Köln schlägt Ingolstadt mühelos mit 4:1
Die "Alex Hicks Initiative"Köln. Mit einer meisterlichen Vorstellung holten die Kölner Haie in den Play-offs der Deutschen Eishockey Liga (DEL) den zweiten Sieg im zweiten Spiel gegen den ERC Ingolstadt. Beim 4:1 (3:0/1:0/0:1) war bereits nach knapp zehn Minuten alles klar.
Play-off-Serien beinhalten nicht selten Nebenschauplätze, auch ausserhalb der Eisflächen wird gestritten und gekämpft, so beantragten die Kölner Haie bei der DEL vor dem zweiten Viertelfinalspiel ein Verfahren gegen Ingolstadts Stürmer Yannic Seidenberg. Der hatte nach Kölner Ansicht am Freitag beim ersten Aufeinandertreffen beider Teams den Haie-Stürmer Bryan Adams von hinten attackiert, die Regeln sehen für einen derartigen Angriff mit Verletzungsfolge eine Matchstrafe plus Sperre vor. Adams wurde durch Seidenbergs Angriff verletzt, war bewusstlos mit dem Kopf auf dem Eis aufgeschlagen. Am Sonntag ging es dem Kanadier wieder besser, spielen konnte er allerdings nicht: "Es ist alles noch ein wenig neblig um mich herum, ich kann mich nicht genau erinnern, was eigentlich passiert ist."
Die Haie legten los wie ein echter Titelaspirant, Ingolstadt war dem Sturmlauf der Gastgeber nicht gewachsen. Bereits in der 3. Minute traf Mats Trygg in Überzahl zum 1:0, Ivan Ciernik ließ beim zweiten Kölner Powerplay fünf Minuten später das 2:0 folgen, die Ingolstädter ließen den bekannt starken Slowaken frei vor ihrem Tor schalten und walten. Als John Tripp in der 11. Minute die Strafbank der Bayern drückte, nutzte Stéphane Julien einen Nachschuss zum 3:0. Ingolstadt nahm eine Auszeit und kam in der folgenden Spielphase zu ersten Torschüssen, zumal Köln einige Strafen nehmen musste. Doch man hatte nie den Eindruck, dass die einseitige Partie noch kippen könnte.
Um alle theoretischen Chancen der Gäste im Keim zu ersticken, legte Ivan Ciernik gleich zu Beginn des zweiten Drittels das 4:0 nach, anschließend beschränkten sich die Kölner darauf, den Spielstand zu verwalten. Ingolstadt kam im letzten Drittel noch zum Ehrentreffer durch Brad Tutscheck, ansonsten fiel bei den Bayern wieder nur Yannic Seidenberg auf: Er checkte Stéphane Julien von hinten in die Bande und wurde von Schiedsrichter Martin Reichert in die Kabine geschickt. Eine kluge Entscheidung des Unparteiischen, denn bei einer geringeren Strafe hätten die Spieler der Haie ohne Zweifel zur Selbstjustiz gegriffen.
Bereits am Dienstag steht das dritte Viertelfinalspiel auf dem Programm, dann stehen die Bayern vor eigenem Publikum bereits mit dem Rücken zur Wand und werden noch einmal alles geben, um doch noch einmal in die Serie zurück zu kommen.
Ron Kennedy: "Köln hat die ersten Powerplay-Chancen genutzt und das war´s. Danach hatten wir unseren Kampfgeist verloren."
Doug Mason: "Wir haben mit viel Energie begonnen, dadurch die Strafen gezogen und sie genutzt. Wir haben nach zwei Siegen einen kleinen Vorteil, aber es ist noch ein langer Weg."
Alexander Brandt
Tore: 1:0 Trygg (3.), 2:0 Ciernik (8.), 3:0 Julien (11.), 4:0 Ciernik (22.), 4:1 Tutschek (50.)
Strafminuten: Köln 24+ 10 Gavey, Ingolstadt 25 + Spieldauer Seidenberg + 10 Waginger
Zuschauer: 14.203