Köln unterliegt Ingolstadt 2:5 - Panther im Halbfinale

In einem echten Endspiel will niemand den ersten Fehler machen, Köln
und Ingolstadt ging es iim siebten Viertelfinale nicht anders. Die
Anfangsminuten des entscheidenden Spiels waren von vielen Icings
geprägt, Scheibe raus und Sicherheit zuerst. Den ersten Fehler machte
dann Ingolstadts Torhüter Jimmy Waite, der rechts neben sein Tor fuhr,
dort von Alex Hicks behindert, aber nach Ansicht von Schiedsrichter
Aumüller wohl nicht regelwidrig behindert wurde. Der Puck landete vor
dem verwaisten Ingolstädter Kasten, wo Jean-Yves Roy keine Mühe hatte,
das 1:0 zu erzielen. Ingolstadt blieb die Antwort nicht lange schuldig,
ausgerechnet der in den bisherigen Play-offs eher schwache Martin
Jiranek erzielte in der 14. Minute den Ausgleich. Köln setzte nach und
machte Druck, in der 17. Minute resultierte daraus die erneute Führung
der Gastgeber, als Mirko Lüdemann den Puck an der blauen Linie annahm
und genügend Zeit hatte, sich die Scheibe zurecht zu legen und Maß zu
nehmen - 2:1!
Doch wieder dauerte der Jubel der heimischen Fans nicht lange, und
wieder war es Jiranek, der mit einem harten Flachschuss ausgleichen
konnte. Über den zweiten Abschnitt sollte man fast den Mantel des
Schweigens legen, beide Teams wollten nun überhaupt nichts mehr
riskieren, ballerten die Scheibe schon beim überqueren der Mittellinie
ins gegnerische Drittel, statt Spielzüge aufzubauen.
Angsthasen-Eishockey, das ausschließlich von der Spannung der Umstände
lebte. Schiedsrichter Aumüller hatte in der 38. Minute genug von dem
Elend und stellte Colin Beardsmore wegen einer Nichtigkeit vom Eis, um
für zwei Minuten etwas Abwechslung ins Spiel zu bringen. Dies gelang,
Ingolstadt hatte gute Chancen und auch Köln kam in Unterzahl mehr vors
Tor als zuvor. Am Spielstand änderte sich jedoch im Mittelabschnitt
nichts mehr.
“Danach war klar, das dritte Tor würde wohl entscheidend sein”,
erklärte Hans Zach nach der Partie. Damit hatte er recht, und
Ingolstadt erzielte dieses vorentscheidende Tor direkt zu Beginn des
letzten Drittels durch einen Schlagschuss von Cameron Mann, bei dem
Chris Rogles freie Sicht hatte und entsprechend unglücklich wirkte. Die
Gäste hätten den Sack in der Folgezeit zumachen können, als Köln gleich
zwei Strafzeiten wegen Spielverzögerung hinnehmen musste, doch wieder
einmal enttäuschten die NHL-Stars im fälligen Powerplay, insbesondere
der wieder einmal sehr unauffällige Marco Sturm. Köln hätte um ein Haar
sogar in Unterzahl den Ausgleich durch Mathieu erzielt.
Ausgerechnet als beide Teams komplett waren, fiel dann die
Entscheidung: Craig Ferguson sorgte in der Schlussminute mit einem
hammerharten Schuss für das 2:4 noch bevor die Haie ihren Torwart
herausnehmen konnten. Köln versuchte nun alles, nahm Rogles doch noch
vom Eis, aber Ingolstadt machte mit einem Empty Net Goal durch Doug Ast
alles klar.
Die Kölner Spieler waren nach dem Ausscheiden niedergeschlagen,
gingen noch für eine Abschiedsrunde aufs Eis, um sich bei den Fans zu
bedanken. Hans Zach erklärte erwartungsgemäß, wie stolz er auf sein
Team sei, und fügte provokativ hinzu, man sei auf einem guten Weg in
die Zukunft. Wohl wissend, dass ab sofort die Diskussion um seine
Person beginnen wird.
(Alexander Brandt - Foto: www.sport-press.de)
Tore:
1:0 (06:13) Roy (Hicks), 1:1 (13:30) Jiranek (Mann), 2:1 (16:52)
Lüdemann (Hicks), 2:2 (18:34) Jiranek (McDonald), 2:3 (40:38) Mann
(Ferguson/Ficenec), 2:4 (59:03) Ferguson, 2:5 (59:39) Ast (Mann)
Strafminuten: Köln 12 , Ingolstadt 4
Zuschauer: 17.115
Schiedsrichter: Aumüller