1 Ullmann (2.), 0:2 Ancicka (9.), 1:2 Rudslätt (12.), 1:3 Girard (25.), 2:3 McLlwain (30.), 2:4 Forbes (36.), 2:5 Shantz (44.), 3:5 McLlwain (53.), 4:5 Gavey (56.), 4:6 Jaspers (58.)
Strafminuten: Köln 20+10 Trygg +10 McLlwain, Mannheim 22
Zuschauer: 16.981
Alexander Brandt
Foto: Sportfoto-Cologne