Köln - Eisbären 0:1 Erster Shutout im ersten Spiel für Kölzig

Bereits vor dem Spiel sprach zumindest die Papierform gegen die Haie. Die Eisbären hatten alle bisherigen Saisonspiele gegen Köln gewonnen und traten darüber hinaus noch mit zwei prominenten Verstärkungen aus der NHL an: Superstar Olaf Kölzig im Tor und Verteidiger Nathan Dempsey (Los Angeles Kings) gaben in der Kölnarena ihr DEL-Debüt. Vergleichsweise bescheiden hatten sich dagegen die Gastgeber verstärkt, ihr neuer Stürmer Marquis Mathieu kam aus der nur Insidern bekannten "League Nord-Américaine de Hockey". Während Trainer Hans Zach seinem neuen Stürmer bescheinigte, gegenüber seinem neuen Team "nicht abgefallen" zu sein und Dempsey durch seine gute Ausbildung überzeugte, überragte Olaf Kölzig nicht nur im physischen Sinne. Der Hüne von den Washington Capitals hielt gleich im ersten Spiel seinen Kasten sauber und beeindruckte durch eine unglaubliche Ruhe. Wie beim Warmspielen fischte er locker die Pucks weg, kam selten in Bedrängnis und brachte die Kölner Stürmer zur Verzweiflung. "Kölzig deckt den größten Teil des Tores ab", bestätigte Hans Zach. "Wenn er dann noch wie bei den Eisbären Verteidiger vor sich hat, die ihren Job gut machen, kann der Puck eigentlich gar nicht mehr auf normale Weise ins Tor gehen."
Kölzig selbst blieb typisch nordamerikanisch korrekt. "Der Shutout war nur deswegen wichtig, weil wir ihn brauchten, um drei Punkte zu holen. Wir haben sehr gut in Unterzahl gespielt und ich hatte sehr viel Spaß!" Auf die Frage nach den Unterschieden zur NHL antwortete Kölzig verschmitzt: "Keine Ahnung, ich habe da schon lange nicht mehr gespielt."
Die erneute Niederlage der Haie gegen Berlin kann indes nicht nur an Kölzig festgemacht werden. Köln hat in seinen beiden Heimspielen gegen die Eisbären nur ein einziges Tor geschossen, offensichtlich wissen die Berliner genau, wie man gegen das Team von Hans Zach spielen muss.Sie ließen die Gastgeber nie richtig ins Spiel kommen und Druck aufs Tor entfalten, vor allem in Unterzahl agierten sie sehr clever, nahmen Stéphane Julien die Möglichkeit, seine gefährlichen Torschüsse abzugeben und entschärften so die wichtigste Waffe der Kölner.
So genügte den Berlinern ein Tor von André Rankel im ersten Drittel zum Sieg, im zweiten Abschnitt vergab Eric Cole noch einen Penalty nach einer Notbremse von Lüdemann.
Trainer Pierre Pagé war entsprechend zufrieden. "Wir waren nur im ersten Drittel gut, danach machte Kölzig den Unterschied." Pagé war zuversichtlich, dass Kölzig den Eisbären auch weiterhin zur Verfügung stehen wird. "Die Saison ist für die NHL nicht mehr zu retten. Wichtig wäre ein Deal im Sommer für die kommende Saison."
Alexander Brandt
Tore: 0:1 (13:49) Rankel (Busch/Beaufait)
Strafminuten: Köln 14, Berlin 22 + 10 Hördler
Torschüsse: Köln 19, Berlin 18
Zuschauer: 10.625
Schiedsrichter: Chvatal