Köln gewinnt Spitzenspiel gegen Mannheim mit 4:0
Die "Alex Hicks Initiative"Der Wächter im Parkhaus der Kölnarena brachte es nach der Partie auf den Punkt: "Heute fahren alle glücklich nach Hause, vor allem die Frauen", spielte er auf das Ergebnis und einige Keilereien am Ende der Partie an. Kölns Trainer Hans Zach fand diese allerdings weniger lustig: "Hier hätte der ansonsten sehr gute Schiedsrichter klar sehen müssen, vom wem die Schlägereien ausgingen und dies entsprechend bestrafen müssen", beklagte sich Zach. "Wir hatten doch gar kein Interesse an den Schlägereien, schließlich führten wir zu dem Zeitpunkt 3:0." Auch die Linesmen bekamen ihr Fett weg: "Sie standen an der blauen Linie und sahen zu, statt dazwischen zu gehen." Die Situation hätte längst bereinigt sein können, als sie erst richtig eskalierte. Zachs Kollege Bill Stewart zollte den Haien Respekt, die "wie ein wahrer Champion" gespielt hätten. "Köln hatte 20 Männer auf dem Eis, wir nicht", kritisierte er die Einstellung seiner Spieler, gab aber mit Recht zu bedenken, dass "Meisterschaften nicht im November oder Dezember gewonnen werden." Vor allem im zweiten Drittel enttäuschte die Starbesetzung aus der Kurpfalz, als die Haie wesentlich schneller, spritziger und motivierter wirkten und mit 3:0 davonzogen. Zu Beginn des Schlussdrittels sorgten die Adler aber noch einmal für Spannung. Haie-Goalie Chris Rogles wurde permanent physisch und verbal unter Druck gesetzt, die Adler bestimmten in dieser Phase klar das Geschehen. Doch Rogles behielt die Ruhe und seine Vorderleute kämpften sich ins Spiel zurück, vor allem der 17jährige Markus Kink überzeugte mit unglaublichem Einsatz gegen seine weit prominenteren Gegenspieler. Als sich die Niederlage der Adler gegen Ende der Partie abzeichnete, entlud sich der Mannheimer Frust in besagten Prügeleien. Das kannte man noch aus den Finalspielen der vergangenen Saison, am Ende eines Spieles werden bereits die ersten Duftmarken für die nächste Partie gesetzt. 178 Strafminuten standen am Ende auf dem Spielberichtsbogen, doch dies sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Zuschauer eine hart umkämpfte, spannende, aber auch faire Partie gesehen hatten. Beide Teams werden einander in der laufenden Spielzeit sicher noch des Öfteren begegnen. (ab)
Tore: 1:0 (24:27) Schlegel (Lüdemann/Boos), 2:0 (30:19) Boos (Sundblad/Elick), 3:0 (37:15) Hicks (McLlwain/Schlegel), 4:0 (58:23) Werenka (Pasco/Morczinietz) Strafen: Köln 34 + 10 Lewandowski + Spieldauer Boos + Spieldauer Schlegel, Mannheim 34 + 10 Joseph + 10 Myrvold + Spieldauer Corbet + Spieldauer Goc Zuschauer: 17.100 Schiedsrichter: Lichtnecker