Köln geht gegen Düsseldorf unter

Die Kölner Haie haben das 166. Derby gegen Düsseldorf vor 18.681 Zuschauern deutlich mit 2:6 (1:1/1:2/0:3) verloren und wurden im Schlussdrittel regelrecht vorgeführt. Köln kassierte damit die vierte Niederlage in den vergangenen fünf Spielen.
"Das war eine Demonstration der DEG, wie man Eishockey spielt", sagte Kölns Sportdirektor Rodion Pauels nach dem Spiel, wie auch Trainer Hans Zach musste er den verdienten Sieg der Gäste eingestehen. Die Niederlage gegen den ewigen Rivalen tat unter mehreren Aspekten weh, vor der Traumkulisse von 18.681 Zuschauern spielen auch die Kölner Haie als Zuschauerkrösus der Deutschen Eishockey Liga nicht oft, da möchte man eigentlich Werbung für sich machen. Zudem musste man Düsseldorf in der Tabelle an sich vorbei ziehen lassen und läuft nun Gefahr, einen Platz unter den vier besten Teams der Liga zu verpassen, der Heimrecht im ersten Play-off-Spiel garantiert.
Düsseldorf spielte von Anfang an bissiger, giftiger und engagierter als die Kölner. Eben so, wie man ein Derby spielen sollte. Die Haie konnten Tore von Kathan und Pellegrims in den ersten beiden Dritteln noch durch zwei Treffer von Ivan Ciernik ausgleichen, doch eine Sekunde vor der zweiten Drittelsirene folgte die wohl entscheidende Szene, als Düsseldorf viel Druck auf das Tor von Thomas Greiss machte und Patrick Reimer im Fallen das 2:3 für die Gäste erzielte. Der Treffer hinterließ bei den Kölnern Wirkung, zumal sie gleich zu Beginn des letzten Abschnitts in Unterzahl gerieten und das 2:4 durch Tore Vikingstad hinnehmen mussten. Ein Aufbäumen der Haie fand danach nicht mehr statt, obwohl noch mehr als genug Zeit verblieb, im Gegenteil: Düsseldorf führte die Haie mit zwei weiteren Treffern nach allen Regeln der Kunst vor, spielte die löchrige Kölner Abwehr gekonnt aus. "Es wäre zu einfach zu sagen, das dritte Tor sei heute der Schlüssel gewesen", sagte Hans Zach. "Man darf nicht so offen spielen wie wir und den sehr guten Düsseldorfer Stürmern Platz lassen, das werden wir mit Sicherheit ändern."
Besonders bitter war aus Kölner Sicht das 2:5 in der 54. Minute, als Johnson und Schneider mit Doppelpässen die Kölner Haie wie im Training ausspielten und die Scheibe nur noch ins Kölner Tor schieben mussten. Die Fans verließen daraufhin scharenweise die Kölnarena, sie glaubten nicht mehr an ihr Team. Dessen Kapitän Brad Schlegel war besonders angefressen, er verlor noch auf dem Eis deutliche Worte an seine Mitspieler und auch an die Unparteiischen, dies brachte ihm die dritte Disziplinarstrafe der Saison ein, er ist damit am kommenden Freitag gegen Hamburg gesperrt.
Rodion Pauels gab vor, was nun zu tun sei, um dann wieder erfolgreich aufzutreten: "Wir müssen so spielen wie Düsseldorf." Ein schmerzhafter Stich in die Kölner Eishockey-Seele.
Tore: 0:1 Kathan (8.), 1:1 Ciernik (17.), 1:2 (Pellegrims (31.), 2:2 Ciernik (35.), 2:3 Reimer (40.), 2:4 Vikingstad (43.), 2:5 Johnson (54.), 2:6 Kathan (60.)
Strafminuten: Köln 18 + 10 Schlegel, Düsseldorf 14
Zuschauer: 18.681
Alexander Brandt