Köln schlägt Nürnberg 8:2 - Hattrick von Lewandowski
Die Kölner Haie haben am sechsten Spieltag der DEL den ersten Heimsieg geschafft. Bereits nach dem ersten Spieldrittel führten die Kölner gegen die Nürnberg Ice Tigers nach Toren von Lewandowski (2), Furchner und Julien mit 4:0, am Ende hieß es 8:2 (4:0/2:1/2:1).
Der ehemalige DEL-Trainer Gunnar Leidborg pflegte zu sagen, Eishockey sei wie Gemüse: Was heute frisch und knackig, könne morgen schon welk und verdorben sein. Umgekehrt gilt dies im Tagesgeschäft der schnellsten Mannschaftssportart der Welt ebenso, die nach der Derby-Niederlage gegen Düsseldorf am vergangenen Donnerstag verwelkten Haie waren gestern binnen 18 Sekunden so knackig wie nie zuvor. In der sechsten Spielminute stellten die Spieler von Hans Zach bereits die Weichen auf Sieg, die Nürnberger Abwehr überließ den Gastgebern dabei großzügig die Eisfläche. Zunächst durfte Kölns Stürmer Eduard Lewandowski seine bewährten Qualitäten ausspielen, als er mit seinem dynamischen Antritt ungehindert durch das Abwehrdrittel der Nürnberger kurvte und zum 1:0 einschoss. Gleich mit dem nächsten Angriff erhöhte Sebastian Furchner mit einem guten, aber haltbaren Flachschuss durch die Beine von Nürnbergs Torhüter Jean-Francois Labbé auf 2:0. Köln spielte in der Folgezeit so befreit auf, dass der erste Heimsieg nicht mehr in Frage gestellt wurde. Stéphane Julien erhöhte in Überzahl mit einem seiner berüchtigten Schlagschüsse auf 3:0 (13.), drei Minuten vor der ersten Drittelpause traf Lewandowski erneut, als er einen Querpass über Labbé ins Nürnberger Tor abfälschte.
Nürnbergs Trainer Benoit Laporte gönnte seinem Torhüter nach dem ersten Drittel einen frühen Feierabend und stellte den 19jährigen Lukas Lang ins Tor, doch der erhoffte Neuanfang für sein Team blieb aus, Köln spielte nun wie in einem Rausch., wieder setzte sich der überragende Lewandowski durch, erzielte seinen dritten Treffer des Abends. Sein Kollege Ivan Ciernik erhöhte gar auf 6:0, bevor die Gäste durch Swanson zum Ehrentreffer kamen. Die neu formierte Sturmreihe McLlwain/Ciernik/Lewandowski dominierte das Spiel nach Belieben, Eduard Lewandowski war neben dem vierfachen Vorlagengeber Dave McLlwain der Star des Abends. Ausgerechnet der 25jährige Nationalspieler, den die Kölner im Sommer fast verloren hatten. Erst bot der russische Klub Kazan eine hohe Ablösesumme für "Eddie", dann zeigten die von Eishockey-Legende Wayne Gretzky trainierten Phoenix Coyotes Interesse. Doch Lewandowski blieb bodenständig und entschied sich für die Erfüllung seines Vertrages bei den Kölner Haien.
Die 8.752 Zuschauer sangen im Schlussabschnitt (Lasse Kopitz traf noch zum 7:1, Beardsmore zum 7:2, Hatterscheid zum 8:2) "Oh, wie ist das schön". So schnellebig ist Eishockey, doch auch die welken Tage werden wiederkehren, vielleicht schon bald, denn am Dienstag müssen die Kölner erneut antreten, Gegner sind dann die Frankfurt Lions.
Tore: 1:0 Lewandowski (6.), 2:0 Furchner (6.), 3:0 Julien (13.), 4:0 Lewandowski (17.), 5:0 Lewandowski (31.), 6:0 Ciernik (35.), 6:1 Swanson (36.), 7:1 Kopitz (47.), 7:2 Beardsmore (52.), 8:2 Hatterscheid (57.)
Strafminuten: Köln 24 + 10 Traynor, Nürnberg 22
Zuschauer: 8.752
Alexander Brandt
Foto: Sport-Press