Köln schlägt Mannheim 4:0 - Adler scheitern an Rogles
Die "Alex Hicks Initiative"4:0, sechster Sieg im sechsten Heimspiel für Köln - eine klare Angelegenheit? Mitnichten, denn die Gäste aus Mannheim waren lange Zeit ebenbürtig, hatten im ersten Abschnitt sogar die besseren Torchancen. Doch während die Haie ihre Gelegenheiten konsequent nutzten, kamen die Adler nicht am überragenden Chris Rogles im Kölner Tor vorbei.
"Wir hatten im Spiel ein paar Durchhänger, während Köln konstant gespielt hat, das machte den Unterschied." Auf diesen einen Satz beschränkte sich Helmut de Raaf auf der Pressekonferenz. Sein Kölner Kollege und Ex-Coach aus gemeinsamen Düsseldorfer Zeiten stimmte ihm zu, vergaß aber nicht zu erwähnen, dass die Partie eine ganz andere Wendung hätte nehmen können. "Dank Chris Rogles hatten wir keinen Rückstand, dann haben die Kleinigkeiten entschieden, wie immer bei derart ausgeglichenen Mannschaften", erklärte Hans Zach. In der Tat war Rogles, der seinen zweiten Shutout in Folge feierte, der Mann des Spiels. Die Adler hätten nach dem ersten Drittel nach Chancen durch Corbet (4.), Greilinger (6.) und Plante (7.) komfortabel führen können, sie waren zu diesem Zeitpunkt das bessere Team. Doch Rogles, der Pfosten oder eigenes Unvermögen hinderten die Gäste am Erfolg. Statt dessen trafen die Haie aus heiterem Himmel zum 1:0. Dave McLlwain fälschte einen Schuss von Brad Schlegel rund zehn Meter vor dem Mannheimer Tor ab und plötzlich zappelte die Scheibe im Netz. Ein kurioser Treffer, den man mit Absicht wohl nie so erzielen könnte. Im zweiten Drittel ging es zunächst so weiter, Mannheim vergab beste Chancen. Sascha Goc schoss Rogles genau in den Fanghandschuh, wenig später rettete der Kölner Torhüter gegen Podollan. Köln machte es wiederum besser: Tino Boos ging rechts neben das Tor, passte in den Slot und Sebastian Furchner nahm den Pass direkt an, erzielte trocken das 2:0 (29.). Nun drehte sich das Spiel komplett um, nun hatten die Gastgeber Oberwasser und drängten Mannheim förmlich an die Wand. Schrecksekunde für Köln in der 36. Minute: Brad Schlegel musste mit einer Knieverletzung vom Eis, am Montag soll eine Untersuchung Klarheit über das Ausmaß der Verletzung geben . Kölns Allzweckwaffe Moritz Müller sprang für den Kölner Kapitän ein und machte seine Sache wie immer hervorragend. Eine Minute später stand Mannheims NHL-Goalie Cristobal Huet im Mittelpunkt. Erst kassierte er zwei Strafminuten und direkt danach das 3:0 durch Colin Beardsmore, der nicht angegriffen wurde und flach einschießen durfte. Huet hatte freie Sicht, dadurch wirkte der Schuss haltbar.
3:0 nach zwei Dritteln, das wäre angesichts der Kölner Defensivqualitäten normalerweise ein beruhigender Vorsprung, doch auch am Freitag hatte man 3:0 geführt, doch am Ende nur einen Punkt geholt. Aber im Gegensatz zu Freitag mussten die Haie diesmal keine fünfminütige Unterzahl hinnehmen (Alex Hicks konnte wegen der entsprechenden Sperre nicht teilnehmen), sondern im Gegenteil von einer Entscheidung des Schiedsrichters profitieren. Jason Podollan durfte nach einem Stockschlag gegen Andreas Renz duschen gehen und protestierte energisch gegen die Strafe. Für Mannheim war es die dritte "5+Spieldauer" des Wochenendes, Jochen Hecht und Steve Kelly durften wegen ihrer Sperren vom Freitag ebenso wie Hicks nicht antreten. Das fällige Powerplay nutzten die Kölner zum entscheidenden 4:0, als Mirko Lüdemann den Puck quer vor dem Mannheimer Tor an Huet vorbei passte und Eduard Lewandowski mühelos vollenden konnte. Danach war die Luft raus.
Köln bleibt zuhause weiterhin ohne Punktverlust, Chris Rogles profitiert offensichtlich davon, dass Hans Zach ihn endlich einmal entlastet (Thomas Greiss stand Freitag im Tor) und die Mannheimer werden auf Revanche im Rückspiel brennen, brauchen sich aber trotz des punktlosen Wochenendes keine Sorgen zu machen. Mit etwas mehr Glück und komplettem Kader dürften die Adler in dieser Saison das Team sein, das man schlagen muss, wenn man Meister werden will.
Alexander Brandt
Tore: 1:0 (18:31) McLlwain (Schlegel), 2:0 (28:09) Furchner (Boos/Lewandowski), 3:0 (36:46) Beardsmore (Bjornlie/Adduono), 4:0 (44:41) Lewandowski (Lüdemann/Julien)
Strafminuten: Köln 10, Mannheim 17 + Spieldauer Podollan
Zuschauer: 13.129
Schiedsrichter: Schimm