Köln-Augsburg 2:3 -- Panther bleiben im Play-off-Rennen
Die "Alex Hicks Initiative"Vier Spieltage vor dem Ende der Punkterunde in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) präsentierten sich die Kölner Haie bei ihrer 2:3 (1:1, 1:2,0:0) - Heimniederlage gegen die Augsburger Panther in schlechter Verfassung. Vor 11.543 Zuschauern in der Kölnarena ließ vor allem das Unterzahlspiel sehr zu wünschen übrig: Dreimal hatten die Haie einen Spieler weniger auf dem Eis, dreimal trafen die Gäste und gewannen verdient gegen ein Kölner Team, das durch diese Niederlage im gesamten Februar ohne einen einzigen Sieg nach regulärer Spielzeit blieb und lediglich einen Erfolg nach Penaltyschiessen beim Tabellenletzten in Kassel für sich verbuchen konnte. Die Zuschauer quittierten die erneute Niederlage mit Pfiffen und Sprechchören ("Wir wollen euch kämpfen sehen"), stießen damit bei ihren Lieblingen allerdings auf wenig Verständnis. "Wir sind in einem Tief und da helfen uns Pfiffe nicht weiter", ärgerte sich Tino Boos, der nach der erneuten Verletzung Brad Schlegels (über das genaue Ausmaß soll eine weitere Untersuchung Aufschluss geben) wieder als Mannschaftskapitän fungierte. Boos hatte durch einen ins Augsburger Tor abgefälschten Querpass noch den zwischenzeitlichen Ausgleich zum 2:2 erzielt, damit jedoch ebenso wenig für Sicherheit im Spiel seines Teams gesorgt wie Stürmerkollege Alex Hicks mit seinem schön herausgespielten Führungstreffer zum 1:0 nach zehn Spielminuten. Augsburg, das seit Wochen um jeden einzelnen Punkt zum Erreichen der Play-off-Plätze kämpfen muss, blieb die Antwort nie lange schuldig und traf durch Pudlick, Brennan und Methot.
Kölns Trainer Hans Zach konnte die Kritik des Publikums verstehen, korrigierte aber dessen Analyse: "Wir haben nicht gut gespielt, aber kämpferisch kann man meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen." Die Treffer in Unterzahl gaben dem Kölner Coach besonders zu denken, denn vor dem vergangenen Wochenende stellten die Haie mit nur 32 Gegentoren in 46 Spielen das beste Unterzahl-Team der Liga, um nun 6 "Shorthander" in 2 Spielen hinnehmen zu müssen. Zach blickte dennoch zuversichtlich nach vorn. "Wir haben drei Wochen Zeit, um uns auf die Play-offs vorzubereiten."
Angesichts der Restprogramms der Haie und ihrer derzeitigen Verfassung wird Zach diese Zeit auch benötigen, denn sein Team trifft in den verbleibenden vier Partien auf die Titelfavoriten aus Mannheim, Frankfurt, Hamburg und Nürnberg, von denen sich lediglich Letztere nicht mit spektakulären Last-Minute-Verpflichtungen aus der Nordamerikanischen Profiliga NHL verstärkt haben. Ebenso wenig wie die Haie, die anstelle eines Top-Spielers den bis dato unbekannten Stürmer Marquis Mathieu aus einer unteren kanadischen Liga verpflichteten. Mathieu fiel in seinen ersten Spielen für die Haie selten auf, gegen Augsburg erhielt er nur im ersten und sporadisch im letzten Drittel Eiszeit. "Er hat sich noch nicht an die größeren Eisflächen in Europa gewöhnt", erklärte Zach. Wie Mathieu dies außerhalb derselben bewerkstelligen soll, ließ der Kölner Trainer offen.
Alexander Brandt
Tore: 1:0 Hicks (Roy/Julien) (09:23), 1:1 Pudlick (Barta/Arendt) (13:22), 1:2 Brennan(Girard/Arendt) (27:39), 2:2 Boos (Beardsmore/Hospelt) (32:30), 2:3 Methot (Fortier/Brennan) (39:25)
Strafminuten: Köln 8, Augsburg 10
Zuschauer: 11.543
Schiedsrichter: Hellwig