Köln - Ingolstadt 4:2 - Nervöser Auftakt

Die Partie begann für die Kölner Haie äußerst ungünstig. Erst verdarb
der Hallen-DJ die Einlaufzeremonie, dann schickte Schiedsrichter
Dimmers Kölns Stürmer Tino Boos nach 8 Sekunden direkt auf die
Strafbank. Nach 74 Sekunden lagen die Haie bereits mit 0:1 zurück,
Jakub Ficenec hatte die Gelegenheit für Ingolstadt zum 0:1 genutzt,
seinen Schuss fälschte Craig Ferguson noch ab. In der Folgezeit ergab
sich ein sehr nervöses Spiel, zunächst noch ohne Play-off-Intensität,
dafür mit vielen Fehlpässen und wenigen Torchancen. Der Ausgleich für
die Haie fiel in der 16. Minute praktisch aus dem Nichts. Ingolstadts
sonst so sicherer Torhüter Jimmy Waite führte die Scheibe außerhalb
seines Torraums und spielte sie ohne Bedrängnis auf Kölns Stürmer
Eduard Lewandowski, der keine Mühe hatte, das Spielgerät ins leere Tor
einzuschieben.
Doch noch immer prägten taktische Geplänkel die Partie, die
Mannschaftsaufstellungen waren vom ersten Bully an Makulatur und beide
Trainer wechselten ihre Reihen bei Spielunterbrechungen ständig ein und
aus, je nach dem, was der Gegner gerade aufs Eis brachte.
Schiedsrichter Dimmers klärte die Herren Zach und Kennedy über die
entsprechenden Wechsel- Regularien auf.
Im zweiten Abschnitt gab es kein Ende der beiderseitigen
Nervosität, Ingolstadt hatte die erste Großchance durch einen Schuss
von Ken Sutton, als Chris Rogles bereits geschlagen war, doch Stéphane
Julien warf sich in den Schuss und lenkte den Puck über das Tor. Die
weiteren Torchancen im zweiten Drittel ergaben sich für beide Teams
bezeichnenderweise in Unterzahl (Lewandowski für Köln, Cameron Mann für
Ingolstadt), ein weiteres Indiz dafür, dass beide Teams ihren gewohnten
Rhythmus noch nicht gefunden hatten.
Im
Schlussdrittel ertönte dann der Weckruf: Gleich zu Beginn des letzten
Abschnitts ließ Ingolstadt eine “2 gegen 1”- Situation des Kölner
Paradeblocks zu: Dave McLlwain ging am linken Flügel durch, spielte auf
den mitgelaufenen Alex Hicks und der ließ Jimmy Waite keine Chance. Nun
ging es los, die Play-offs hatten endlich begonnen. Ingolstadt machte
Druck, Köln hielt mit Mann und Maus dagegen. Auch die Intensität wurde
erhöht, was vor allem Jean-Yves Roy von den Haien zu spüren bekam, als
Adam Ward ihn hart in die Bande checkte. Ward erhielt 2+10 Strafminuten
und Köln nutze die Chance zu einem Powerplay-Treffer. Ingolstadt hatte
das Kölner Überzahlspiel bis dahin sehr gut neutralisiert und Julien
durch direkte Manndeckung aus dem Spiel genommen. Doch einmal kam der
schussgewaltige Kanadier doch zum Zug - sein Schuss landete am
Schlittschuh von Ken Sutton und prallte direkt auf den Schläger von
Tino Boos, der zum 3:1 einschoss. In der 58. Minute jubelten die Kölner
erneut, doch Schiedsrichter Dimmers ließ per Videobeweis feststellen,
dass der Puck nicht im Ingolstädter Tor gelandet war. Statt dessen kam
Ingolstadt noch in derselben Minute zum Anschlusstreffer durch Brad
Burym. Ron Kennedy versuchte nun alles, nahm Waite in der Schlussminute
vom Eis, doch Julien machte mit einem famosen Empty-Net-Goal (Schuss
über die gesamte Eisfläche) alles klar.
Nach dem Spiel erübrigten sich weitere Kommentare, die Serie wird sehr eng und vermutlich auch sehr lang - wie erwartet.
(Alexander Brandt - Foto: www.sport-press.de)
Tore:
0:1 (01:14) Ferguson (Ficinec/Sutton), 1:1 (15:10) Lewandowski
(Furchner), 2:1 (41:22) Hicks (McLlwain/Lüdemann), 3:1 (56:09) Boos
(Julien/Furchner), 3:2 (57:30) Burym (Armstrong/Ward), 4:2 (59:27)
Julien (Lüdemann/Lewandowski)
Strafminuten: Köln 8 , Ingolstadt 10+10 Ward
Zuschauer: 10.850
Schiedrichter: Dimmers