Köln schlägt Nürnberg 5:4 n.P. - nun Heimrecht gegen Ingolstadt

Die Kölner Haie haben am letzten Spieltag der DEL durch einen 5:4 Sieg nach Penaltyschiessen gegen die Nürnberg Ice Tigers noch den vierten Platz in der Abschlusstabelle erreicht und sich damit das Heimrecht im ersten Spiel der am kommenden Freitag beginnenden Play-off-Viertelfinalserie gegen den ERC Ingolstadt gesichert. Dabei hätte das Team von Trainer Hans Zach in einer turbulenten Partie beinahe noch einen scheinbar sicheren 4:1 Vorsprung verspielt.
Die Gäste aus Nürnberg konnten sich in der Tabelle nicht mehr verändern, ihr dritter Tabellenplatz stand bereits vor der Partie fest. “Die Hauptsache ist, dass sich niemand verletzt hat oder gesperrt wurde”, bekannte Nürnbergs Trainer Greg Poss nach dem Spiel.
Dennoch begannen die Gäste stürmisch, wirkten in den Anfangsminuten spritziger als die Kölner, doch die Gastgeber führten nach dem ersten Abschnitt etwas glücklich mit 2:1. Jean-Yves Roy und Stéphane Julien hatten für Köln getroffen (letzterer nach Sichtung des Videobeweises durch Schiedsrichter Schimm), Nürnberg war durch Fical in doppelter Überzahl erfolgreich. Dem ereignisreichen Anfangsdrittel folgte ein turbulenter zweiter Abschnitt: Zunächst gingen die Kölner in den ersten beiden Minuten durch einen abgefälschten Schuss von Mirko Lüdemann und einen Schlenzer von Sebastian Furchner mit 4:1 in Führung, doch die Nürnberger Abwehrprobleme schienen sich auf die sonst so defensivstarken Kölner zu übertragen. In der 30. Spielminute kam Nürnberg binnen 12 Sekunden durch Treffer von Pascal Trepanier und Brad Tapper auf 4:3 heran, als Kölns Verteidiger John Colemann sechs Minuten später wegen Spielverzögerung auf die Strafbank musste, gelang Sean Tallaire sogar der Ausgleich. In der 40. Minute überschlugen sich dann die Ereignisse, Jean-Yyes Roy erzielte seinen zweiten Treffer des Abends, doch Schiedsrichter Willi Schimm erkannte die vermeintliche Kölner Führung wegen Torraumabseits nicht an. Kölns Trainer Hans Zach forderte lautstark den erneuten Einsatz des Videobeweises, doch Schimm war sich seiner Sache sicher und verweigerte die Überprüfung seiner Entscheidung. Zach sah sich die Szene später noch einmal an und erkannte einen klaren Treffer: “Es ist doch nichts dabei, sich das Video anzuschauen, wie der Schiedsrichter es bei unserem zweiten Tor getan hatte. Schließlich hätte das Tor über den vierten Tabellenplatz entscheiden können.” Die 13.315 Zuschauer in der Kölnarena waren ähnlich erbost wie der Trainer der Kölner Haie, pfiffen den Unparteiischen aus und warfen mit Gegenständen, worauf Schimm das Drittel abbrach, beide Teams in die Kabinen schickte und die verbleibenden 29 Sekunden zu Beginn des Schlussdrittels nachspielen ließ.
Den Hausfrieden stellte Schimm schon bald wieder her, indem er gleich zu Beginn des letzten Abschnitts vier Nürnberger nacheinander auf die Strafbank schickte, doch Köln konnte die fast fünf Minuten dauernde Überzahlphase nicht nutzen. So ging das Spiel am Ende ins Penaltyschiessen, das die Kölner dank Toren von Roy, Boos und Furchner bei einem Gegentreffer von Tomik gewannen, ein einziger Punktgewinn hätte allerdings schon zum Erreichen des vierten Platzes genügt, da Ingolstadt gleichzeitig gegen Hannover mit 1:4 unterlag.
Alexander Brandt
Tore: 1:0 (06:52)Roy (Renz/Mathieu), 1:1 (10:53) Fical (Vasiljevs), 2:1 (14:50) Julien (Mathieu/Seidenberg), 3:1 (21:09) Lüdemann (Hicks), 4:1 (22:12) Furchner (Boos/Lewandowski), 4:2 (29:01) Trepanier (Stastny/Fical), 4:3 (29:13) Tapper (Tallaire), 4:4 (37:54) Tallaire (Leeb/Tomik), 5:4 Boos (Penalty)
Strafminuten: Köln 12, Nürnberg 16
Zuschauer: 13.315
Schiedsrichter: Schimm