Kevyn Adams: Ich liebe das Eishockey und bin froh in Düsseldorf zu spielen
Aufholjagd mit Happy-End
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Einen besseren Einstand im Dress der DEG Metro Stars hätte
sich Kevyn Adams gar nicht vorstellen können. 3:2-Triumph gegen die Adler
Mannheim nach Penaltyschießen und gleich in seiner ersten Partie entwickelte
sich der NHL-Profi der Carolina Hurricanes zum Publikumsliebling an der
Brehmstraße. Mit einer engagierten Vorstellung kämpfte sich der Mittelstürmer
gleich in die Herzen der rot-gelben Fans. Grund genug mit Adams über seine
ersten Eindrücke in seiner neuen Heimat zu sprechen.
Hockeyweb: Erstes Spiel und gleich ein Sieg. Besser hätte es kaum laufen können?
Kevyn Adams: Es war einfach unglaublich. Es tat einfach gut, wieder auf dem
Eis zu stehen und zu spielen. Die ganze Mannschaft hat sehr hart gespielt und
gekämpft bis zum Umfallen. Leider haben wir einen Punkt unnötig abgegeben,
denn wir haben es versäumt das 3:1 zu machen.
Sie selbst hatten auch gute Chancen gleich im ersten Spiel einen Treffer zu
erzielen...
Das stimmt. Ich hatte vier gute Möglichkeiten, hatte ein wenig Pech im
Abschluss. Den Pass von Tore Vikingstad im ersten Drittel muss ich eigentlich
verwerten. Aber Critobal Huet im Mannheimer Tor hat fantastisch gehalten. Er hat
die Adler eh mit tollen Paraden alleine im Spiel gehalten.
Die Fans haben sie schnell ins Herz geschlossen und sie gefeiert. Wie war ihr
Eindruck von den Anhängern und der Atmosphäre?
Die Fans waren Klasse. Hier in Deutschland geht das Publikum jede Sekunde
mit und feuert sein Team an. Das ist in Amerika ganz anders. Das war heute nur
zu vergleichen mit einem Stanley Cup-Finale. Ich möchte nicht wissen, was hier
abgeht, wenn wir es in die Playoff-Runde schaffen.
Waren sie vor dem ersten Spiel nervös?
Eigentlich war ich viel zu aufgeregt, um nervös zu sein. Denn auf diesen
Augenblick habe ich lange warten müssen. Ich habe mich in den USA zwar körperlich
fit gehalten und war ab und zu auf dem Eis, doch Wettkampfpraxis kann man nicht
simulieren. Ich liebe das Eishockey und bin froh in Düsseldorf zu spielen.
Der Wechsel ging am Schluss sehr schnell über die Bühne. Fiel es schwer,
kurzfristig nach Europa zu gehen?
Ich habe mit meiner Frau Stacy gesprochen, da wir vor zwei Monaten Eltern
einer Tochter wurden. Doch sie merkte schnell, dass mir der Sport fehlte. Auf
der anderen Seite muss ich auch an die Zukunft denken. Im nächsten Jahr läuft
mein Vertrag in Carolina aus und die Gefahr ist groß, dass auch die nächste
NHL-Saison ausfällt, wenn sich die Parteien jetzt nicht einigen. Dann weiß ich
schon, was mich in Europa erwartet, kenne die größeren Eisflächen und den
Lebensstil. Das war ein wichtiger Grund zur DEG zu wechseln.
Gab es noch andere Angebote?
Ja. Aber ich war nach den Telefonaten mit Butch Goring überzeugt, dass die
Metro Stars die richtige Adresse ist. Denn die Spielart kommt meinem Stil
entgegen. Wir haben beide die gleich Eishockey-Philosophie. Und die ersten Tage
haben mich bestätigt. Wir haben tolle Jungs im Team, es macht Spaß ein Teil
davon zu sein. Ich will alles dafür tun, dass ich mehr als nur neun Begegnungen
für die DEG absolvieren darf.