Köln schlägt Frankfurt 4:3 n.P.
Nach drei Niederlagen in Serie besiegten die Kölner
Haie in der Deutschen Eishockey Liga die Frankfurt Lions mit 4:3
(2:0/1:1/0:2/0:0/1:0) nach Penaltyschiessen in einer zerfahrenen
Partie, die von zahlreichen Unterbrechungen geprägt war. Die Kölner
hatten bereits mit 3:0 in Führung gelegen.
"Nein,
die Haie befinden sich nicht in einer Krise!" Kölns Trainer Doug Mason
rückte die jüngsten Niederlagen seiner Mannschaft vor dem Spiel gegen
die Frankfurt Lions in eine aus seiner Sicht korrekte Perspektive. So
ganz schien sein Team allerdings noch nicht alle Anweisungen
verinnerlicht zu haben, denn wie bereits am Freitag in Hamburg nahm
Mason bereits im ersten Drittel eine Auszeit, um seinen Spielern
deutliche Worte zu sagen. Die Maßnahme zeigte Wirkung, die Kölner
führten nach dem ersten Drittel mit 2:0 durch Überzahl-Tore von Mirko
Lüdemann (5.) und Stéphane Julien (15.). Frankfurt fing sich
reihenweise Strafen ein, spielte ab der 13. Minute fast permanent in
Unterzahl. Die Übersicht wurde zusätzlich durch technische Probleme
erschwert, da die Strafzeitenanzeige auf dem Videowürfel der Kölnarena
im ersten Drittel nicht funktionierte. So wurde Kölns Verteidiger
Andreas Renz fünf Sekunden zu früh von der Strafbank zurück aufs Eis
geschickt, den Frankfurtern fiel dies nicht einmal auf. Bei den Gästen
behielt immerhin Torhüter Ian Gordon die Übersicht, der mit großartigen
Saves einen höheren Rückstand seines Teams verhinderte. Doch
ausgerechnet Gordon verschuldete in der 25. Minute das 3:0, als er
einen harmlosen Schuss von Sebastian Furchner durch die Schoner
rutschen ließ.
Von
einer Vorentscheidung konnte jedoch keine Rede sein, Frankfurt kam
besser ins Spiel, brachte sich zunächst aber noch mit offensichtlichen
Fouls immer wieder um die Früchte der eigenen Arbeit. Als Köln eine
Bankstrafe wegen zuvieler Spieler auf dem Eis erhielt, traf Jason Young
immerhin zum 3:1 (38.), Frankfurt hatte noch vor der zweiten
Drittelpause Chancen zum Ausgleich, als Köln wieder in Unterzahl
spielen musste, Jason Marshall wanderte für 2+10 Minuten in die Kühlbox
und war damit noch gut bedient, er hatte einen Frankfurter Spieler von
hinten in die Bande gestoßen und danach noch eine Rangelei angezettelt,
für Letzteres wurde er von Schiedsrichter Harald Deubert nicht
bestraft.
Marshalls
Strafe wurde von den Gästen nicht genutzt, trotzdem kamen sie wieder
ins Spiel zurück, und benötigten in der 50. Spielminute nur 20
Sekunden, um doch noch einen Punkt zu holen. Erst traf Shane Peacock
mit einem Schlagschuss zum 3:2, dann erzielte Michael Hackert aus dem
Gewühl heraus den Ausgleich. In der fälligen Verlängerung hatten die
Frankfurter sogar die besseren Chancen zum Sieg, im Penaltyschiessen
holten die Haie durch Mats Trygg dann immerhin noch einen Zusatzpunkt,
hatten dabei aber noch Glück, die Frankfurter trafen zweimal den
Pfosten.
Nach dem Spiel waren beide Trainer unzufrieden mit der Leistung des Schiedsrichters Harald Deubert. "Köln hat zuhause immer den Vorteil mit den Schiedsrichtern", bemerkte Frankfurts Trainer Rich Chernomaz zynisch. Sein Kollege Doug Mason hatte dafür kein Verständnis: "Ich weiß nicht, wie Rich darauf kommt. Alle Strafen gegen Frankfurt waren berechtigt und es hätten noch mehr sein müssen." Mason war vor allem wegen einer Szene zu Beginn des letzten Drittels wütend, als ein Frankfurter das 4:1 für Köln verhinderte, indem er das Tor verschob. "Deubert gab dafür nur zwei Minuten und sagte zu mir, Penalty gibt es für sowas nur in den letzten zwei Minuten. Dann fuhr er einfach davon. Es hätte Penalty oder Tor geben müssen!"
Alexander Brandt
Foto: Sportfoto-Cologne
Tore: 1:0 Lüdemann (5.), 2:0 Julien
(15.), 3:0 Furchner (25.), 3:1 Young (38.), 3:2 Peacock (50.), 3:3
M.Hackert (50.), 4:3 Trygg (Penalty)
Strafminuten: Köln 30 + 10 Marshall, Frankfurt 36 + 10 Kelly
Zuschauer: 10.898
Köln:
Hauser, Jonas (Backup)
Trygg, Renz – Tallaire, Gavey, Adams
Julien, Lüdemann – Ciernik, McLlwain, Gogulla
Marshall, Kopitz – Lindsay, Boos, Furchner
Ankert – Müller, Martens
Frankfurt: Gordon, Ackers (Backup)
Bresagk, Podhradsky, - Norris, Taylor, Young
Armstrong, Peacock – Wörle, Kelly, Krzestan
Osterloh, Macholda – Danner, M. Hackert, Ulmer
A. Hackert, Bassen